Wie flexible Arbeit nicht belastet
Im Auftrag des Hightech-Verbands Bitkom hat das Meinungsforschungsinstitut Aris 505 Erwerbstätige und 854 Personalverantwortliche von Unternehmen ab drei Mitarbeitern befragt. Dabei kam unter anderem heraus, dass mittlerweile rund drei Viertel aller Berufstätigen (77 Prozent) in Deutschland außerhalb ihrer regulären Arbeitszeiten für Kollegen, Vorgesetzte oder Kunden per Handy oder E-Mail erreichbar sind.
Flexible Arbeitszeitmodelle sind demnach auch sehr populär. So gab ein Drittel der Befragten an regelmäßig von zu Hause zu arbeiten. Dabei schätzten die Befragten die Vor- und Nachteile der Arbeit im Home Office unterschiedlich ein: Zwar sind laut Umfrage vier von fünf Berufstätigen der Ansicht, dass sich dadurch Arbeit und Familie besser vereinbaren lassen. Allerdings ist auch gut jeder Zweite der Meinung, dass sich dabei Beruf und Freizeit zu stark vermischen.
Eine gesetzliche "Antistress-Verordnung" lehnt der Bitkom ab. So sagte Präsident Professor Dieter Kempf bei der Vorstellung der Studie: "Das umfangreiche deutsche Arbeitsrecht reicht aus, um die Folgen der Digitalisierung für die Arbeitswelt zu regeln."
Damit die Flexibilität nicht zur Belastung wird und sowohl das Unternehmen als auch die Mitarbeiter von flexiblen Arbeitszeitmodellen profitieren, gibt der Verband einige Handlungsempfehlungen heraus.
Regeln für Unternehmen
Klare Vereinbarungen treffen: Flexible Arbeitsmodelle erfordern klare Regeln, damit Vertrauen entstehen kann.
Mitarbeiterleistung messen: Leistungen sollten möglichst objektiv definiert und gemessen werden. Zielerreichung geht vor Anwesenheit.
Moderne Technologien nutzen: Flexible Arbeit sollte durch interne soziale Netzwerke, Blogs oder spezielle Collaboration Tools unterstützt werden.
Führung nicht vernachlässigen: Trotz hoher Mobilität der Mitarbeiter darf der Kontakt zur Führungskraft nicht wegfallen.
Unternehmenskultur überprüfen: Neue Arbeitsmodelle müssen zur Kultur passen. Veränderungen sollten sorgfältig geplant werden.
Regeln für Berufstätige
Sich selbst managen: Flexible Arbeitsmodelle verlangen ein hohes Maß an Selbstorganisation. Effizientes Arbeiten und Verlässlichkeit sind unabdingbar.
Sich selber schützen: Flexible Arbeit darf nicht heißen, dauernd erreichbar zu sein. Gerade engagierte Mitarbeiter setzen Grenzen und halten diese ein.
Sichtbar bleiben: Wer seltener im Büro ist, muss darauf achten, dass seine Leistungen und seine soziale Rolle als Teammitglied wahrgenommen werden.
Digitale Kommunikation nutzen: Soziale Medien leisten einen wichtigen Beitrag, um mit anderen zu kommunizieren und Arbeitsergebnisse darzustellen.
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