Deutsche Unternehmen setzen verstärkt auf soziale Medien
Als wichtigstes Ziel nennen 82 Prozent der Unternehmen, die soziale Medien einsetzen, die Steigerung ihres Bekanntheitsgradss. Für 72 Prozent steht die Gewinnung neuer Kunden im Vordergrund und für 68 Prozent die Pflege von Kundenbeziehungen. 42 Prozent der Befragten wollen ihr Image verbessern, 23 Prozent neue Mitarbeiter gewinnen und 15 Prozent die Produktentwicklung vorantreiben.
Soziale Netzwerke und Blogs sind die beliebtesten Anwendungen
Des Weiteren zeigt die Studie, dass 86 Prozent der Unternehmen, die Social Media nutzen, bereits in externen sozialen Netzwerken aktiv sind. "Soziale Netzwerke haben sich zu zentralen Anlaufstellen im Web entwickelt und sind wegen ihrer hohen Reichweite die mit Abstand beliebteste Plattform für Unternehmen", sagt Bitkom-Präsident Prof. Dieter Kempf. Im Ranking der meistgenutzten Anwendungen folgen Blogs mit 36 Prozent und Video-Plattformen mit 28 Prozent. Ein Viertel der Unternehmen nutzt Kurznachrichtendienste wie Twitter.
Mittelstand hat Nachholbedarf in punkto Professionalisierung
Was die organisatorischen Voraussetzungen für den Einsatz sozialer Medien im Unternehmen betrifft, gibt es allerdings große Unterschiede zwischen größeren und kleineren Firmen. So haben 86 Prozent der Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten eigene Mitarbeiter, die für die Steuerung der Social-Media-Aktivitäten verantwortlich sind, aber erst 41 Prozent der mittelständischen Unternehmen. 63 Prozent der Großen verfügt über so genannte Social Media Guidelines, die Mitarbeitern Richtlinien für die berufliche Nutzung sozialer Medien geben, während es bei den Kleinen 19 Prozent sind. Ein Social Media Monitoring betreiben 48 Prozent der großen, aber nur 10 Prozent der mittelständischen Unternehmen.
Angst vor Kontrollverlust und rechtliche Bedenken bremsen
Nichtsdestotrotz sind 38 Prozent aller Unternehmen bislang nicht im Social Web aktiv. 62 Prozent der Befragten in dieser Gruppe sagen zur Begründung, dass sie mit Social Media ihre Zielgruppen nicht erreichen. Die Hälfte der Skeptiker hat rechtliche Bedenken, insbesondere hinsichtlich des Datenschutzes. 45 Prozent sagen, soziale Medien passen nicht zu ihrer Unternehmenskultur. Für ein Viertel ist der personelle Aufwand zu hoch, für 14 Prozent sprechen generell finanzielle Gründen dagegen.
Der Einsatz von Social Media scheitert demzufolge nur in den seltensten Fällen am Geld. Einige Unternehmen fürchteten einen Kotrollverlust, für andere habe dieses Thema im Moment keine hohe Priorität. "Manche Bedenken sind verständlich, aber auch der Verzicht auf den Einsatz sozialer Medien birgt Risiken", sagt Kempf. "Diskussionen über Marken und Produkte von Unternehmen finden im Social Web ohnehin statt. Wer sich den sozialen Medien verschließt, verzichtet bewusst darauf, Einfluss zu nehmen."
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