Für HP ist klar: Frauen wollen Verantwortung übernehmen. Was ihnen oft fehlt, ist der Mut, die dafür notwendigen Schritte konsequent zu gehen. Bei HP geht Frauenförderung deshalb über theoretische Tipps und Möglichkeiten hinaus. Wer nicht weiß, was ihn am Ende der Karriereleiter erwartet, wird es schwer haben, eine klare Entscheidung zu treffen. Deshalb setzt HP dort an, wo sich der Weg in eine Führungslaufbahn entscheidet – in der Praxis. Für unsere Mitarbeiterinnen mit Potenzial zur Führungskraft haben wir die Workshopserie „Female Talents Explore Leadership“ ins Leben gerufen. Dieses auf drei Modulen basierende Programm zeigt den Frauen hautnah, worauf es als Führungskraft ankommt, welche persönlichen Entscheidungen sie treffen müssen und wo sie aktiv gefordert sind.
Karriere ist immer eine bewusste Entscheidung
„Female Talents Explore Leadership“ wurde im August 2013 als Pilotprojekt ins Leben gerufen. Führungskräfte aus allen Fachbereichen wurden gebeten, Mitarbeiterinnen mit Führungspotenzial und Interesse an einer Management-Laufbahn zu identifizieren. Zwanzig weibliche Talente wurden daraufhin zu einem dreiteiligen Workshop eingeladen, bei dem sie sich bewusst mit ihrer Karriereplanung auseinandersetzten – und diese aktiv in die Hand nahmen. Ziel des Workshops ist es, weibliche Talente im Unternehmen Eigeninitiative und Verantwortung für die eigene Karriere entwickeln zu lassen. Das fängt mit einer scheinbar simplen Frage an: Welcher Karriereweg ist der richtige für mich? Das Rüstzeug für eine Führungslaufbahn - wie eine gute Ausbildung, Kompetenz, Erfahrung und Leadership Skills - haben viele Frauen bei HP. Aber ohne den Willen klappt es nicht. So strebten zu Beginn des ersten Workshops nur fünf der zwanzig Teilnehmerinnen überhaupt eine Führungsposition an. Die übrigen waren sich unsicher, wo ihr beruflicher Weg hingehen soll. In Übungen und Rollenspielen, die von einem erfahrenen Coach begleitet wurden, haben sie ihre Führungsmotivation, ihre Führungsstärken, ihre inneren Bilder zu Führung und ihre Widersprüche und Ambivalenzen zu Führung reflektiert. So konnten sie in einem geschützten Raum herausfinden, wie sie in Bezug auf Führung „verortet“ sind. Auf dieser Reflexion aufbauend haben sie sich dann im Gespräch mit erfahrenen Führungskräften ein ungeschminktes Bild über Anspruch und Wirklichkeit von Führung machen können. Dieser Prozess hat für eine große Klarheit gesorgt und die Entscheidung für den nächsten Schritt leicht gemacht.
Vom Einzelkämpfer zum Teamplayer
Nachdem die potentiellen Managerinnen sich bewusst dazu entschieden hatten, eine Führungslaufbahn anzustreben, ging es im nächsten Modul von „Female Talents Explore Leadership“ darum, dies aktiv in Angriff zu nehmen. Zunächst einmal ging es darum, einen eigenen Karriereplan zu entwickeln, das eigene Branding aufzupolieren und sich darin zu üben, dies nach außen professionell darzustellen. Die Workshop-Teilnehmerinnen erkannten schnell, wie wichtig es ist, sich mit den Entscheidungsträgern im Unternehmen zu vernetzen, und begannen umgehend damit. Die Aufgabe: einen „Female Talent Marketplace“ zu entwickeln, der den Abschluss des Workshops darstellt. Der Marktplatz bringt HP-Führungskräfte und Personaler aus allen Geschäftsbereichen mit den Teilnehmerinnen zusammen. Die Teilnehmerinnen nutzen den Marktplatz, um Kontakte zu knüpfen, Einblicke in andere Fachbereiche zu bekommen, Karrierechancen zu diskutieren und sich selbst als Kandidatin für Führungspositionen zu empfehlen. Die Gäste nutzen den Marktplatz, um die Talente persönlich kennen zu lernen und für die nächste Stellenbesetzung bereits eine geeignete Kandidatin „auf dem Schirm“ zu haben. Die Teilnehmerinnen planten und organisierten die Veranstaltung komplett in Eigenregie und konnten so bereits ihre Führungsqualitäten austesten. Besonders wichtig ist uns, den Teilnehmerinnen Zeit zu geben, das Gelernte zu verstehen und in der täglichen Arbeit zum Einsatz zu bringen. Daher liegen zwischen den einzelnen Workshop Modulen mehrere Wochen und Monate. Den Abschluss bildet schließlich der „Female Talent Marketplace“, bei dem der „geschützte Raum“ geöffnet wird und jede Teilnehmerin die Chance hat, sich HP-Führungskräften und Personalern als potenzielle Führungskräfte zu präsentieren.
Frauenförderung ist Teil der HP-Unternehmenskultur
Frauen aktiv in der Entscheidungsfindung für eine Führungsposition zu unterstützen und bei den nächsten Schritten zu begleiten, hat sich bewährt. Fast alle Teilnehmerinnen des Pilotprojekts entschieden sich, ihre berufliche Laufbahn auf eine Karriere im Management auszurichten. Für uns war das eine tolle Bestätigung, dass wir als Arbeitgeber die richtigen Impulse setzen. Nachdem 2014 der zweite Workshop erfolgreich umgesetzt wurde, ist „Female Talents Explore Leadership“ inzwischen ein wesentlicher Baustein unserer Gender-Diversity-Strategie. Unser Ziel ist es, bis 2017 Führungspositionen bei HP zu 25 Prozent mit Frauen zu besetzen. Dafür braucht es „Frauen die sich trauen“ und die richtigen Bedingungen. Mit ein paar Änderungen an Strukturen und Prozessen ist es nicht getan: Es geht um kulturelle Akzeptanz und persönliche Einstellungen. Um langfristig die Karrierechancen von Frauen zu verbessern, muss ein Umdenken auf allen Ebenen stattfinden.
(Autorin: Eva Faenger, Diversity-Managerin bei Hewlett Packard Deutschland)
nicht mal Haufe ist neutral. Die allgegenwärtige Frauenförderung und das im Hintergrund aktive "Gendermainstreaming" verstellt den Blick auf die Realität. Es wird nur auf das Topmanagement reflektiert. Mittlere Führungsebenen sind mittlerweile mit mehr Frauen als mit Männern besetzt. Es gibt mehr Frauen als Studenten als Männer. Frauen in Männerberufe. Warum gibt es Frauenbeauftragte aber keine Männerbeauftragte? Warum gibt es keine Förderung von Kindergärtnern? Diese einseitige Sicht ist inzwischen unerträglich und stellt eine Diskriminierung des männlichen Geschlechts dar. Von Haufe erwarte ich eine neutrale, abstraktere Darstellung der Sachverhalte, gegebenenfalls auch mal gegen den Mainstream.
Mit freundlichen Grüßen
vielen Dank für Ihr Feedback. Selbstverständlich bemühen wir uns immer um eine ausgewogene Darstellung der Sachverhalte. Dieses Top-Thema hatte jedoch nicht zum Ziel, Sinn oder Unsinn der gesetzlichen Frauenquote zu diskutieren beziehungsweise die Frage, ob Frauen generell speziell gefördert werden sollten oder nicht. Das Top-Thema stellt lediglich individuelle Praxisbeispiele von Unternehmen, die für sich die Förderung von Frauen als wichtig erachten, vor und zeigt auf, wie die Unternehmen dies umsetzen. Die Beispiele lassen sich sicher nicht eins zu eins auf andere Unternehmen übertragen, viele Leser werden aber die eine oder andere Anregung für ihre eigene Personalarbeit daraus mitnehmen, zumal sich die dargestellten Programme und Instrumente ja auch - ganz neutral - auf die Förderung anderer Mitarbeitergruppen übertragen lassen.
Beste Grüße
Melanie Rößler, Redaktion Personal