Gehaltsatlas: Wo in Deutschland die höchsten Löhne gezahlt werden
Hessen ist auch in diesem Jahr das Bundesland mit den lukrativsten Gehältern in Deutschland, so eines der Ergebnisse des Gehaltsatlas 2019. Für die Studie wurden 492.171 Datensätze des Vergleichsportals Gehalt.de aus den vergangenen zwölf Monaten analysiert.
In Hessen liegt das Gehaltsniveau für Beschäftigte 14,1 Prozent über dem bundesweiten Durchschnitt. Damit hat Hessen seinen Vorsprung im Vergleich zum Vorjahr um weitere 1,4 Prozentpunkte ausgebaut. Es folgen Baden-Württemberg mit einem Plus von 8,6 Prozent und Hamburg mit 5,9 Prozent. Bayern rutscht in diesem Jahr auf den vierten Platz mit 5,1 Prozent mehr Gehalt.
Lohnlücke Ost-West wird kleiner
Arbeitnehmer in Mecklenburg-Vorpommern verdienen laut Studie dagegen am wenigsten. Hier bewegen sich die Gehälter 24 Prozent unter dem Durchschnitt. Brandenburg und Sachsen-Anhalt kommen auf jeweils 21 Prozent weniger Lohn.
Trotz dieser noch hohen Lohnunterschiede kommen sich der Osten und der Westen näher. Dies zeigt der Blick auf die Gehaltsentwicklung: Einer Untersuchung aus dem Jahr 2017 zufolge betrug die Lohndifferenz damals noch 25,2 Prozent. Laut der vorliegenden Analyse ist sie bis heute um 1,3 Punkte auf 23,9 Prozent geschrumpft.
„Die Gehälter im Osten und Westen gleichen sich an, wenn auch langsam." Dr. Philip Bierbach, Gehalt.de
Click to tweet
Mehr Gehalt in Sachsen-Anhalt und Brandenburg
Darüber hinaus verzeichnen die neuen Bundesländer die stärksten positiven Veränderungen. Den größten Sprung erlebt Sachsen-Anhalt mit einem Plus von 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Gehälter in Brandenburg steigen um 2,7 Prozent und die in Mecklenburg-Vorpommern um 2,4 Prozent. „Die Gehälter im Osten und Westen gleichen sich an, wenn auch langsam. Die sinkende Arbeitslosenquote in den neuen Bundesländern und die steigende Attraktivität von Städten wie Berlin, Dresden und Leipzig tragen zu einer positiven Gehaltsentwicklung bei“, erklärt Dr. Philip Bierbach, Geschäftsführer von Gehalt.de
Durchschnittslohn in Berlin: 42.525 Euro
Die Hauptstadt Berlin erreicht mit 94,5 Prozent im Vergleich zu den übrigen östlichen Bundesländern ein hohes Gehaltsniveau. Beschäftigte beziehen hier ein durchschnittliches Einkommen in Höhe von 42.525 Euro. In allen restlichen neuen Bundesländern verdienen Arbeitnehmer im Schnitt weniger als 37.000 Euro.
Städtevergleich nach Lohnniveau: Stuttgart, München und Düsseldorf am attraktivsten
Im Ranking der Landeshauptstädte liegt Stuttgart mit einem Plus von 24,8 Prozent an erster Stelle. Es folgen München mit 24,4 Prozent und Düsseldorf mit 17,7 Prozent. Zu den Schlusslichtern in der Erhebung gehören Erfurt (-15,6 Prozent), Potsdam (-15,8 Prozent) und Schwerin (-21,7 Prozent).
Übersicht: Lohnniveau in den Landeshauptstädten
Landeshauptstadt | Durchschnittverdienst | Gehaltsniveau | Vergleich zum Vorjahr |
Stuttgart | 56.160 € | 124,8% | -2,8% |
München | 55.980 € | 124,4% | -1,7% |
Düsseldorf | 52.965 € | 117,7% | -0,8% |
Wiesbaden | 52.020 € | 115,6% | -1,8% |
Hamburg | 47.655 € | 105,9% | -0,2% |
Mainz | 47.295 € | 105,1% | -1,7% |
Hannover | 46.665 € | 103,7% | -0,3% |
Saarbrücken | 44.910 € | 99,8% | 0% |
Bremen | 43.110 € | 95,8% | -2,5% |
Berlin | 42.525 € | 94,5% | 0,9% |
Kiel | 42.120 € | 93,6% | -0,6% |
Dresden | 38.790 € | 86,2% | 3,1% |
Magdeburg | 38.160 € | 84,8% | 4,1% |
Erfurt | 37.980 € | 84,4% | 4% |
Potsdam | 37.890 € | 84,2% | 3,6% |
Schwerin | 35.235 € | 78,3% | 2,2% |
Vergleich der Einstiegsgehälter nach Bundesland
Sowohl für Akademiker als auch für Beschäftigte mit abgeschlossener Ausbildung ist Hessen ein lukrativer Standort. Akademiker erhalten hier zum Karrierestart ein Bruttojahresgehalt von durchschnittlich 52.657 Euro. Nach ihrer Lehre verdienen junge Beschäftigte in Hessen im Schnitt 35.117 Euro. Zum Vergleich: Ein Akademiker in Mecklenburg-Vorpommern bezieht in seinen ersten Berufsjahren ein Durchschnittsgehalt von 35.057 Euro.
Übersicht: Einstiegsgehälter nach Bundesland
Bundesland | Einstiegsgehalt Akademiker | Einstiegsgehalt nach Berufsausbildung |
Hessen | 52.657 € | 35.117 € |
Baden-Württemberg | 50.109 € | 33.418 € |
Hamburg | 48.867 € | 32.590 € |
Bayern | 48.535 € | 32.368 € |
Nordrhein-Westfalen | 46.513 € | 31.020 € |
Rheinland-Pfalz | 45.392 € | 30.272 € |
Bremen | 44.233 € | 29.499 € |
Saarland | 43.850 € | 29.244 € |
Berlin | 43.605 € | 29.081 € |
Niedersachsen | 42.368 € | 28.256 € |
Schleswig-Holstein | 40.748 € | 27.175 € |
Thüringen | 37.406 € | 24.947 € |
Sachsen | 36.894 € | 24.605 € |
Brandenburg | 36.433 € | 24.297 € |
Sachsen-Anhalt | 36.409 € | 24.282 € |
Mecklenburg-Vorpommern | 35.057 € | 23.380 € |
Zur Methodik: Gehalt.de analysierte 492.171 Vergütungsangaben der vergangenen 12 Monate von Beschäftigten in Deutschland und wertete diese nach den einzelnen Bundesländern und Landeshauptstädten aus. 40 Prozent der untersuchten Lohnangaben stammen von Frauen, 60 Prozent von Männern. Der Anteil von Beschäftigten mit Personalverantwortung (PV) beträgt sieben Prozent, während Fachkräfte ohne Personalverantwortung mit 93 Prozent die Mehrheit ausmachen.
Der Bundesdurchschnitt ist der Mittelwert über die Gehaltsangaben aus allen Bundesländern und bildet in der Auswertung 100 Prozent ab. Anschließend werden die Mittelwerte je nach Bundesland berechnet und diese mit dem Bundesdurchschnitt ins Verhältnis gesetzt. Daraus ergeben sich Prozentwerte, die das Lohnniveau für die jeweiligen Bundesländer darstellen.
-
Workation und Homeoffice im Ausland: Was Arbeitgeber beachten müssen
1.993
-
Essenszuschuss als steuerfreier Benefit
1.713
-
Vorlage: Leitfaden für das Mitarbeitergespräch
1.500
-
Ablauf und Struktur des betrieblichen Eingliederungsmanagements
1.276
-
Probezeitgespräche als Feedbackquelle für den Onboarding-Prozess
1.249
-
Krankschreibung per Telefon nun dauerhaft möglich
1.129
-
BEM ist Pflicht des Arbeitgebers
1.031
-
Checkliste: Das sollten Sie bei der Vorbereitung eines Mitarbeitergesprächs beachten
709
-
Das sind die 25 größten Anbieter für HR-Software
514
-
Modelle der Viertagewoche: Was Unternehmen beachten sollten
390
-
Tipp der Woche: Mehr Inklusion durch KI
19.12.2024
-
Gleichstellung in Europa verbessert sich nur langsam
16.12.2024
-
Fünf Tipps für effektive Recruiting-Kampagnen zum Jahresstart
13.12.2024
-
Eine neue Krankenkasse als Zeichen der Fürsorge
11.12.2024
-
Wie Personalarbeit wirtschaftlichen Erfolg beeinflusst
10.12.2024
-
1.000 neue Fachkräfte für den Glasfaserausbau
09.12.2024
-
KI für eine inklusive Arbeitswelt
06.12.2024
-
Weihnachtsgeld: Wer bekommt wie viel?
05.12.2024
-
Mit Corporate Volunteering Ehrenamt ins Unternehmen bringen
05.12.2024
-
Die Angst vor KI lässt nach
05.12.2024