Karriereentwicklung: Wofür sich ein MBA-Abschluss lohnt

MBA-Absolventen sind am Arbeitsmarkt gefragt – doch nicht in allen Branchen und Regionen gleichermaßen. Eine weltweite Studie zeigt, in welchen Bereichen ein MBA-Abschluss eine gute Investition ist, was Arbeitgeber erwarten und welchen Nachholbedarf sie bei ihren MBA-Rekruten sehen.

Wer sich als Personaler selbst für ein MBA-Studium interessiert oder Mitarbeiter über die Personalentwicklungs-Möglichkeiten per MBA beraten möchte, sollte nicht nur wissen, welche Programme die verschiedenen Business Schools anbieten. Er sollte auch einschätzen können, in welchen Bereichen ein MBA eine lohnende Investition in die berufliche Zukunft ist und wie sich ein MBA-Studium auf die spätere Karriere auswirkt.

MBA-Nachfrage in Deutschland und der Schweiz wächst

Diese Fragen beantwortet der aktuelle Jobs & Salary Trends Report, den der Weiterbildungsanbieter QS - Quacquarelli Symonds auf regelmäßiger Basis herausgibt. Die Studienautoren befragten diesmal 5.669 Arbeitgeber weltweit. Insgesamt stellten sie dabei weiterhin einen positiven Trend fest: Weltweit wächst dieses Jahr die Nachfrage nach MBA-Absolventen um acht Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies jedoch ein geringeres Wachstum, denn 2013 waren es weltweit noch 14 Prozent.

Während in den USA, dem Mutterland des MBA-Abschlusses, die Nachfrage danach überdurchschnittlich wächst – dort sind es dieses Jahr zehn Prozent –, sieht die Perspektive für MBA-Absolventen in anderen Teilen der Welt jedoch weniger rosig aus. In Westeuropa etwa ermittelten die Autoren im Durchschnitt null Prozent, also gar kein Wachstum – was hauptsächlich der negativen Entwicklung in Italien (minus 27 Prozent) und Spanien (minus ein Prozent) geschuldet ist.

Weiter im Norden sind die Prognosen für Arbeitnehmer mit MBA-Abschluss besser: Deutschland liegt mit neun Prozent Wachstum etwa auf US-Level und die Schweiz mit 15 Prozent sogar noch höher.

Gute Chancen in der Energiebranche, weniger gute im Finanzbereich

Doch nicht nur regional stellten die Studienautoren Unterschiede fest: Wie gern Arbeitgeber MBA-Absolventen einstellen, hängt auch von deren Branche ab. Einen überdurchschnittlichen Bedarf an Mitarbeitern mit MBA von 18 Prozent verzeichnet die Energiebranche; leicht überdurchschnittlich ist der Bedarf bei Arbeitgebern in den Bereichen  Konsumgüter (zwölf Prozent), Medien (elf Prozent) und Produktion (zehn Prozent), während IT (acht Prozent), Beratung (acht Prozent) und Pharma-/ Gesundheitsbranche (neun Prozent) eher im Mittelfeld liegen. Etwas weniger gute Chancen haben MBA-Absolventen dieses Jahr in der Telekommunikations- und Finanzbranche (jeweils sieben Prozent).

Wie genau die gesuchten Mitarbeiter mit MBA aussehen sollten, zeigt die Studie ebenfalls. Hier erkennen die Studienautoren einen Trend hin zum internationalen Mitarbeiter mit Erfahrung: 67 Prozent der Arbeitgeber wünschen sich einen MBA-Absolventen mit internationaler Studienerfahrung. Darüber hinaus ist die Arbeitgeber-Nachfrage nach Kandidaten mit MBA und fünfjähriger Berufserfahrung stark gestiegen: 29 Prozent der befragten Arbeitgeber bevorzugen diese Gruppe dieses Jahr.

Besonders gern stellen die Arbeitgeber zudem MBAler ein, die sich im Studium auf Strategie und Leadership spezialisiert haben. Weniger beliebt sind Schwerpunkte wie Business Innovation und Finanzen.

Arbeitgeber sehen Nachholbedarf bei den Soft Skills der Absolventen

Zudem zeigt sich: Während die Arbeitgeber mit den technischen Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter mit MBA weitestgehend zufrieden sind, sehen sie Nachholbedarf bei den Soft Skills ihrer Rekruten. Dies ist umso bedeutender, als Soft Skills vier der fünf wichtigsten Fähigkeiten ausmachen, die Arbeitgeber von ihren potenziellen MBA-Arbeitnehmern erwarten: Kommunikations-, interpersonelle Fähigkeiten, strategisches Denken und Leadership-Qualitäten sind demnach neben der richtigen Arbeitserfahrung die am meisten gesuchten Skills.


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