Learntec 2013: Digitale Relevanz statt digitale Demenz

Digitale Endgeräte kommen verstärkt im Bildungsbereich zum Einsatz. Welche Folgen dies hat, erläuterte Professor Peter A. Henning von der Hochschule Karlsruhe und Mitglied des Kongress-Komitees der Learntec auf einer Pressekonferenz zur Vorbereitung der E-Learning-Messe.

"Das Schulbuch hat vollständig ausgedient. Es sollte so bald wie möglich durch E-Book-Reader ersetzt werden", forderte Henning bei der Veranstaltung. Zudem betonte er , dass die maßgebliche Fähigkeit unserer Wissensgesellschaft die Bedienung digitaler Endgeräte sei. Dieser Kulturwandel, der von einer Explosion des weltweiten Wissens erzwungen werde, sei nicht aufzuhalten. Unter dem Motto "Digitale Relevanz statt digitaler Demenz" soll auf der nächsten Learntec über die beste Form diskutiert werden, digitale Netzwerke zum schnellen Lernen zu nutzen.

Gefragt nach seiner Haltung zu Professor Manfred Spitzer, Autor des Bestsellers "Digitale Demenz", der vor einer Verdummung von Kindern warnt, die zu früh Computer benutzen, erklärte Henning: "Ich halte von Spitzers Aussagen nichts, weil es nur persönliche Meinungen sind." Spitzer ignoriere alle Experten und Studien, die seiner Meinung widersprächen und arbeite methodisch unsauber. So gebe es im Umgang mit Computern für Kinder kein "zu früh". "Wir können gar nicht früh genug anfangen, Kinder im Umgang mit digitalen Medien zu schulen, damit sie die nötigen Kompetenzen entwickeln, sich gegen mögliche Gefahren zu wehren." Hennig glaubt, dass sich digitale Endgeräte bald stark verbilligen könnten, so dass ein kleiner Tablett-PC oder ein E-Book-Reader nicht mehr kosten werde als ein guter Schulfüller. "Der Wandel ist nicht aufzuhalten", so der Karlsruher Professor. "Wir haben ein Umsetzungsproblem, kein prinzipielles Problem." Die Learntec sei dazu da, dieses Umsetzungsproblem zu diskutieren und zu lösen.


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