So überzeugen Sie Interessenten von Ihrem Unternehmen
Eine gute Vergütung ist zwar ein wichtiger Aspekt, um passende Mitarbeiter für das eigene Unternehmen zu gewinnen, aber bei weitem nicht das einzige Kriterium. Faktoren wie eine ausgeglichene Work-Life-Balance, die eigenen Gestaltungs- und Aufstiegsmöglichkeiten sowie der positive Eindruck, den ein Unternehmen bei einem Kandidaten hinterlässt, spielen bei der Entscheidung für einen Arbeitgeber eine essenzielle Rolle. Der Recruitingprozess muss darauf ausgerichtet sein, diese Faktoren zu berücksichtigen und sie adäquat zu kommunizieren.
Recruiting: Zehn Tipps für eine gute Außenkommunikation
Einer der wichtigsten Schlüssel dafür ist eine wohldurchdachte, in sich stimmige Außenkommunikation. Diese sollte sich am Informationsbedürfnis der Zielgruppe orientieren und die Vorteile des Jobs sowie des Unternehmens überzeugend darstellen. Die zehn wichtigesten Punkte sind:
1. Kommunizieren Sie über die Kanäle, die Ihre Zielgruppen interessieren
Der Wurm muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler – so ist es auch im Recruiting. Arbeitgeber müssen die Kanäle nutzen, die für potenzielle Mitarbeiter attraktiv sind und von ihnen genutzt werden. Das kann je nach Position, Altersgruppe und Herkunft variieren. Diese Präferenzen verändern sich zudem im Laufe der Jahre. Sie sollten daher regelmäßig prüfen, welche Kanäle bei Ihrer Zielgruppe die erste Wahl sind.
2. Lassen Sie Ihr Team für sich sprechen
Nichts ist so glaubwürdig wie die Empfehlung durch die eigenen Mitarbeiter. Unterstützen Sie sie dabei, indem Sie regelmäßig intern über offene Stellenangebote informieren. Es empfiehlt sich auch, ein Mitarbeiterempfehlungsprogramm aufzusetzen, um die Beteiligung der bestehenden Mitarbeiter anzuregen und auf diesem Weg Kandidaten zu finden, die gut zur Unternehmenskultur passen. Gehen Sie zudem offen mit sachlicher Kritik auf Arbeitgeberbewertungsportalen wie Kununu um.
3. Bleiben Sie Ihrer Unternehmenskultur treu
Setzen Sie bei Ihrer Außenkommunikation auf Offenheit und Authentizität. Nur so gewinnen die Interessenten einen realen Eindruck, wie Ihr Unternehmen tickt und ob sie ins Team passen könnten. Spätere Enttäuschungen werden so vermieden. Beim Wording sollten Sie sich an Ihrer Zielgruppe orientieren. Juristen sprechen eine andere Sprache als Vertriebler oder IT-Experten – und sie legen Wert auf andere Informationen.
4. Informieren Sie frühzeitig über Entwicklungsperspektiven
Warten Sie mit ausführlichen Informationen zu den Arbeitsinhalten und Gestaltungsmöglichkeiten nicht bis zum ersten persönlichen Gespräch, sondern informieren Sie zum Beispiel auf der Unternehmenswebseite oder in der Stellenanzeige darüber. Zeigen Sie auf, wie sich Mitarbeiter aktiv ins Unternehmen einbringen können und welche Karriereschritte möglich sind. Heben Sie hervor, wie Sie Mitarbeiter fördern und welche Weiterbildungsangebote es gibt. Wichtig ist allerdings, dass Sie nie mehr versprechen, als Sie tatsächlich halten können.
5. Seien Sie präzise und transparent
Kunden informieren sich ausführlich über ein Produkt oder einen Anbieter, lange bevor es den ersten Kontakt mit dem Unternehmen gibt. Die Jobsuche läuft ähnlich ab. Geben Sie Interessenten einen aussagekräftigen Einblick in den Arbeitsalltag der konkreten Position. Präzisieren Sie besondere Anforderungen und liefern Sie Lösungsangebote wie Schulungen oder Sprachkurse gleich mit.
6. Setzen Sie auf die Kraft der bewegten Bilder
Bei der Entscheidung für oder gegen einen neuen Arbeitgeber geht es häufig auch um die damit verbundenen Emotionen. Viele Menschen sind visuell orientiert und nehmen eine bildliche Darstellung besser auf als Text. Per Video können Sie einen sympathischen Einblick in Ihr Unternehmen und Ihre Kultur geben und zukünftige Kollegen zu Wort kommen lassen.
7. Gehen Sie immer respektvoll und höflich mit Interessenten um
Die Kommunikation mit den Kandidaten muss zu jeder Zeit auf Augenhöhe und mit gegenseitigem Respekt stattfinden. Eigentlich sollte das selbstverständlich sein – nicht nur, weil es die Höflichkeit gebietet, sondern auch, weil die Meinung der Personen das Image Ihres Unternehmens stärken oder schädigen kann. Bei CRM Partners haben wir gute Erfahrungen damit gemacht, Bewerber zu siezen, auch wenn die Teams dann sehr schnell zum "Du" übergehen. Doch die Ansprache ist abhängig von Branche und Region. Entscheiden Sie danach, was in Ihrem Umfeld zum guten Ton gehört. Wichtig ist jedoch, dass Sie jederzeit respektvoll, höflich und wertschätzend kommunizieren.
8. Finden Sie heraus, wann potenzielle Mitarbeiter ein Ohr für Sie haben
Es kommt auch auf den richtigen Zeitpunkt der Ansprache an. Um diesen herauszufinden, können Sie sich an den Gewohnheiten der eigenen Mitarbeiter orientieren. Ihre IT-ler sind bis spät nachts im Netz unterwegs? Dann sollten Sie Social-Media-Posts, die sich an Bewerber aus diesem Personenkreis richten, nicht vormittags veröffentlichen. Ihre Ingenieure nehmen sich am Wochenende Zeit, um Branchen-News zu lesen? Dann sollten Sie Ihre Informationen für diese Zielgruppe so veröffentlichen, dass sie am Wochenende ganz oben in den Suchmaschinen landen.
9. Hören Sie auf Ihre Kollegen
Finden Sie heraus, wie bestehende Mitarbeiter auf das Stellenangebot aufmerksam wurden, was sie von ihrem Unternehmen als Arbeitgeber überzeugt hat und fragen Sie nach Verbesserungsvorschlägen. Wecken Sie jedoch nicht die Erwartung, dass jede Anregung eins zu eins umgesetzt wird. Zum einen handelt es sich dabei um eine subjektive Einschätzung, zum anderen gibt es Themen, bei denen die Meinungen naturgemäß stark auseinandergehen.
10. Kommunizieren Sie nur, wenn Sie etwas zu sagen haben
Kaum etwas nervt mehr als veraltete oder nichtssagende News. Achten Sie darauf, dass die veröffentlichten Informationen stets up to date sind. Vermeiden Sie Banalitäten wie "Es herrscht ein angenehmes Betriebsklima". Stellen Sie stattdessen attraktive Zusatzangebote wie die Förderung sportlicher Aktivitäten, eine betriebliche Altersvorsorge oder regionale Besonderheiten in den Vordergrund. Überprüfen Sie regelmäßig, ob diese Angebote noch aktuell sind. Wenn beispielsweise der Link zur kostenfreien Schwimmbadbenutzung ins Leere läuft, weil die Einrichtung seit Wochen geschlossen ist, macht das keinen guten Eindruck.
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