Heimarbeit geht in Deutschland gegen den europäischen Trend zurück
Immer weniger Menschen in Deutschland gehen ihrem Beruf von zu Hause aus nach: Insgesamt arbeiteten im Jahr 2012 rund zwölf Prozent oder 4,7 Millionen der Erwerbstätigen überwiegend oder gelegentlich in den eigenen vier Wänden– etwa 800.000 weniger als noch vier Jahre zuvor, als die Zahl der Heimarbeiter ihren Höhepunkt erreichte. Das sind die zentralen Ergebnisse einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin).
Laut den Studienergebnissen arbeiten vor allem hochqualifizierte Arbeitnehmer zu Hause. Alter und Geschlecht haben kaum Einfluss: Jung und Alt, Männer und Frauen arbeiten in etwa gleich oft von daheim.
Selbständige sind am häufigsten häuslich erwerbstätig
Vor allem hängt es vom Beruf ab, ob jemand zu Hause seinen Job ausübt. Besonders viele Heimarbeiter gibt es unter den Lehrern; diese Gruppe allein stellt gut ein Viertel der abhängig Beschäftigten, die zu Hause arbeiten. Damit hängt zusammen, dass Beamte (34 Prozent) und Angehörige des öffentlichen Dienstes (15 Prozent) viel häufiger zu Hause erwerbstätig sind als Angestellte (neun Prozent) und Arbeiter (ein Prozent).
Vergleichsweise viele Arbeitnehmer, die zu Hause arbeiten, finden sich auch unter Führungskräften, Vertretern, Publizisten, Juristen, IT-Kräften, Ingenieuren sowie Geistes- und Naturwissenschaftlern.
Fast 60 Prozent der Arbeitnehmer mit häuslicher Erwerbstätigkeit haben einen Hochschulabschluss; jeder vierte Akademiker geht manchmal oder hauptsächlich seinem Job von zu Hause aus nach. Unter den Arbeitnehmern mit einer abgeschlossenen Lehre (vier Prozent) und solchen ohne Berufsabschluss (drei Prozent) ist das viel weniger der Fall.
Berufsstruktur kann geringe Heimarbeiterquote in Deutschland nicht erklären
Sehr viel stärker verbreitet als in Deutschland ist die häusliche Erwerbstätigkeit insbesondere in den skandinavischen Staaten sowie in Frankreich, Großbritannien und in den mitteleuropäischen Ländern (Schweiz, Österreich, Belgien und Luxemburg). Überdies hat in Europa der Anteil der Heimarbeiter an allen Arbeitnehmern stetig zugenommen, während er in Deutschland abgenommen hat.
Woran das liegt, lässt sich laut DIW-Arbeitsmarktexperte Karl Brenke anhand der für die Untersuchung verfügbaren Daten nicht klären: "Zwar gibt es in Deutschland viele Arbeitsplätze in der Industrie, die sich für Heimarbeit nicht eignen, doch insgesamt dürfte sich die Berufsstruktur nur wenig von Ländern wie der Schweiz oder Schweden unterscheiden." Als Erklärung blieben lediglich besser für Heimarbeit geeignete Arbeitsbedingungen in anderen Ländern oder eine höhere Akzeptanz häuslicher Erwerbstätigkeit.
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