So rekrutieren Unternehmen Hochschulabsolventen

Immerhin 44 Prozent der Unternehmen einer aktuellen Umfrage befürchten künftig mehr Schwierigkeiten im Recruiting von Hochschulabsolventen zu haben. Auf Social Media wollen sie sich dabei selten verlassen – vor zwei Jahren sah das noch anders aus.

Über welche Kanäle versuchen die Unternehmen ihre Hochschulabsolventen zu rekrutieren? Laut der "Hochschul-Recruiting-Studie 2014" von Jobware in Zusammenarbeit mit der Hochschule Koblenz suchen sie vor allem über Jobbörsen und die eigenen Karriere-Webseite – das gaben 75 beziehungsweise 59 Prozent der 211 befragten HR-Experten an. Danach folgen Praktika (49 Prozent), Messen (46 Prozent) und Hochschulkooperationen (35 Prozent). Social Media werden dafür in 19 Prozent der Unternehmen eingesetzt und Print-Anzeigen nutzen elf Prozent. Fachforen im Internet und mobile Recruiting liegen abgeschlagen auf den letzten Plätzen unter den Recruting-Kanälen mit vier beziehungsweise zwei Prozent.

Allerdings zeigt der Vergleich mit den Daten der Umfrage aus dem Jahr 2012, dass sich hier einiges in der Bedeutung der Recruiting-Kanäle verändert hat: Die eigene Webseite hat gut 20 Prozentpunkte gegenüber 2012 eingebüßt, die Hochschulkooperationen ebenso. Social Media setzten im Jahr 2012 noch 36 Prozent der befragten Unternehmen ein – nun sind es 19 Prozent. Der Einsatz von Printanzeigen hat um 30 Prozentpunkte abgenommen.

Unternehmen finden Gehalts- und Karrierevorstellungen unrealistisch

Die Studie zeigt zudem auf, welche Einstellungshemmnisse die Befragten beobachten: Die häufigste Schwäche bei den Bewerbern sieht dabei jeder zweite befragte HR-Experte in den fehlenden Kenntnissen über das Unternehmen. Unrealistische Gehaltsvorstellungen nennen 47 Prozent. 46 Prozent sagen, dass die Bewerber ihre Kompetenzen nicht gut darstellen können und 40 Prozent, dass unrealistische Karriereerwartungen bestehen. Auch auf das Vorstellungsgespräch bereiten sich die Bewerber nach Ansicht der befragten HR-Experten nur mangelhaft vor (31 Prozent).

Sprachkenntnisse sind gefragt - ausländische Bewerber scheitern daran

Wenn die Unternehmen nicht in Deutschland fündig werden, könnten sie auch Absolventen aus dem EU-Ausland einstellen. Hier haben jedoch 86 Prozent der Befragten Bedenken aufgrund der Sprachbarrieren und 30 Prozent geben an, dass sie längere Einarbeitungszeiten befürchten. Weitere Einstellungshemmnisse sehen die HR-Experten in den mangelnden Marktkenntnissen (24 Prozent), in den kulturellen Unterschieden (24 Prozent) und in der höheren Fluktuationsgefahr (23 Prozent).

Dagegen können Auslandserfahrung und Fremdsprachenkenntnisse bei deutschen Bewerbern durchaus ein Pluspunkt sein. Das geben je 39 Prozent der Befragten an. Weitere Pluspunkte sammeln Bewerber, die Praktika nachweisen können (80 Prozent), deren Ausrichtung des Studiums den Unternehmensvorstellung entspricht (70 Prozent) und die eine gute Abschlussnote haben (41 Prozent). In diesen Einschätzungen hat sich gegenüber der Vorgängerstudie auch wenig geändert.


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