Gibt es 2027 keine Personalabteilung mehr?
Für den Trendindex 2017 hat die Denkfabrik "2b Ahead" 166 Wirtschaftsvertreter zur Zukunft von HR befragt. Die Studienteilnehmer sagen vier Entwicklungen voraus, die vielen Personalern bekannt sein dürften. Trotzdem macht die Studie einmal mehr deutlich: Ob es künftig noch eigenständige HR-Abteilungen geben wird, bleibt offen.
Vier Zukunftsszenarien im Personalmanagement
Bis zum Jahr 2027 sehen die Befragten vier Perspektiven für HR:
- HR als Innovationsmotor: Die HR-Abteilungen bleiben als eigenständige Unternehmensbereiche bestehen und werden zum Innovationstreiber – von diesem Szenario gehen 32 Prozent der Studienteilnehmer aus.
- Es bleibt beim Status-Quo: Die Aufgaben und Zuständigkeiten der HR-Funktion bleiben weitgehend unverändert – das prognostizieren 33 Prozent der Befragten.
- Dezentralisierung von HR: Die HR-Abteilungen in den Unternehmen lösen sich auf. HR-Aufgaben werden nun dezentral von den Mitarbeitern erledigt – diese Entwicklung sehen 28 Prozent voraus.
- Freie Personaler: Die HR-Abteilungen in den Unternehmen lösen sich auf. Die strategischen und auch die administrativen HR-Aufgaben werden von freien Mitarbeitern übernommen, die für mehrere Unternehmen gleichzeitig arbeiten – davon gehen noch 7 Prozent der befragten Unternehmensvertreter aus.
Personaler sollten neue Alleinstellungsmerkmale finden
Das Personalmanagement kann sich künftig also in sehr unterschiedliche Richtungen entwickeln. Das betonen auch die Autoren des Trendindex: Wo es konkret hingehe, hänge nun entscheidend davon ab, welche Impulse die HR-Bereiche in ihren Unternehmen setzten. Mit Blick auf die Studienergebnisse warnen die Zukunftsforscher allerdings davor, einfach alles beim Alten zu belassen.
Der Grund: Mehr als die Hälfte der befragten Wirtschaftsvertreter ist davon überzeugt, dass die aktuellen HR-Leistungen im Jahr 2027 auch von anderen Abteilung übernommen werden können. Das gilt laut der Studie vor allem für die Verwaltung, die derzeit die wesentliche Aufgabe der Personalabteilungen sei. Ob Unternehmen künftig noch eine eigene HR-Abteilung benötigen, würde damit nicht mehr vom Sachverstand der Personalbereiche abhängen. Vielmehr wäre nur noch fraglich, ob die einzelnen Unternehmensbereiche genug Ressourcen für die Verwaltung haben. Deshalb empfehlen die Forscher, dass HR nach neuen Alleinstellungsmerkmalen suchen sollte – damit würden die beiden ersten Zukunftsszenarien umso wahrscheinlicher.
HR-Trends und Zukunftstechnologien
Neue Ansatzpunkte, um die HR-Bereiche für die Zukunft aufzustellen, bietet laut der Studie vor allem die Digitaltechnologie: So erwarten knapp drei Viertel (78 Prozent) der Befragten, dass die sogenannte künstliche Intelligenz (KI) für HR-Systeme bald eine wesentliche Rolle spielen wird. Potenzial für solche Anwendungen sehen die Studienteilnehmer besonders im Recruiting und in der Kompetenzentwicklung. Die Technik könnte Partner von HR werden. Denn die Planung für eine weitsichtige Kompetenzentwicklung in den Unternehmen wird künftig wohl eine der wichtigsten Aufgaben für Personaler sein – darüber sind sich jedenfalls fast alle (92 Prozent) der befragten Unternehmensvertreter einig.
Einen Überblick zu aktuellen HR-Software-Lösungen finden Sie hier
Wie HR die Kompetenzentwicklung von Wissensarbeitern unterstützt
-
Workation und Homeoffice im Ausland: Was Arbeitgeber beachten müssen
2.120
-
Krankschreibung per Telefon nun dauerhaft möglich
1.493
-
Essenszuschuss als steuerfreier Benefit
1.455
-
Probezeitgespräche als Feedbackquelle für den Onboarding-Prozess
1.355
-
Vorlage: Leitfaden für das Mitarbeitergespräch
1.310
-
Ablauf und Struktur des betrieblichen Eingliederungsmanagements
1.252
-
BEM ist Pflicht des Arbeitgebers
967
-
Pflicht zur psychischen Gefährdungsbeurteilung
642
-
Checkliste: Das sollten Sie bei der Vorbereitung eines Mitarbeitergesprächs beachten
641
-
Modelle der Viertagewoche: Was Unternehmen beachten sollten
402
-
Worauf es bei Ausbildungsmarketing und Azubi-Recruiting ankommt
01.11.2024
-
Tipp der Woche: Mehr Mut bei Gehaltsangaben in Stellenanzeigen
31.10.2024
-
Das sind die 25 größten Anbieter für HR-Software
31.10.2024
-
Wechsel an der Unternehmensspitze senken das Mitarbeiterengagement
30.10.2024
-
Tight-Loose-Tight als Führungsprinzip
29.10.2024
-
Herausforderungen im HR Application Management
28.10.2024
-
Sechs Erfolgsfaktoren für digitale HR-Arbeit in der Praxis
28.10.2024
-
Wie HR die eigene Digitalisierung mitgestalten kann
28.10.2024
-
Große Mittelständler stehen unter Druck
28.10.2024
-
Viertagewoche nicht durch Produktivitätsgewinne finanzierbar
24.10.2024