Talent Communities sind gefragt
Von den 370 befragten Studenten und Young Professionals bezeichnen 39 Prozent ein Praktikum als die wichtigste Erfahrung unter den Arbeitsstationen während des Studiums. Dabei benannten fast 70 Prozent der Teilnehmer eine kleine oder mittelgroße Firma als wichtigste Station. 15 Prozent sagen von ihrer Werkstudententätigkeit, dass sie die wichtigste Arbeitserfahrung war. Zufrieden sind 80 Prozent mit diesen Arbeitserfahrungen. 57 Prozent können sich vorstellen, später bei diesem Arbeitgeber einzusteigen.
Talent Relationship Management: Das erwartet der Nachwuchs
Allerdings schaffen es die Unternehmen offenbar bisher nicht, die Praktikanten und Werkstudenten nach dem Einsatz mit guten Angeboten im Talent Relationship Management (TRM) abzuholen. Dabei ist den Studenten und Berufseinsteigern die Kontaktpflege wichtig. Am drastischsten fällt auf, dass die Befragten gerne wesentlich mehr Informationen über Jobangebote im Nachhinein erhalten möchten als sie bekommen. Auch Einladungen zu Firmenevents und die Kontaktpflege zu den Personalverantwortlichen erachten sie als wichtige - ihre Erwartungen werden hier ab bei Weitem noch nicht erfüllt.
Insgesamt beurteilen nur 14 Prozent die bisherigen Talent-Relationship-Management-Angebote als gut. Währenddessen halten 47 Prozent die TRM-Angebote für mittelmäßig bis schlecht. 17 Prozent geben an, den Kontakt zum Unternehmen ganz verloren zu haben. Diese Sicht bestätigt sich für alle Unternehmensgrößen, wobei sehr große und große Unternehmen etwas seltener den Kontakt zu Kandidaten ganz aufgeben.
Talent Communities sind für die Kontaktpflege beliebt
Der bevorzugte Kanal für das Talent Relationship Management ist laut der Studie digital - wobei auch persönliche Kontakt weiterhin nicht unwichtig sind. Überraschend ist allerdings, dass die Teilnehmer soziale Netzwerke nicht als geeignetes TRM-Umfeld ansehen. Die Profile der Befragten stehen zu 78 Prozent für TRM-Zwecke nicht bereit.
Mehr als zwei Drittel der Studienteilnehmer ziehen die Benutzung einer Talent Community in Betracht, nur sechs Prozent schließen eine Talent Community aus. Als wichtigste Motivation nennen die Befragten neben Jobangeboten die Aufrechterhaltung von Kontakt zu den Unternehmen und ehemaligen Arbeitskollegen. Auch für den Austausch von Neuigkeiten sind Talent Communities gewünscht.
Praxisbeispiel: Die Accenture Talent Community
Es gibt bereits einige Talent Communites im Web. Eine davon ist die Accenture Talent Community myfeature@accenture. Das 2011 gestartete Projekt zielt auf Active Sourcing und Talentbindung ab. Talente frühzeitig erkennen und an sich binden heißt die Devise. Den Mitgliedern soll außerdem Accenture als erstrebenswerter Arbeitgeber nahe gebracht werden.
Momentan gibt es rund 2.200 Mitglieder in der Accenture Talent Community, die sich hauptsächlich aus ehemaligen Praktikanten oder Teilnehmern von Recruiting-Veranstaltungen zusammensetzen. Neben eigenen Benutzerprofilen bietet die Talent Community von Accenture auch personalisierte Informationen und die Möglichkeit, direkt mit dem Unternehmen in Kontakt zu treten. Auch ein Blog mit Textbeiträgen, Videos und Dokumenten ist Teil der Talent Community.
Neben Accenture betreiben auch das Frauenhofer Institut, BMW und Schaeffler eine Talent Community. Alle haben gemeinsam, dass die Bindung von Nachwuchstalenten an das jeweilige Unternehmen besser funktionieren soll.
Über die Talent Relationship Management Studie 2013
Der Talent-Sourcing-Spezialisten Intraworlds hat für die "Talent Relationship Management Studie 2013" insgesamt 370 Studenten und Young Professionals von Mitte Juni bis Ende November
2012 befragt. Die Teilnehmer haben Angaben zu Art und Umfang ihrer studienbegleitenden Arbeitserfahrung (zum Beispiel Praktika, Nebenjobs et cetera) gemacht. Und sie wurden gebeten, diese differenziert zu bewerten und über nachfolgende TRM-Aktvitäten der Unternehmen zu berichten.
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