Master-Abschluss wird langfristig höher vergütet
Seit Beginn der 2000er Jahre wurden die traditionellen Studienabschlüsse Diplom und Magister durch die gestuften Studienabschlüsse Bachelor und Master abgelöst. Mittlerweile ist die Umstellung weitestgehend abgeschlossen. Zum Wintersemester 2015/16 waren über 90 Prozent aller Studiengänge in Deutschland auf die gestufte Studienstruktur umgestellt.
Unternehmen unzufrieden mit Absolventen
Eine Befragung von mehr als 1.000 Personalleitern im dritten Quartal 2016 zeigte, dass die Zufriedenheit mit Uni-Absolventen insgesamt gesunken ist. Gerade den Master-Abschluss sehen die Befragten besonders kritisch. Trotzdem schlägt sich der höhere Bildungsabschluss in einem höheren Gehalt nieder: Ein Masterabschluss bringt ein Gehaltsplus von neun Prozent gegenüber Absolventen mit abgeschlossenem Bachelor-Studium mit sich. Das zeigt der aktuelle Stepstone-Gehaltsreport für Absolventen, der auf Basis von Gehaltsdaten von mehr als 150.000 Fachkräften erstellt wurde.
Der Report gibt einen Überblick über durchschnittliche Einstiegsgehälter von Hochschulabsolventen in Deutschland. Danach liegt das durchschnittliche Einstiegsgehalt von Absolventen mit akademischem Abschluss in Deutschland bei 43.500 Euro brutto. Absolventen verdienen im Schnitt 37 Prozent mehr als Berufstätige ohne akademische Ausbildung.
Trend bestätigt: Master führt langfristig zu mehr Gehalt
Auch das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat die Vergütung von Bachelor- und Master-Absolventen auf Grundlage von Daten aus den Jahren 2012 bis 2014 verglichen und aktuell veröffentlicht. Darin bestätigt sich die Tendenz des Stepstone-Gehaltsreports: Während 25-jährige Beschäftigte mit einem Master- oder Diplomabschluss im Durchschnitt rund 2.900 Euro brutto im Monat erhalten, sind es bei Bachelorabsolventen 150 Euro weniger. 34-jährige Beschäftigte mit Master- oder Diplomabschluss verdienen im Durchschnitt etwa 4.380 Euro brutto im Monat, mit Bachelorabschluss 3.880 Euro – also schon 500 Euro weniger.
Grund für Vergütungsunterschiede: Verschiedene Tätigkeitsfelder
Personen mit Bachelorabschluss unterscheiden sich hinsichtlich des Anforderungsniveaus der von ihnen ausgeübten Tätigkeiten erheblich von Personen mit einem Master- oder Diplomabschluss. Während mehr als die Hälfte der Master- oder Diplomabsolventen eine Tätigkeit auf dem höchsten Anforderungsniveau („Experten“) ausübt, ist dies bei nur gut einem Drittel der Bachelorabsolventen der Fall.
Gleichzeitig liegt der Anteil der Bachelorabsolventen, die auf den nächst niedrigeren Tätigkeitsniveaus der Spezialisten und Fachkräfte arbeiten, jeweils etwa zehn Prozent über dem entsprechenden Anteil der anderen Hochschulabsolventen. Der Einkommensunterschied zwischen Bachelorabsolventen auf der einen Seite und Absolventen mit einem Master- oder Diplomabschluss auf der anderen Seite dürfte sich daher zumindest zum Teil auch dadurch erklären, dass beide Gruppen trotz des vorhandenen Hochschulabschlusses unterschiedliche Tätigkeitsfelder besetzen, so die Forscher.
Bachelor am Anfang so viel wert wie Meister
Die IAB-Forscher haben auch das Gehalt von Hochschulabsolventen mit dem von Absolventen beruflicher Fortbildungsabschlüsse wie einem Meister- oder Technikerabschluss verglichen: Danach liegt das Gehalt von Bachelorabsolventen im Alter von 25 Jahren noch in etwa gleich auf mit dem eines Meisters. Mit steigendem Alter können sich Bachelorabsolventen dann zunehmend von Arbeitnehmern mit beruflichen Fortbildungsabschlüssen absetzen.
„Damit bestätigen unsere Analysen den bekannten Befund, wonach sich Bildung lohnt – und zwar mit dem Alter tendenziell zunehmend“, schreiben die Arbeitsmarktforscher Bernhard Christoph, Ute Leber und Heiko Stüber. Die Ergebnisse würden dafür sprechen, dass sich die Bachelorabsolventen auf dem Arbeitsmarkt auf längere Sicht unterhalb der Masterabsolventen oder der Akademiker mit einem traditionellen Studienabschluss wie Diplom, Magister oder Staatsexamen positionieren.
Bei Beschäftigten mit Fortbildungsabschlüssen wie einem Meister oder Techniker steigt der Brutto-Monatsverdienst von 2.750 Euro im Alter von 25 auf gut 3.530 Euro im Alter von 34. Bei Personen mit einem Berufsabschluss liegt der durchschnittliche Verdienst bei rund 2.200 Euro bzw. 2.700 Euro.
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