Die besten Ed-Tech-Startups in Deutschland

Coachhub, Babbel und Masterplan heißen die prominentesten deutschen Vertreter im Wettbewerb "Europe Ed-Tech 100" der US-Analystenplattform Holon-IQ. Das einmal im Jahr aufgestellte Ranking beinhaltet Ed-Tech-Startups aus Zentraleuropa ausgenommen Skandinavien und Russland. Deutsche Ed-Tech-Startups sind demnach besonders stark vertreten in Kategorien wie Workforce and Skills, Lernplattformen und Onlinelernen sowie Sprachenlernen.

Einige deutsche Startups haben es bereits wiederholt in das Ranking geschafft. Dazu gehören  neben den Coaching-Plattformen Coachhub und Sharpist der Recruitingservice Campusjäger (jetzt Workwise) in der Kategorie "Workforce and Skills", die Sprachlernanbieter Babbel und Lingoda,  Studysmarter in der Kategorie "Tutoring and Test Prep", Sdui in der Kategorie "Management Systems" sowie Blinkist in der Kategorie "Online Learning".

Europe Ed-Tech 100 mit zahlreichen deutschen Startups

Neu dabei sind unter anderem die Edyoucated GmbH aus Münster. Das Startup will es Unternehmen erleichtern, eigene Online-Akademien aufzubauen, bietet aber auch kohortenbasierte offene Programme zu digitalen Themen an. Die Headstart Studios GmbH aus Hamburg nimmt den Trend zur Spezialisierung auf und richtet sich an Lernende, die digitale Marketingexperten werden wollen oder ihr Wissen auffrischen. Erstmals unter den Top 100 in der Kategorie "Workforce and Skills" zu finden ist Masterplan.com. Die Bochumer gehören mit einer Finanzierung von 22,5 Millionen Euro (Quelle: Crunchbase) zu den besser finanzierten Startups. Das macht insbesondere der Vergleich zu den ebenfalls erstmals in der Kategorie gelisteten Plattformen Charly (vormals PrintPeter) und Knowunity deutlich, die auf lediglich 6,7 Millionen und zwei Millionen Euro kommen.

Ed-Tech-Ranking stellt Innovationen im Bereich Lernen und Weiterbildung vor

Das Ranking konzentriert sich darauf, junge, schnell wachsende und innovative Startups aus den Bereichen Lernen und Weiterbildung zu identifizieren. Die Startups sollten die Voraussetzung erfüllen, nicht älter als zehn Jahre zu sein und kurz vor dem Exit stehen. Tochtergesellschaften größerer Unternehmen oder von Investorengruppen kontrollierte Unternehmen sind nicht zugelassen. Die Bewertung erfolgt auf der Basis von Daten automatisiert sowie mithilfe von Experten anhand eines Punktesystems in den Dimensionen Produkt, Team, Finanzierung, Entwicklung und Marktpositionierung. Diese Mischung sorgt dafür, dass es neben bereits bekannten und gut finanzierten Startups auch solche mit besonders innovativen oder außergewöhnlichen Angeboten unter die ersten 100 schaffen wie zum Beispiel ViMUM aus Herrsching mit Online-Kursen für Schwangere.

Es hapert an "Advanced Technlogy" unter den Ed-Techs in Deutschland

Das Ranking zeigt auch, wo die Schwächen im deutschsprachigen E-Learning-Angebot liegen. In der Kategorie "Advanced Technology", zu der Augmented Reality, Simulationen sowie Games und Robotics gehören, ist kein deutsches Startup zu finden. Auch in der Kategorie "Digital Content" gehören deutsche Startups nicht zu den laut Holon-IQ Top 100. In dem europäischen Ranking, zu dem sich insgesamt Startups aus zwölf Ländern gemeldet hatten, machen Frankreich, Deutschland und Großbritannien fast drei Viertel des Jahrgangs 2021 aus. Deutschlands Anteil von 18 Prozent hat sich gegenüber 2020 nicht verändert.

Auf die Liste der "Global Ed-Tech Unicorns", also der "Einhörner", die mit mehr als einer Milliarde Dollar bewertet sind, hat es aus dem deutschsprachigen Raum immerhin ein Unternehmen geschafft: Das Wiener Startup Go-Student, auch in den Top 100 in Europa vertreten, ist nach einer Series-C-Finanzierungsrunde im Juni 2021, die 205 Millionen Euro einbrachte, nun eigenen Angaben zufolge rund 1,4 Milliarden Euro wert.


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