Es passt zusammen: Die Kompetenzen, Erfahrungen und Ambitionen auf der einen, die neuen Anforderungen, die freie Stelle, die interne Karrierechance auf der anderen Seite. Hier setzt Talentmobilität an: Unternehmen nehmen die Personalentwicklung selbst in die Hand und versetzen Beschäftigte auf verschiedene Positionen oder Abteilungen, um vorhandene Potenziale optimal zu nutzen. Wenn Talentmobilität gelingt, treffen Ambitionen auf Chancen und die vorhandenen Skills auf die passenden Stellenprofile. Unternehmen bietet das zahlreiche Vorteile – und die beginnen bereits beim Recruiting und Onboarding.
Vorteil 1: Effiziente Fachkräftegewinnung
Recruiting auf dem externen Arbeitsmarkt und das Onboarding externer Fachkräfte sind kostspielig: Neue Mitarbeitende zu finden, einzustellen und einzuarbeiten erfordert eine Menge Zeit und Ressourcen. Zudem ist nicht gesagt, dass sich die teure Employer-Branding-Kampagne, das aufwändig gepflegte Netzwerk und das langwierige Auswahlverwahren am Ende tatsächlich bezahlt machen. Denn getrieben vom Fachkräftemangel treffen Personalverantwortliche die Auswahl möglicherweise vorschnell – und merken erst nach einiger Zeit, dass der neue Mitarbeiter oder die neue Mitarbeiterin doch nicht recht zum Unternehmen passt.
Die interne Talentmobilität ermöglicht es dagegen, Mitarbeitende, die bereits zum Unternehmen gehören, in neue Positionen zu versetzen oder ihnen zusätzliche Verantwortung zu übertragen. Der Vorteil liegt auf der Hand: Beide Seiten kennen sich und wissen, was sie aneinander haben. Das spart erhebliche Kosten bei Auswahl, Einstellung und Onboarding. Ein weiteres Plus: Unternehmen, die auf Talentmobilität setzen, können interne Kandidatinnen und Kandidaten für Führungs- und Fachpositionen früh identifizieren und gezielt aufbauen. Das ist der Schlüssel zur effizienten Fachkräfteentwicklung.
Vorteil 2: Integration und Anpassung verbessern
Weniger Zeit für Onboarding bedeutet mehr Zeit für produktive Arbeit. Mitarbeitende, die intern wechseln oder neue Aufgaben übernehmen, können deutlich schneller in neue Rollen und Abteilungen integriert werden. Im Gegensatz zu externen Bewerberinnen und Bewerbern sind sie mit der Unternehmenskultur, den Abläufen und Zielen bereits vertraut. Nahezu nahtlos können sie so an die neuen Aufgabenbereiche anschließen. Tun sich neue Chancen auf, können Unternehmen flexibel reagieren und qualifizierte interne Talente in die entscheidenden Positionen versetzen. In einer sich ständig verändernden Geschäftsumgebung ist diese Agilität ein entscheidender Wettbewerbsfaktor.
Vorteil 3: Mitarbeiterbindung fördern
Unternehmen, die motivierte Fachkräfte in den eigenen Reihen fördern und ihnen Karrierechancen in anderen Abteilungen oder Positionen bieten, senden ein klares Signal an die Mitarbeitenden: "Wir sehen euch mit euren Stärken und Ambitionen und bieten Raum für eure berufliche Entwicklung." Diese Form der Wertschätzung macht sich langfristig bemerkbar. Denn nicht nur fördert sie die Zufriedenheit der Mitarbeitenden. Darüber hinaus trägt sie dazu bei, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich stärker mit ihrem Unternehmen identifizieren. Wer erkennt, dass die eigenen Anstrengungen gesehen und geschätzt werden, ist eher bereit, sein Engagement in den Dienst des gemeinsamen Unternehmenserfolgs zu stellen.
Vorteil 4: Internes Know-how aufbauen
Für Unternehmen ist Wissen in nahezu allen Branchen und über die gesamte Wertschöpfungskette eine wertvolle Ressource. Erfahrene Fachkräfte tragen ihre Expertise ins Unternehmen und bauen über die Jahre Know-how auf, das sich auf dem externen Arbeitsmarkt so nur schwer rekrutieren lässt.
Für Unternehmen, die unter starkem Wettbewerbsdruck stehen, bedeutet Talentmobilität deshalb stets auch Wissensmanagement. Denn wenn ambitionierte Mitarbeitende die Möglichkeit erhalten, intern neue Karrierewege einzuschlagen, bleibt auch ihr Know-how im Unternehmen. Mehr noch: Mitarbeitende, die innerhalb verschiedener Bereiche und in unterschiedlichen Positionen arbeiten, bringen das Unternehmenswissen in Austausch. Das interdisziplinäre Expertenwissen überbrückt Abteilungsgrenzen und stärkt auf diese Weise die Innovationsfähigkeit der gesamten Organisation.
Vorteil 5: Eine Kultur des gemeinsamen Wachstums stärken
Der Wunsch nach Lernen und Weiterentwicklung ist groß. Das zeigt eine aktuelle Studie von Cornerstone und Lighthouse. Demnach gaben 50 Prozent der mehr als 1.000 befragten Mitarbeitenden an, dass sie gerne zeitlich begrenzte Projekte innerhalb ihres Unternehmens erkunden würden, um ihr vorhandenes Skillset zu verbessern. 45 Prozent möchten in den Projekten neue Jobchancen sondieren, etwas mehr als 30 Prozent wünschen sich die Möglichkeit, neue Kompetenzen zu erwerben. Gut ein Viertel der Befragten möchte die Gelegenheit nutzen, neue Mentoren und Mentorinnen innerhalb des eigenen Unternehmens kennenzulernen.
Das sind Potenziale, die Unternehmen nicht ungenutzt lassen sollten. Denn die Motivation der Mitarbeitenden ist da. So gaben 73 Prozent der Befragten an, sich für Karrierechancen innerhalb ihres Unternehmens zu interessieren. Die Mitarbeitenden möchten ihre Entwicklung dabei selbst mitgestalten und Einblick in interne Jobmöglichkeiten bekommen. Für Unternehmen bedeutet das: Wer wettbewerbsfähig bleiben möchte, braucht eine Kultur des gemeinsamen Wachstums. Karriereentwicklung ist dann eine Aufgabe, die Mitarbeitende und Unternehmen gemeinsam tragen.
Fazit: Das perfekte Match
Weniger Kosten, dafür mehr Innovationskraft und Agilität, loyale Mitarbeitende und eine Kultur des gemeinsam getragenen Unternehmenserfolg: Unternehmen, die auf interne Talentmobilität setzen, profitieren in vielfacher Hinsicht. Gerade in Zeiten eines leer gefegten Fachkräftemarktes kann dies ein wichtiger Wettbewerbsvorteil sein. Doch damit Karriereambitionen und die vorhandenen Skills auf die richtigen Stellenprofile treffen, braucht es die passenden Lösungen. Einfache und schnell zugängliche Tools sowie interne Karriereportale ermöglichen Transparenz und erlauben es Mitarbeitenden, sich frühzeitig über neue Möglichkeiten zu informieren.