Copetri Convention 2024 blieb unter den Erwartungen

Die Idee hinter der Copetri Convention (CoCon) – der Dreiklang von Community, Conference und Expo – war frisch und neu in der Messelandschaft. Doch nach zwei erfolgreichen Jahren mit Aufbruchstimmung bekam das Event einen Dämpfer und verzeichnete ein Minus bei den Aussteller- und Besucherzahlen. 

130 Partner und Lösungsanbieter präsentierten sich in diesem Jahr auf dem Gelände des Fredenhagen in Offenbach, gut 80 davon mit Messeständen. Im Vorjahr waren es noch 150 Partner und 100 Vor-Ort-Präsenzen. Auch die Besucherzahlen sanken. Die diesjährige Copetri Convention zog nur 3.208 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an – deutlich weniger als die gut 4.031 Besucherinnen und Besucher des Vorjahrs. Dabei war die Erwartung im Vorfeld, dass die Veranstaltung weiter wachsen sollte.

Was sich in den Zahlen ausdrückte, war auf der Veranstaltung zu spüren. Das Veranstaltungsgelände war kleiner als im Vorjahr, das Riesenrad fehlte und es gab weniger Highlights. Am zweiten Messetag war es zunehmend leerer an den Messeständen und auf den verschiedenen Bühnen. Das diesjährige Veranstaltungsmotto "Constant Change – let's turn it into Chances" konnten die Veranstalter für sich leider nicht umsetzten. Dafür gab es externe wie auch interne Ursachen. Die allgemein schlechteren Wirtschaftsbedingungen und höheren Kosten machten sich auf der Veranstaltung ebenso bemerkbar wie der Rückzug von Mitgründerin Nadine Jäger aus der Geschäftsführung und organisatorische Probleme, etwa an den Einlassschlangen.

Viel Networking und Interaktion auf der Copetri

Aber es gab auch positive Veränderungen: Die neue Solution Stage auf dem Freigelände, auf der Anbieter ihre Produkte und Lösungen vorstellten, war gut besucht. Beim Business Speed Dating konnten Interessierte zwischen sechs Anbietern rotieren. Es gab vielfältige neue und etablierte Networkingformate.

Zum regen Austausch untereinander trug auch das gute Wetter an den beiden Veranstaltungstagen bei: An den Sitzgruppen und Stehtischen im Freien kam man zwangslos ins Gespräch. Das Vortragsprogramm wartete mit beachtlichen 241 Deep Dives, Panels, Workshops und Interaktionsformaten auf, an denen sich 258 Referentinnen und Referenten beteiligten.

Podium des Personalmagazins zum Wandel der Arbeitswelt

Obwohl bekannte Gesichter wie Sascha Lobo (Cocon22) oder Wolf Lotter und Christoph Werner (Cocon23) in diesem Jahr fehlten, fanden sich auf den Bühnen zahlreiche inhaltliche Highlights. Man spürte, dass sich der Veranstalter inhaltlich mit dem Messethema auseinandersetzte. Ein gut besuchtes Highlight war der Talk "Abriss oder Aufbruch – Deutschlands Arbeitswelt am Scheideweg". Unter der Moderation von Matthias Haller, Chefredakteur des Personalmagazins, diskutierten Dr. Bettina Volkens CEO von Great2know, Roland Hehn, Vorstand Personal der Schwarz Gruppe, und Alexandra Mächtel, CHRO von Verivox, und fanden durchaus deutliche Worte zu Themen von Digitalisierung bis Arbeitszeit und Fachkräftemangel.

Ein Tenor: "Wir müssen nicht individuell mehr arbeiten, wir müssen smarter arbeiten. Wir haben noch zu viele Zeiten, die wir mit nicht produktiven Dingen verbringen", meint Roland Hehn. "Unsere Hauptaufgabe ist es, Störungen zu eliminieren, damit die Mitarbeitenden produktiv sein können", so Alexandra Mächtel. "Der technologische Fortschritt kann nur gelingen, wenn wir den Mitarbeitenden zeigen, dass die neue Technologie ihnen die Arbeit einfacher macht - und wenn sie Spaß macht", meint Bettina Volkens. Und alles in allem: "Wenn die Mitarbeitenden nicht mitmachen, gibt es keine Transformation des Unternehmens, dann gibt es nur die Transformation vom Markt weg", so Roland Hehn.

KI war Hauptthema der Copetri Convention

Das vorherrschende Thema der anderen Programmpunkte auf der Mainstage und den weiteren Bühnen war KI. Die Datenexpertin, Gründerin und Autorin Mina Saidze erläuterte, weshalb der KI-Einsatz im Unternehmen ein ESG-Thema ist und wie wichtig Daten- und KI-Kompetenzen für alle Mitarbeitenden sind. Peter Fischer, Geschäftsführer der Unternehmensberatung Eurosysteam, erläuterte, weshalb KI-Anwendung bestehende Praktiken hervorragend ergänzen können.

Darüber hinaus ging es unter anderem um die Themen Generationenvielfalt (Zukunftsforscher Tristan Horx sowie Magdalena Rogl, DIversity & Inclusion Lead bei Microsoft), um den Einsatz von Coroporate Influencer (Unternehmensberaterin und Autorin Iréne Kilubi), um sozialen Impact (Unternehmerin und Topmodel Sara Nuru) und um erfolgreiche Innovationsvorhaben (Innovationsexperte und Autor Tendayi Viki). Das Thema Nachhaltigkeit, das in den ersten beiden Veranstaltungen sehr präsent war, spielte diesmal eine untergeordnete Rolle. Insgesamt dominieren HR-Themen, sowohl bei den Ausstellern wie auch im Programm. 

Die Veranstaltung war für die Macher sicherlich ein Dämpfer, gleichwohl blicken sie nach vorne. Die Copetri Convention 2025 ist für den 3. und 4. Juni im Fredenhagen in Offenbach angekündigt. Die digitale Konferenz Digicon soll am 7. Februar 2025 stattfinden.


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