Man unterscheidet drei Aktivitätsformen:
Beim selbstgesteuerten E-Learning legt der Lerner Zeitpunkt, Intervalle, Tempo und Ort seiner Lernaktivitäten selbst fest.
Beim Live-E-Learning treffen sich die Lerner zu einem festgesetzten Termin in einem virtuellen Klassenraum. In Echtzeit stellen sie an den Dozenten Fragen und tauschen sich mit anderen Kursteilnehmern aus.
Bei der traditionellen Präsenzlehre finden Vorlesungen, Seminare, Übungen und Diskussionen dagegen im Hörsaal, Labor oder Seminarraum statt. Dabei stehen der kollegiale Austausch und das praktische Üben im Vordergrund. Solche Präsenzveranstaltungen motivieren und helfen am Ball zu bleiben.
Wichtig ist, dass Präsenz- und Online-Phasen aufeinander abgestimmt sind. Betreuung etwa durch einen Tutor während der Selbstlernphase vermittelt zusätzliche Sicherheit.
Qualitätskriterien
Die Qualität eines Blended-Learning-Angebots zeichnet sich aus durch
ein durchgängiges, über alle Phasen des Lernprozesses gehendes Curriculum,
ein Medium, das die Stärken der jeweiligen Phase voll zur Geltung bringt,
ein Programm, das den Lernenden möglichst viel Freiraum lässt hinsichtlich Lerntempo, Lernstil, Eingangskanäle, soziale Bindung, Module usw.,
eine Didaktik, bei der an erste Stelle der Spaß am Lernen steht.
Mischungsverhältnis
Wie viel oder wie wenig E-Learning bzw. Präsenz notwendig sind, hängt vor allem davon ab, was gelernt werden soll. Müssen sich mehrere Personen die gleichen theoretischen Grundkenntnisse aneignen, bietet sich E-Learning an. Das können zum Beispiel Verkehrsregeln für den Führerschein sein oder Hygienevorschriften. Wenn es aber nicht nur darum geht, theoretisches Wissen zu vermittelt, sondern auch die Praxis zu trainieren, dann ist ein entsprechend höherer Anteil an Präsenzveranstaltungen wichtig. Denn praktische Fertigkeiten lassen sich nicht am Computer erlernen, ob dies das Autofahren ist oder das Kochen.
Vorausgeplant oder bedarfsbedingt
Blended Learning kann von vornherein als gemischte Einheit geplant werden. Bei Unterweisungen zu Arbeitsschutzthemen mit elektronischen Hilfsmitteln kann es aber auch notwendig sein, dass im Anschluss zusätzlich eine Präsenzschulung stattfindet, wie das Beispiel zeigt: Der einzelne Mitarbeiter überprüft seine Kenntnisse im eigenen Lerntempo mit einem E-Learning-Modul. Die Module sind so aufbereitet, dass mit integrierten Lernerfolgskontrollen der Lernstand und die Fehler dokumentiert werden. Treten Fehler gehäuft auf, muss eine Nachschulung erfolgen. Diese sollte von Angesicht zu Angesicht stattfinden. Bei so einer Präsenzveranstaltung können Fehlerquellen gezielt thematisiert und Wissen erweitert und vertieft werden.
Doch es gibt auch Unterweisungsthemen, die fürs E-Learning nicht geeignet sind. Der Umgang mit Gefahrstoffen, die Bedienung von Kran und Hebezeugen oder der Umgang mit einem Gabelstapler lassen sich nur mit praktischen Übungen vor Ort bzw. an der Maschine oder dem Gerät vermitteln.