Bestimmung der Häufigkeit von Teil-Tätigkeiten
Im ersten Schritt wird überprüft, wie häufig eine bestimmte Teil-Tätigkeit ausgeführt wird. Zur Orientierung dient dafür eine Tabelle. Die geschätzte Häufigkeit wird in der Tabelle einem bestimmten Zeitwichtungswert zuordnet.
Merkmale der körperlichen Tätigkeit
Nach der Zeitwichtung werden alle weiteren Merkmale abgefragt. Die Merkmale werden in den Formblättern stichwortartig, mit einfachen Worten beschrieben. In vielen Fällen veranschaulichen Bilder bzw. Grafiken die Aussagen. Wer mit einer bestimmten (Teil-)Tätigkeit vertraut ist, kann mit den Vorgaben recht genau und schnell eine Einschätzung vornehmen.
Folgende Merkmale sind u. a. je nach Belastungsart zu beurteilen:
- Lastgewicht wie z. B. beim Heben, Tragen, Schieben oder Ziehen,
- Lastaufnahmebedingungen wie z. B. ein- oder beidhändig, über Kopf oder vom Boden,
- Körperhaltungen wie z. B. aufrecht, verdreht, gebeugt, sitzend, hockend oder kniend,
- Körperbewegung wie Rumpfverdrehung oder -seitneigung,
- Körperfortbewegung wie Gehen, Steigen, Kriechen oder Klettern.
- Bewegungsmöglichkeiten bzw. -einschränkungen,
- Belastung einzelner Körperteile und Gelenke wie z. B. Finger, Schultern oder Knie,
- Arbeitsorganisation wie z. B. die Häufigkeit von Belastungswechseln,
- Greifbedingungen z. B. von Werkzeugen oder Maschinen,
- Kraftausübung bzw. -übertragung wie etwa beim Arbeiten mit Werkzeugen oder Maschinen,
- Beschaffenheit des Untergrunds bzw. Fahrwegs wie z. B. eben, glatt, stark verschmutzt oder grob gepflastert,
- Ausführungsbedingungen wie z. B. Nässe, Vibrationen oder hohe geistige Konzentration
Für die Einschätzung werden den Merkmalen tabellarisch Zeitanteile, Kraftkategorien, Bewertungskriterien von gut bis schlecht oder häufig bis nie usw. zugeordnet. Ist die Zuordnung erfolgt, lässt sich in der jeweiligen Tabelle ein weiterer Wichtungswert ablesen.
Berechnung des Gesamtwertes
Im 3. Schritt erfolgt die mathematische Berechnung. Dafür werden die einzelnen Werte in ein Berechnungsmodell eingetragen, zusammengezählt und mit dem ermittelten Wert der Zeitwichtung multipliziert.
Bei den Leitmerkmalmethoden, bei denen Lasten eine Rolle spielen, gibt es noch einen zusätzlichen Multiplikationsfaktor für weibliche Mitarbeiter. Die LMM zu Körperzwangshaltungen und manuellen Arbeitsprozessen unterscheidet dagegen nicht zwischen Männern und Frauen.