Deloitte CFO-Survey: Fachkräftemangel im Finanzbereich

Auch Finanzfunktionen kämpfen mit einer dünnen Personaldecke. Dies sorgt laut einer aktuellen Studie u.a. dafür, dass Prozesse und Systeme nicht so schnell ausgebaut werden können, wie erforderlich ist.

Neue qualifizierte Mitarbeiter zu finden und auch langfristig zu binden ist derzeit alles andere als einfach. Dafür sind u.a. attraktive Gehaltsangebote erforderlich und das sorgt dafür, dass auch die Personalkosten in Finanzfunktionen steigen.

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Unternehmen benötigen gerade in der Finanzfunktion Mitarbeitende mit fachlicher Expertise. Viele CFOs wollen sich von manueller Arbeit in Exceltabellen verabschieden und agilere Workflows etablieren. Doch Agilität kann nur erreicht werden, wenn auch Prozesse und die Systemlandschaft weiterentwickelt werden. Für die Umstellung werden Finanzexperten mit entsprechendem Know-how benötigt.

Fachkräftemangel wirkt sich auf Fortschritt aus

Für CFOs hat das Thema Fachkräftemangel oberste Priorität und wird derzeit als höchstes Risiko (64 %) für das Unternehmen eingestuft. In dem CFO Survey der Beratungsgesellschaft Deloitte wird deutlich, dass der Fachkräftemangel den Wandel der Finanzfunktion verlangsamt.

Die befragten Unternehmen sehen folgende Herausforderungen bei der Mitarbeitergewinnung, -entwicklung und -bindung im Rahmen der Weiterentwicklung des Service-Delivery-Modells in der Finanzfunktion:

  • 53 % haben zu wenige Kandidaten mit technischem Wissen,
  • 44 % verfügen über zu wenige fachlich qualifizierte Kandidaten,
  • 33 % haben zu wenige eigene Kapazitäten,
  • 30 % empfinden die Gehalts- und Arbeitsmodelle als unpassend,
  • lediglich 10 % sehen hierbei keine Herausforderungen.

Die Umfrageergebnisse zeigen, dass insbesondere Großunternehmen darum kämpfen, ausreichend qualifizierte Mitarbeiter der Finanzfunktion aufzubauen. Besonders die Branchen Automobil- und Maschinenbau stehen durch den Fachkräftemangel unter Druck.

Welche Folgen hat der Fachkräftemangel?

Die angespannte Personalsituation hat erhebliche Konsequenzen für die Zukunft der Finanzfunktionen. Engpässe bei den eigenen Ressourcen hemmen bei vielen Unternehmen (70 %) die Weiterentwicklung. In rund jedem zweiten Unternehmen wird der Aufbau von Prozess-Know-how zur Herausforderung. Die verschiedenen Stolpersteine sorgen dafür, dass Finanzfunktionen nicht so schnell modernisiert werden können.

Outsourcing von Aufgaben in der Finanzfunktion

Doch wie können die personellen Engpässe behoben werden? Können vielleicht Aufgaben ausgelagert werden? Und wenn ja: welche? Gerade in Finanzfunktionen werden sensible Daten verarbeitet. Viele Unternehmen bevorzugen es, hier die Kontrolle intern zu behalten.

Die Umfrage zeigt, dass trotz Fachkräftemangels nur wenige Unternehmen auf Outsourcing setzen. Dennoch interessieren sich immer mehr Firmen dafür, bestimmte Aufgaben an externe Profis zu übertragen. Das gilt insbesondere für folgende Bereiche:

  • Application-Management-System
  • Transaktionale Arbeiten in der Buchhaltung
  • Daten- und Prozessmanagement
  • Wissensbasierte Tätigkeiten
  • Transformations-Know-how

Für ein Outsourcing von nicht-transaktionalen Tätigkeiten spricht laut der Umfrage für knapp die Hälfte der Befragten vor allem die flexible Skalierbarkeit. Kosteneffizienz steht bei den benannten Vorteilen lediglich auf Platz 2 (mit 28 %). Maßgeblich für den Erfolg von Outsourcing ist laut Ansicht der Umfrageteilnehmer eine partnerschaftliche Zusammenarbeit. Es scheint also absehbar, dass mehr Unternehmen sich dem Thema Outsourcing gegenüber öffnen – zumindest für einige Aufgabenbereiche.


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