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TIPP
Onboarding
|
6.7.2023
|
6 Min.

Mitarbeiterbindung fängt schon mit dem richtigen Onboarding an

Haufe Redaktion
Haufe Redaktion
Fachautoren, Vordenker und HR-Experten
Wie gelingt es, bereits im Onboarding neuer Mitarbeiter:innen die Bindung an das Unternehmen zu stärken?

Immer noch herrscht in vielen Branchen der viel zitierte Fachkräftemangel und wird sich auch in den nächsten Jahren durch den demografischen Wandel nicht grundlegend auflösen lassen. Grob fahrlässig also, wenn die teuer rekrutierten und hochtalentierten Mitarbeiter:innen sich direkt wieder verabschieden – manchmal sogar noch vor dem ersten Arbeitstag – und das Recruiting von vorne beginnt. Das kann sich eigentlich kein Unternehmen leisten. Und trotzdem passiert es laut einer der Haufe Onboarding-Studie bei 36 Prozent der befragten Unternehmen.

Woran liegt es, dass frisch angeheuerte Mitarbeiter:innen das Unternehmen schon wieder vorzeitig verlassen, Stichwort Frühfluktuation?

Frühfluktuation ist ein Ergebnis fehlender Mitarbeiterbindung

Wer glaubt, dass man sich um den neuen Mitarbeiter oder die neue Mitarbeiterin erst am ersten Arbeitstag richtig bemühen muss, der irrt sich gewaltig. Denn Mitarbeiterbindung fängt streng genommen schon beim Recruiting an. Hier werden durch die richtige Ansprache, ein wertschätzender und professionell durchgeführter Recruiting-Prozess (Stichwort Candidate Experience) die Weichen gestellt, damit der:die Mitarbeiter:in den Vertrag überhaupt unterschreibt.

Aber selbst dann ist noch nicht alles in trockenen Tüchern, wie die Studie gezeigt hat. Da rund ein Drittel der befragten Unternehmen mit Kündigungen zwischen Vertragsunterschrift und erstem Arbeitstag kämpfen, ist hier bei der frühzeitigen Mitarbeiterbindung wohl einiges gründlich schief gelaufen. Das wissen auch die Unternehmen selbst, denn 81 Prozent glauben, dass sie die Anfangsfluktuation mit besserem Onboarding verringern können. Obwohl Onboarding also mittlerweile auf der Agenda steht, liegt hier noch einiges Potenzial brach.

Wir halten fest: Mitarbeiterbindung fängt nicht erst bei Unternehmenseintritt an, sondern direkt beim ersten Kontakt mit dem neuen Talent!

Wie geht Mitarbeiterbindung beim Onboarding?

Hat der:die Neue den Vertrag unterschrieben, ist es enorm wichtig, die Zeit bis zum Arbeitseintritt mit guter Kommunikation zu überbrücken. Digitale Onboarding Tools sind hier sinnvoll,

• um den Onboardee mit den ersten Informationen über das Unternehmen zu versorgen,

• über die dort herrschende Kultur und Leitlinien zu informieren

• das zukünftige Team vorzustellen,

• geplante Einführungsveranstaltungen anzukündigen und

• über den Ablauf des ersten Arbeitstages zu informieren.

Dies zeigt, dass man sich auf den Neuzugang vorbereitet und fördert von Anfang an die emotionale Bindung. Flattert in dieser Zeit dann ein anderes Jobangebot rein, fühlt sich der:die Neue eher an das Unternehmen gebunden, als wenn er:sie seit Vertragsunterschrift nichts mehr vom neuen Unternehmen gehört hat. Die Wahrscheinlichkeit einer eventuellen Umorientierung noch vor Arbeitsantritt sinkt deutlich.

Haufe Onboarding Studie 2021

Mit diesen Onboarding-Maßnahmen fördern Sie die längerfristige Mitarbeiterbindung:

• Regelmäßige Kommunikation vor Arbeitseintritt

• Vorab-Einladungen zu Unternehmensveranstaltungen

• Onboarding-Plattform bereitstellen

• Frühzeitig Vernetzungsmöglichkeiten bieten

• Paten/Buddy an die Seite stellen

• Ersten Arbeitstag als besonderes Erlebnis gestalten

• Einarbeitungsplan gemeinsam durchsprechen

• Fachliche Einarbeitung organisieren

• Soziale Integration fördern und im Blick behalten

• Gemeinsame Aktivitäten mit dem Team anbieten

• Regelmäßige Feedbackgespräche während der Einarbeitung durchführen

• Frühzeitige Übernahme eigener Projekte und Verantwortung ermöglichen

• Schulungen, Kompetenzaufbau- und Weiterbildungsmaßnahmen organisieren

• Entwicklungsmöglichkeiten/Karrierewege aufzeigen

• Notfallplan bereitstellen, wenn es Schwierigkeiten gibt

Fazit: Professionelles Onboarding zahlt direkt auf die Mitarbeiterbindung ein

Wird ein Onboardee gleich von Beginn an gut sozial integriert und fachlich eingearbeitet, wird er:sie schneller die gewünschte Performance erreichen. Wer Spaß an der Arbeit hat, sich wohlfühlt und spannende Projekte übernehmen darf, wird sich voll einbringen und entfalten und somit seinen Platz längerfristig im Unternehmen sehen. Deshalb zahlen Onboarding-Maßnahmen direkt auf den Unternehmenserfolg ein. Talente, die bleiben, sind Talente, die zum Unternehmenserfolg beitragen.

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