Mietrenditen: Diese Städte sind für Vermieter interessant
Die Bruttomietrendite für Wohnimmobilien – also, die Verzinsung, die sich aus Mieteinnahmen im Verhältnis zum Kaufpreis ergibt – lag Ende Juli 2024 in den 30 größten deutschen Städten durchschnittlich bei 3,79 Prozent. Das sind 0,20 Prozentpunkte weniger als noch Ende Januar 2024. Das zeigt eine Analyse des Kreditvermittlers Baufi24.
In 19 der 30 untersuchten Städte stiegen die Mietrenditen im vergangenen Halbjahr allerdings noch. Und in den sieben Metropolen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart lag die Mietrendite Ende Juli 2024 im Schnitt stabil bei 3,49 Prozent.
Wohnungsmieten: Solide Einnahmequelle für Anleger
Dass die Mietrenditen überhaupt nachgegeben haben, liegt laut Tomas Peeters, Geschäftsführer von Baufi24 und CEO der Bilthouse-Gruppe, in erster Linie daran, dass sich die Kaufpreise für Häuser und Wohnungen vielerorts von ihren Tiefs erholt und zum Teil wieder Vorkrisenniveau erreicht haben. "Da Kaufpreise schneller und heftiger auf Marktveränderungen reagieren als die Mieten, die sich in der Regel stetig entwickeln, war eine gewisse Konsolidierung zu erwarten", so Peeters.
Eine signifikante Trendumkehr nach unten hält er für wenig wahrscheinlich. Im Gegenteil: Peeters ist überzeugt, dass Wohneigentum zu Kapitalanlagezwecken weiter an Attraktivität gewinnen wird: "Die aktuellen Mietrenditen stellen für Investoren eine solide und sichere Einkommensquelle dar. Der strukturell knappe Wohnraum in Deutschland dürfte die Mieten und damit auch die erzielbaren Renditen auf mittlere bis lange Sicht weiter nach oben tendieren lassen." Das gelte vor allem für urbane Gebiete mit starkem Bevölkerungszuwachs.
Mietrenditen: So schneiden die Metropolen ab
Wie aus der Baufi24-Studie hervorgeht, weist unter den sieben Metropolen Stuttgart die höchste Mietrendite auf. Mit durchschnittlich 3,84 Prozent Ende Juli 2024 sie etwa auf dem Stand von Ende Januar 2024.
Einen leichten Rückgang verzeichneten die Millionenstädte Berlin mit einem Rückgang der Mietrendite im Schnitt um 0,16 Prozentpunkte auf 3,26 Prozent, Hamburg (minus 0,13 Prozentpunkte auf 2,81 Prozent), München (minus 0,09 Prozentpunkte auf 2,82 Prozent) und Köln (minus 0,14 Prozentpunkte auf 3,34 Prozent).
Die positive Ausnahme unter den "Top 7" stellt Düsseldorf dar. In der Rheinmetropole legte die Mietrendite im Betrachtungszeitraum um 0,08 Prozentpunkte auf 3,21 Prozent zu.
B-Städte: Der Westen büßt ein, der Osten gewinnt dazu
In den sogenannten B-Städten haben die Mietrenditen in Städten nachgegeben, die in der Krise besonders günstige Kaufpreise aufgewiesen und von der Erholungsbewegung überdurchschnittlich profitiert haben, heißt es in der Baufi24-Studie. Zu dieser Gruppe zählen vor allem Orte aus dem Ruhrpott. So sank in Oberhausen die Mietrendite um 0,65 Prozentpunkte auf immer noch überdurchschnittliche 4,73 Prozent.
Ähnlich sieht es in Gelsenkirchen aus mit einem Rückgang um 0,56 Prozentpunkte auf 4,89 Prozent. Auch Duisburg (minus 0,44 Prozentpunkte auf 4,45 Prozent), Dortmund (minus 0,45 Prozentpunkte auf 4,10 Prozent) und Bochum (minus 0,43 Prozent auf 4,28 Prozent) haben Federn gelassen.
Im Osten Deutschlands haben wiederum gleich mehrere Städte deutliche Zuwächse bei den Mietrenditen zu verzeichnen: In Halle (Saale) mit plus 0,50 Prozentpunkten auf 4,07 Prozent, in Leipzig (plus 0,25 Prozentpunkte auf 3,72 Prozent), in Dresden (plus 0,21 Prozentpunkte auf 4,03 Prozent) und in Chemnitz mit einem Anstieg um 0,18 Prozentpunkte auf 5,38 Prozent – eine Mietrendite von mehr als fünf Prozent ist laut Analyse unter den B-Standorten derzeit nur noch in Hagen (5,39 Prozent) erzielbar.
Mietrendite: Hinweis und Online-Rechner
Baufi24 weist darauf hin: Die Bruttomietrendite liefert zwar wertvolle Hinweise über die Attraktivität eines Objekts, aber es gilt auch immer die Parameter der Immobilie wie etwa das Alter oder die Stadtteillage zu berücksichtigen.
Der Online-Rechner von Baufi24 ermittelt aus den Angaben zum Kaufpreis, zur Wohnfläche und zur Kaltmiete die Brutto-Mietrendite einer Immobilie. Das Tool steht kostenfrei und ohne Registrierung zur Verfügung.
Mietrendite: Rechner für Renditeimmobilien
Das könnte Sie auch interessieren:
Günstige Eigentumswohnungen in Grenzregionen
-
Notarvertrag muss 14 Tage vor Beurkundung vorliegen
960
-
Wohnnebenkosten: Warum die Warmmieten weiter steigen
366
-
Provision bei Vorkenntnis des Käufers? Es kommt darauf an!
202
-
§ 250 BauGB: Befristetes "Umwandlungsverbot" tritt in Kraft
187
-
Wüsten-Stadt "The Line": Saudi-Arabien enthüllt Details
119
-
Ökonomen: Kaum Hoffnung auf Trendwende beim Wohnungsbau
96
-
Eigentumswohnungen steigen wieder im Wert
95
-
Energieeffizienz zahlt sich aus für Verkäufer und Vermieter
85
-
Bafög: In welchen Unistädten die Pauschale die Miete deckt
83
-
Wohnimmobilienpreise sind 2023 im Rekordtempo gesunken
72
-
Der spekulativen Preisblase geht kurz die Luft aus
18.12.2024
-
Eigentumswohnungen steigen wieder im Wert
10.12.2024
-
"Doing better with less"
06.12.2024
-
Büromieten steigen nur im hochpreisigen Segment
04.12.2024
-
ESG bei PropTechs: Druck und Wachstumstreiber
04.12.2024
-
Blick in die Zukunft der Immobilienwirtschaft
02.12.2024
-
Teure Fernwärme – diese Wohnungen trifft es
02.12.20241
-
Städte-Ranking: Energieeffizienz von Immobilien
28.11.2024
-
Energieeffizienz zahlt sich aus für Verkäufer und Vermieter
27.11.2024
-
Wohnungsbedarf – auch kleine Märkte laufen heiß
26.11.2024