Wohninvestment: Wo die höchsten Mietrenditen erzielbar sind

Stimmt das Verhältnis von Preis und jährlichen Mieteinnahmen, kann der Kauf einer Wohnimmobilien eine attraktive Geldanlage sein. In welchen deutschen Städten derzeit die höchste Renditen drin sind, hat ImmoScout24 ausgewertet.

Ein Wohninvestment in den deutschen Mittelstädten bietet derzeit die höchste Mietrendite, wie eine aktuelle Analyse des Maklerportals ImmoScout24 nach Auswertung von Daten auf der Plattform zeigt. Die Auswahl der Städte mit den größten Renditezuwächsen bietet im Schnitt eine Mietrendite von 5,1 Prozent.

Die Mietrendite zeigt, wie lohnend das Immobilieninvestment ist, indem die jährlichen Mieterträge ins Verhältnis zu den Anschaffungskosten gesetzt werden.

Mietrendite: Blick abseits der Metropolen lohnt sich

Die "Top 8"-Metropolen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart haben derzeit eine Mietrendite von durchschnittlich 3,5 Prozent im Bestand und 3,2 Prozent im Neubau. Beide Werte sind im Vergleichszeitraum zwischen dem ersten Halbjahr 2020 und dem ersten Halbjahr 2024 um 0,4 Prozent gestiegen.

Bessere Erträge bieten sogenannte B- und C-Städte, wo die Mietrendite von Bestandswohnungen bei vier Prozent liegt (plus 0,5 Prozentpunkte). Diese Städte bieten im Vergleich auch die beste Neubaumietrendite mit 3,4 Prozent (plus 0,5 Punkte gegenüber dem ersten Halbjahr 2020).

"Der Kauf einer Immobilie bleibt eine lukrative Geldanlage. Dabei lohnt sich immer mehr auch der Blick außerhalb der Metropolen. Insbesondere kleinere Städte punkten mit moderaten Kaufpreisen", sagt Dr. Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24. "Zudem bieten sie attraktive Mietrenditen und ermöglichen auch Investoren mit geringerem Kapitaleinsatz in den Markt einzusteigen."

Wohninvestment: Besonders lukrativ in Mittelstädten

Spitzenreiter bei der Entwicklung der Mietrendite ist laut ImmoScout24 Hoyerswerda in der Oberlausitz, wo die Mietrendite in der Auswertung für das erste Halbjahr 6,8 Prozent erreicht und seit dem ersten Halbjahr 2020 um 1,1 Prozentpunkte zugelegt hat. Hinzu kommt, dass sich die Einwohnerzahl zuletzt deutlich positiver entwickelt als prognostiziert. Auch Worms zeigt als Mittelstadt eine hohe Dynamik – bei den Bestandsimmobilien (plus 0,9 Punkte auf 4,1 Prozent) und im Neubau (plus 0,5 Punkte auf 3,8 Prozent).

Während Bestandsimmobilien in Städten mit weniger als 50.000 Einwohnern eine besonders positive Renditeentwicklung zeigen, ist beim Neubau die Mietrendite vorrangig in größeren Mittelstädten mit mehr als 80.000 Einwohnern gewachsen. Spitzenreiter hier ist Landau in Rheinland-Pfalz. Die Mietrendite für Neubauwohnungen liegt bei 3,4 Prozent und ist seit 2020 um 0,6 Prozentpunkte gestiegen.

Metropolen: Hohe Mietrendite, starkes Wachstum

Metropolen mit der höchsten Mietrendite haben nach Beobachtung von ImmoScout24 auch das stärkste Renditewachstum. Die Liste wird bei den Bestandsimmobilien angeführt von Köln, wo die Mietrendite bei vier Prozent liegt (plus 0,6 Prozentpunkte). Im Neubau bietet Berlin das meiste Wachstum der Mietrendite mit einem Plus von 0,7 Punkten auf 3,6 Prozent.

In Frankfurt am Main kann man sowohl bei Bestandsimmobilien als auch bei Neubauwohnungen eine Mietrendite von 3,4 Prozent erzielen. In beiden Bauklassen ist diese ebenfalls um 0,6 Prozentpunkte gestiegen. Ein Renditewachstum von 0,6 Prozentpunkten zeigt sich auch in München, wo im Bestand und Neubau die niedrigste Mietrendite unter den "Top 8"-Städten zu verzeichnen ist: drei Prozent im Bestand, 2,9 Prozent im Neubau.

Auch kleinere Unistädte entwickeln sich positiv

Kleine Großstädte mit weniger als 600.000 Einwohnern bieten für ein Wohninvestment im Vergleich mit den Metropolen eine gute Alternative, heißt es in der Analyse von ImmoScout24. Auch wegen der niedrigeren Kaufpreise: Für Bestandsimmobilien zahlt man in den fünf Städten mit der besten Renditeentwicklung im Schnitt 2.846 Euro pro Quadratmeter. Das ist nur knapp mehr als die Hälfte vom Preis, der aktuell auf der Plattform in den "Top 8" aufgerufen wird – durchschnittlich 4.937 Euro.

Eine besonders positive Entwicklung der Mietrendite zeigt sich demnach in der Universitätsstadt Jena mit einem Plus bei der Mietrendite um 0,7 Punkte auf 3,8 Prozent. Eine Mietrendite von mehr als vier Prozent gepaart mit viel Dynamik beim Wachstum zeigt sich in Bremerhaven (plus 0,5 Prozentpunkte auf 4,4 Prozent) und in Kaiserslautern (plus 0,4 Punkte auf 4,5 Prozent).

Beim Neubau ist in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover die Rendite am stärksten gestiegen und liegt bei 3,7 Prozent (plus 0,8 Prozentpunkte). Starkes Wachstum zeigt außerdem das hessische Offenbach, das einen kurzen Weg nach Frankfurt hat, aber deutlich günstigere Preise bietet. Hier liegt die Mietrendite bei 3,6 Prozent und hat seit dem ersten Halbjahr 2020 um 0,7 Prozentpunkte zugelegt.

Methodik

Die Auswertung setzt den Angebotskaufpreis von Eigentumswohnungen mit der Angebotsmiete für Wohnungen auf ImmoScout24 ins Verhältnis. Insgesamt wurden die Preise von 716 Städten mit mehr als 20.0000 Einwohnern ausgewertet. Metropolen sind Städte mit mehr als 600.000 Einwohnern, Großstädte haben 100.000 bis 600.000 Einwohner und Mittelstädte zwischen 20.000 und 100.000. Die Mietrendite (brutto) ergibt sich aus dem Quotienten von Kaufpreis (ohne Nebenkosten) und Jahreskaltmiete. Die Daten zu den Angebotsmieten und Angebotskaufpreisen in den Metropolen beruhen auf dem ImmoScout24-WohnBarometer jeweils für das erste Halbjahr 2020 bis 2024.

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Schlagworte zum Thema:  Investment, Rendite, Wohnimmobilien