Ein Blick in die Zukunft: Hamburg braucht innovative Denkansätze


Ein Blick in die Zukunft: Hamburg braucht neue Denkansätze

Beim Blick in die Zukunft fordern die Teilnehmer der Unternehmerrunde neue Denkansätze und Visionen von Stadtverwaltung und Politik.

Was, Frau Detig, ist Ihre Vision für die weitere Stadtentwicklung Hamburgs?
Detig: Gerade im Zusammenhang mit den Innovationsparks mache ich mir derzeit viele Gedanken über deren Vernetzung. Wenn diese sich dann wie in Harburg an der B 73 wie an einer Perlenschnur aufreihen, stellt sich nämlich die Frage nach Mobilitätskonzepten wie etwa das Pop-up-Konzept von Airbus. Dabei werden Smart-ähnliche Gefährte von Gyrokoptern transportiert. Momentan sind auch Drohnenkonzepte in aller Munde.

Von der Vision her gehe ich dann gerne ein paar Schritte zurück und schaue, was heute bereits erreichbar ist.

Maaß: Die Frage ist immer nur: Kommen diese Impulse aus der Wirtschaft? Oder müssten sie nicht viel mehr von der Stadt und aus der Politik kommen?!

Visionen müssen von Stadt und Politik kommen

Was erwarten Sie?
Maaß: Meine Erwartung ist tatsächlich, dass diese Visionen seitens der Stadt und Politik kommen.

Detig: Natürlich muss das von der Stadt kommen.

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Durch die Digitalisierung. Nicht zuletzt durch die Möglichkeit, von überallher arbeiten zu können, sieht die Welt ja mittlerweile ganz anders aus. Wir brauchen eine scharfe Bestandsaufnahme aller Prozesse, um daraus eine Lösung zu entwickeln.

Ist das derzeit eine wichtige Aufgabe der Politik?

Detig: Genau! Sie muss es zumindest anstoßen und ein Leitbild vorgeben.

Maaß: Und die Wirtschaft wird benötigt, um dieses dann umzusetzen.

Wie hart ist dabei der Bankenwettbewerb derzeit?
Maaß: Zum einen haben sie relativ viel Eigenkapital aufgrund des Zinsniveaus im Markt. Somit sehe ich das Thema Risiken nicht mehr so stark wie in der Finanzmarktkrise. Aber dadurch, dass weniger Transaktionen in der Zeit stattfinden, ist mit den vielen Banken derzeit der Wettbewerb am Markt schon extrem. Deswegen wird es weitere Konzentrationen in der Bankenlandschaft geben.

Das Zinsniveau zwingt alle Banken, an dem Thema Kosten, Effizienz und Digitalisierung zu arbeiten – auch uns als Landesbank.

Wichtig sind hierbei Kapitalrücklagen im eigenen Unternehmen, um innovationsfähig zu bleiben. Wir nehmen auch mal eine geringere Marge in Kauf – aber nicht auf Kosten eines hören Risikos.

Trotz Wettbewerbsdruck das Thema Wohnen im Fokus behalten

Was wünschen Sie sich in der nächsten Zukunft von der Hamburger Stadtentwicklung?
Sonnenschein: Mein Wunsch ist, dass die Stadtentwicklung trotz des enormen Wettbewerbsdrucks das Thema Wohnen weiterhin im Fokus behält. Die aufgerufenen Zahlen sollten aufrechterhalten werden.

Es bedarf einer erneuerten Vision seitens der Stadt Hamburg. Es geht dabei insbesondere um die Verknüpfungspunkte von Immobilie und Mobilität. Denn mehr Menschen bedeuten auch mehr Transport.

Detig: Wohnen, Gewerbe und Arbeitswelt sind für mich kommunizierende Röhren. Wir wollen einen guten Ausgleich finden. Und das geht nur im Zusammenhang mit entsprechenden Mobilitätskonzepten. Das müssen wir undogmatisch in den Behörden lösen. Damit sind auch schon die Aufgaben der nächsten Zeit umrissen.

Für Lösungsansätze stärker ins Ausland schauen

Maaß: Wir müssen uns stärker auch international vernetzen.

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Man wird auch hier um höhere Gebäude nicht herumkommen. Diese sollen in Hamburg den Blick auf den Michel nicht verstellen. Das Thema heißt Nachverdichtung und  von  anderen wachsenden Metropolen zu lernen.