Vermieter und WEG sind offen für neues Mieterstrom-Modell
Die Bundesregierung hat mit dem Solarpaket I die Installation und den Betrieb von Solaranlagen deutlich entbürokratisiert. Während der Ausbau von Photovoltaik auf Einfamilienhäusern schnell vorangeht, sind Dächer von Mehrfamilienhäusern häufig noch ungenutzt.
Damit künftig auch Vermieter und Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) mehr günstigen Solarstrom direkt an die Mieter weitergeben, wird ergänzend zum herkömmlichen Mieterstrom-Modell das neue Instrument der gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung eingeführt. Eine Umfrage des Energiedienstleisters Techem zeigt, dass sich bereits knapp die Hälfte (49 Prozent) aller Vermieter (geschäftlich und privat) damit befasst.
Mieterstrom: Vermieter brauchen mehr Informationen
59 Prozent der Geschäftskunden (gewerbliche Vermieter und Verwalter) und 45 Prozent der privaten Vermietenden sind laut Umfrage am Thema Mieterstrom im Rahmen der gemeinschaftliche Gebäudeversorgung interessiert. Die Mehrheit der geschäftlichen Vermieter hat die Weichen für Vorhaben auch schon gestellt. 53 Prozent der Geschäftskunden gaben an, dass sie die vermieteten Wohnimmobilien bereits mit Solaranlagen ausgestattet haben (private Vermieter: 28 Prozent), 34 Prozent (private Vermieter: 46 Prozent) planen es.
Große Unterschiede gibt es bei der Sachkenntnis zum Thema Mieterstrom: Während sich 50 Prozent der geschäftlichen Vermieter einen guten bis sehr guten Kenntnisstand attestieren, sind es bei den privaten Vermietern nur 29 Prozent. Einigkeit besteht darin, dass mehr Informationen nötig wären, unter anderem zur Funktionsweise des Modells sowie zu den steuerlichen Rahmenbedingungen.
Smart Metering: Grundvoraussetzung für Mieterstrom
Ein smartes Messkonzept, das auf digitalen Stromzählern und einem intelligenten Messsystem basiert, ist nach Auffassung von Techem – selbst Messstellenbetreiber – eine Grundvoraussetzung für die Mieterstrom-Modelle: Es kann Auskunft über die Menge des erzeugten Solarstroms und die Verbräuche der Mieter geben und damit Daten zur individuellen Abrechnung liefern. "Die Vorteile einer Komplettlösung aus einer Hand sehen etwa zwei Drittel der Vermieter", teilt Gero Lücking, Head of Smart Metering bei Techem, mit. In Zahlen: 66 Prozent der befragten geschäftlichen Vermieter und 64 Prozent der privaten Vermieter bevorzugen es, wenn ein Anbieter alle Leistungen erbringt.
Den positiven Beitrag von Mieterstrom aus der eigenen Solaranlage auf die Umwelt bewerten knapp drei Viertel (74 Prozent) der geschäftlichen Vermieter und mehr als die Hälfte (59 Prozent) der privaten Vermieter als Antrieb. "Mieterstrom sorgt in Immobilien für eine Win-win-Situation sowohl für Vermieter als auch für Mieter", so Lücking. Die Betreiber der Solaranlagen profitierten von einer Rendite von acht bis zwölf Prozent, während die Mieter durch den vergünstigten Strompreis Geld sparen könnten.
Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung: Die Vorteile
Bei der gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung investiert der Eigentümer einer vermieteten Wohnimmobilie in die Solaranlage und bietet den Hausbewohnern den selbst erzeugten Strom an. Smart Meter erfassen Erzeugung und Verbräuche. Parallel zur bekannten Heiz- und Nebenkostenabrechnung erhalten die Mieter dann zusätzlich einmal pro Jahr eine Abrechnung über den eigenen Solarstromanteil. Um diese Menge reduziert sich ihr Strombezug aus dem Netz.
Mieter können so von günstigeren Stromkosten und der klimafreundlichen Erzeugung auf dem Dach profitieren, wie es bei Techem heißt, und für Vermietende lohnt sich die Investition durch die Vermarktung im eigenen Objekt. Vermieter müssen dazu nicht Stromversorger werden – und Mieter müssen den Stromversorger nicht wechseln.
Techem-Umfrage: Methodik
Die Umfrage fand im Mai 2024 online statt. Dabei wurden 400 private Vermieter und 94 Geschäftskunden (gewerbliche Vermieter + Verwalter) mittels einer quantitativen Befragung zu ihren Einstellungen in Bezug auf Mieterstrom befragt. Die Grundgesamtheit der privaten Vermieter und der Geschäftskunden wurde entlang spezifischer Kriterien definiert.
Techem-Informationen zum Thema Mieterstrom in Mehrfamilienhäusern
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