Aareon kauft Softwareentwickler Haus Perfekt

Die IT-Firma Aareon hat in den vergangenen Jahren einige Softwareunternehmen für Immobilienlösungen gekauft. Der neueste Coup: Die Übernahme der Haus Perfekt, einem Spezialisten für Wohnungswirtschaft und Hausverwaltung.

Aareon, ein Anbieter von Software-as-a-Service (SaaS)-Lösungen für die Immobilienwirtschaft, hat die Übernahme der Haus Perfekt GmbH & Co. KG am 5.8.2024 auf dem Aareon DACH LinkedIn Channel bekanntgegeben.

Marktkonsolidierung der Software-Cracks setzt sich fort

Mit dem Rückzug der bisherigen Eigentümer habe sich Haus Perfekt für Aareon als Partner entschieden, heißt es. Das soll die Kontinuität für die Kunden gewährleisten und die Basis für weitere zukunftsfähige Entwicklungen bilden.

Das Aareon-Portfolio ermöglicht automatisierte End-to-End-Prozesse, die Verwalter und Eigentümer der Wohnungs- und der Gewerbeimmobilienbranche miteinander vernetzen. Die Lösungen von Haus Perfekt sind auf Verwalter und das Immobilienmanagement zugeschnitten. Das Unternehmen wird als eigenständige Einheit Teil der Aareon Gruppe, Geschäftsführerin bleibt Anke Angerhausen-Reinberg.

Erst vor ein paar Wochen hat Aareon die Haufe-Lexware Real Estate AG (HLRE) – ohne Contentgeschäft – übernommen.

Aareon wurde im Frühjahr selbst verkauft: Die bisherigen Mehrheitseigner, der Wiesbadener Immobilienfinanzierer Aareal Bank und Advent International, hatten am 24.6.2024 die Vereinbarung mit TPG und CDPQ über den Erwerb der IT-Tochter öffentlich gemacht. Der Deal soll 3,9 Milliarden Euro (Enterprise Value) wert sein – das entspricht einer Bewertung (Equity Value) des Aareon-Anteils der Aareal Bank von rund 2,1 Milliarden Euro.

Aareon-Deal: Closing für zweite Hälfte 2024 erwartet 

TPG wird über TPG Capital, die US-amerikanische und europäische Private-Equity-Plattform des Unternehmens, in einem Konsortium mit CDPQ, einer globalen Investmentgruppe, in Aareon investieren. Dabei wird CDPQ als Co-Investor eine Minderheitsbeteiligung an der Aareon AG erwerben. Advent wird seine Beteiligung an Aareon fortsetzen und neues Eigenkapital für einen Minderheitsanteil an dem eigenständigen Unternehmen investieren.

Aareal-Chef Jochen Klösges kündigte im Juni an, die Zusammenarbeit mit Aareon über das Joint Venture First Financial Software mit Softwarelösungen für den Zahlungsverkehr in der Immobilienwirtschaft und angrenzende Branchen fortsetzen zu wollen. Über den Verkauf der IT-Tochter wurde seit Jahren spekuliert: Die Tochter war ein Wachstumstreiber für den Immobilienfinanzierer.

Der Verkauf der Aareon wird bei der Aareal Bank Gruppe zu einem signifikanten Veräußerungsgewinn nach mit der Transaktion verbundenen Kosten von rund zwei Milliarden Euro führen. Dieser wird mit Vollzug der Transaktion verbucht. Bis zum Closing, das vorbehaltlich der üblichen Bedingungen und aufsichtsrechtlicher Genehmigungen in der zweiten Jahreshälfte 2024 erwartet wird, wird Aareon als nicht fortgeführter Geschäftsbereich ("discontinued operation") gemäß IFRS 5 ausgewiesen.


Das könnte Sie auch interessieren:

Wie die WoWi sich bettet, so liegt sie

Finanzinvestoren sichern sich volle Kontrolle bei Aareal Bank

dpa

Schlagworte zum Thema:  Immobilienfinanzierung, Unternehmen