Aareal verkauft Immobiliensoftware-Tochter Aareon

Die Aareal Bank und Advent International haben den Verkauf der IT-Tochter Aareon vereinbart. Der Anbieter von SaaS-Lösungen für die Immobilienwirtschaft soll für rund 3,9 Milliarden Euro an TPG und CDPQ gehen. Das Closing wird für die zweite Jahreshälfte 2024 erwartet.

Die Aareal Bank und Advent International haben eine Vereinbarung mit TPG und CDPQ über den Erwerb der IT-Tochter Aareon geschlossen. Das wurde am 24.6.2024 öffentlich gemacht.

Der Anbieter von Software-as-a-Service (SaaS)-Lösungen für die Immobilienwirtschaft soll für rund 3,9 Milliarden Euro (Enterprise Value) an das Konsortium verkauft werden – das entspricht einer Bewertung (Equity Value) des Aareon-Anteils der Aareal Bank von rund 2,1 Milliarden Euro.

Advent will Beteiligung an Aareon fortsetzen

TPG wird über TPG Capital, die US-amerikanische und europäische Private-Equity-Plattform des Unternehmens, in einem Konsortium mit CDPQ, einer globalen Investmentgruppe, in Aareon investieren. Dabei wird CDPQ als Co-Investor eine Minderheitsbeteiligung an der Aareon AG erwerben. Advent wird seine Beteiligung an Aareon fortsetzen und neues Eigenkapital für einen Minderheitsanteil an dem eigenständigen Unternehmen investieren.

Das Aareon-Portfolio ermöglicht automatisierte End-to-End-Prozesse, die Immobilienverwalter und Eigentümer der Wohnungs- und der Gewerbeimmobilienbranche miteinander vernetzen.

Aareal wollte Aareon so lange wie möglich halten

Aareal-Chef Jochen Klösges kündigte an, die Zusammenarbeit mit Aareon über das Joint Venture First Financial Software mit Softwarelösungen für den Zahlungsverkehr in der Immobilienwirtschaft und angrenzende Branchen fortsetzen zu wollen. Über den Verkauf der IT-Tochter wird seit Jahren spekuliert: Die Tochtergesellschaft war ein Wachstumstreiber für den Immobilienfinanzierer und sollte so lange wie möglich gehalten werden, wie es immer wieder hieß.

Hartmut (Harry) Thomsen, Vorstandsvorsitzender der Aareon AG mit Hauptsitz in Mainz, resümierte: "Dank der starken Unterstützung unserer Eigentümer Aareal Bank und Advent International hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren hervorragende Fortschritte erzielt. Jetzt können wir den nächsten Schritt in unserer Entwicklung gehen." Man sei nun in einer idealen Position, um weitere Wachstumschancen zu nutzen.

Aareon-Deal: Closing für zweite Hälfte 2024 erwartet 

Der Verkauf der Aareon wird bei der Aareal Bank Gruppe zu einem signifikanten Veräußerungsgewinn nach mit der Transaktion verbundenen Kosten von rund zwei Milliarden Euro führen. Dieser wird mit Vollzug der Transaktion verbucht. Bis zum Closing, das vorbehaltlich der üblichen Bedingungen und aufsichtsrechtlicher Genehmigungen in der zweiten Jahreshälfte 2024 erwartet wird, wird Aareon als nicht fortgeführter Geschäftsbereich ("discontinued operation") gemäß IFRS 5 ausgewiesen.

Die Aareal sieht sich im Bankgeschäft exklusive Aareon auf einen gutem Weg, das operative Ziel von 250 Millionen Euro bis 300 Millionen Euro für das Geschäftsjahr 2024 zu erreichen. Die Bank allein erwirtschaftete im ersten Quartal 2024 ein Konzernbetriebsergebnis von rund 92 Millionen Euro und im Geschäftsjahr 2023 ein Betriebsergebnis von 221 Millionen Euro. Die harte Kernkapitalquote (Basel IV phase-in) lag zum Ende des ersten Quartals 2024 bei 19,7 Prozent.


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dpa
Schlagworte zum Thema:  Immobilienfinanzierung, Unternehmen