Die Verantwortung beim Einsatz von künstlicher Intelligenz

Die Auswahl der Mitarbeiter wird bereits bei elf Prozent der deutschen Unternehmen durch künstliche Intelligenz unterstützt. Die Suche nach Mitarbeitern sogar bei 21 Prozent der Unternehmen. Dabei verlangen viele Personaler: Entscheidungen über Personalfragen dürfen niemals einer KI überlassen werden, so das Ergebnis einer Umfrage.

Drei Viertel der Personalverantwortlichen in Deutschland beschäftigen sich derzeit mit KI. Dies geht aus einer Umfrage hervor, die vom Bundesverband der Personalmanager und vom Ethikbeirat HR Tech veröffentlicht wurde. In der Online-Umfrage wurden im März 1.032 Personalentscheider befragt, die für das Thema digitale Technologien verantwortlich sind. 

Einsatz von KI geplant, aber schlecht vorbereitet

Von den Befragten gaben rund 41 Prozent an, sie würden den Nutzen von KI-Anwendungen derzeit prüfen. 16 Prozent planen den konkreten Einsatz und weitere 16 Prozent setzen bereits KI-Lösungen ein. Nur die übrigen 27 Prozent geben an, dass diese Technologe für sie überhaupt nicht in Frage komme.

Allerdings fühlen sich bei weitem nicht alle Personalverantwortlichen ausreichend über KI informiert, um auf die (kommenden) Veränderungen vorbereitet zu sein. Die Hälfte der Befragten gibt an, vor der Einführung nicht ausreichend über KI informiert worden zu sein. Als hilfreich im Umgang werden Best Practices, Schulungen, direkte Ansprechpartner (im Unternehmen) sowie Anbieter-Support betrachtet. Nur wenige glauben, dass Gesetze hilfreich sein könnten.

Folgen und betroffene Aufgabenbereiche

Neben positiven Effekten befürchten viele Personaler auch Probleme beim Einsatz von KI in HR. Die Studienautoren heben insbesondere heraus, dass die Teilnehmer das Einhalten ethischer Grenzen, Haftung und Rechenschaftspflichten sowie die Transparenz der Funktionsweisen problematisierten.

Am stärksten rechnen die Befragten mit dem Einsatz von KI im Bereich der Mitarbeitersuche (41 Prozent) und in der Mitarbeiterverwaltung (25 Prozent). Mit großen Veränderungen in den Bereichen Betreuung, Mitarbeiterauswahl und Performance Management hingegen rechnen jeweils nur zehn bis zwölf Prozent.

Bisherige Einsatzfelder

Diese Einschätzung deckt sich zum Teil mit dem momentanen Einsatz: Mit 21 Prozent geben die meisten Befragten an, bereits mit KI nach Mitarbeitern zu suchen. In der Mitarbeiterverwaltung geben hingegen nur zwölf Prozent an, bereits KI einzusetzen. Dass immerhin elf Prozent erklären, dass sie KI in der Mitarbeiterauswahl bereits nutzen mag überraschen – zumal zugleich 45 Prozent der Befragten meinen, KI solle niemals Entscheidungen bezüglich der Personalauswahl treffen. Weitere 45 Prozent der Befragten geben darüber hinaus an, dass KI niemals zwischenmenschliche Aufgaben übernehmen sollte.

Dass durch den KI-Einsatz Arbeitsplätze wegfallen könnten, glauben nur wenige. 73 Prozent geben an, dass bisher keine Arbeitsplätze durch den Einsatz weggefallen sind.

Kooperation von BPM und Ethikbeirat HR Tech

„Die Personaler erkennen die Relevanz von KI für die eigene Arbeit und beschäftigen sich mit ihr“, so kommentiert Elke Eller, Präsidenten des BPM, die Ergebnisse. Dass Fragen der Ethik und der Transparenz angeführt werden, zeige, so Eller, dass verantwortungsvoll mit der neuen Technologie umgegangen werde.


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Schlagworte zum Thema:  Künstliche Intelligenz (KI), HR-Software