Generation X und Y - die Unterschiede sind gering
Es hat sich eingebürgert, ganzen Generationen eigene Namen zu verpassen - wobei die Einteilungen oft nicht einheitlich und die Grenzen generell eher fließend sind. Professor Torsten Biemann von der Uni Mannheim und Professor Heiko Weckmüller von der FOM-Hochschule für Ökonomie und Management, Studienzentrum Bonn, haben für ihre Untersuchung die Generation X und die Generation Y ins Visier genommen und ergänzend noch die sogenannten Baby-Boomer mit in die Betrachtung einbezogen.
Zu den Baby-Boomern zählen die Professoren jene, die zwischen 1955 und 1965 geboren sind, zur Generation X jene, die zwischen 1966 und 1980 das Licht der Welt erblickt haben, und zur Generation Y schließlich jene, welche zwischen 1981 und dem Jahr 2000 ins Leben gestartet sind.
Differenzen zwischen den Generationen? Bei der Motivation kaum
Die Forschungsfrage, welche die zwei Wissenschaftler leitete, lautet: Ist die Generation Y, die derzeit ins Berufsleben startet, tatsächlich so anders als ihre Vorläufergenerationen, wie gelegentlich verbreitet wird? Oder anders gefragt: Muss sich das HR-Management der Generation Y gegenüber ganz anders verhalten als gegenüber älteren Generationen von Beschäftigten?
Die etwas überraschende Antwort laut den Studienautoren heißt: Nein, denn der Generationsunterschied ist eher klein. Was die Bedeutung extrinsischer Motivation und intrinsischer Motivation sowie die altruistischen Motive und die Freizeitorientierung betrifft, sind sich die Generationen X und Y sehr ähnlich.
Am stärksten ausgeprägt ist der Unterschied noch bei der Freizeitorientierung: Die Generation Y legt einen leicht höheren Wert auf Freizeit - dürfte also für eine optimierte Work-Life-Balance entsprechend empfänglich sein. Im Übrigen sind - selbst verglichen mit den Baby-Boomern - die Unterschiede bei den genannten Aspekten sehr gering ausgeprägt.
Längsschnittstudie zur Analyse der Generationen
Methodisch setzen die Verfasser auf die sogenannte Längsschnittuntersuchung, die Befragungen aus früheren Jahrzehnten einbezieht. So lässt sich der schiere Alterseffekt besser vom echten Generationseffekt trennen. Denn die Ansprüche und Wünsche von Mitarbeitern hängen auch stark vom Alter und der damit einhergehenden Lebenssituation ab - und eben nicht so sehr von der Zugehörigkeit zu einem bestimmten Jahrgang.
Fürs HR-Management empfehlen die Autoren, bei generationenspezifischen Maßnahmen Vorsicht walten zu lassen - und subjektiv empfundene Unterschiedlichkeiten besser nicht überzubewerten.
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