Mitarbeitende bevorzugen Offline-Lernformate
Digitales Lernen ist nach wie vor ausbaufähig: 40 Prozent der Schulungen für Mitarbeitende finden offline statt. Das ist ein Ergebnis des aktuellen "Learning & Development Monitors", einer repräsentativen Studie für die das HR-Unternehmen Studytube bundesweit 1.799 Beschäftigte, davon 515 HR-Manager, 362 Führungskräfte sowie 922 Mitarbeitende, befragen ließ.
Digitales Lernen in vielen Unternehmen scheinbar nicht gefragt
Nur etwas mehr als ein Viertel der Weiterbildungsangebote (26 Prozent) in deutschen Unternehmen findet online statt. Das liegt daran, dass 42 Prozent der Lernenden Offline-Formate bevorzugen. Nur ein Fünftel der Befragten wünscht sich eine Digitalisierung der Weiterbildungsangebote.
Die Personalverantwortlichen planen trotzdem eine Angleichung dieser Werte. Statt aktuell 40 Prozent sollen in zwei Jahren nur noch 32 Prozent der Schulungen offline stattfinden. Genauso viele Weiterbildungen (32 Prozent) sollen dann online angeboten werden. So zumindest die Wünsche und Prognosen der Personalabteilungen.
Weiterbildung in Unternehmen verkommt zum Selbstzweck
Doch welche Ziele werden mit diesen Weiterbildungen, egal ob online oder offline, eigentlich verfolgt? 62 Prozent der HR-Verantwortlichen geben an, dass die Weiterbildungen in ihrem Unternehmen klar verknüpft seien mit den Unternehmenszielen. Das bestätigen allerdings nur 38 Prozent der Mitarbeitenden sowie etwas mehr als die Hälfte der Führungskräfte (54 Prozent).
Auch bei den Inhalten gibt es Unstimmigkeiten: 46 Prozent der Personalerinnen und Personaler stellen für das Jahr 2024 die persönliche Entwicklung ihrer Mitarbeitenden in den Fokus ihrer Weiterentwicklungsstrategie. Allerdings wünscht sich die Mehrheit der Mitarbeitenden (77 Prozent) vor allem eine fachliche Weiterbildung - bei den Führungskräften bevorzugen sogar 85 Prozent Weiterbildungsmaßnahmen mit Fokus auf die fachlichen Fähigkeiten.
Mitarbeitende finden, dass sich Weiterbildungen nicht lohnen
Fehlende Motivation für Weiterbildungen – darüber beklagen sich 29 Prozent der HR-Managerinnen und -Manager sowie 29 Prozent der Führungskräfte. Das könnte an fehlenden Gegenleistungen liegen: Mehr als ein Viertel der Mitarbeitenden (26 Prozent) ist nämlich der Meinung, dass sich Schulungen und Lehrgänge nicht lohnen, da sie sich davon weder Gehaltserhöhungen noch Beförderungen oder ähnliches erhoffen könnten. Ungefähr ein Drittel der Vorgesetzten und Personalverantwortlichen sehen dieses Problem und stimmen der Einschätzung der Mitarbeitenden zu.
Wenn Mitarbeitende sich trotzdem für Weiterbildungen entscheiden, sind es meist Kurzlehrgänge: Jährlich absolvieren sie im Schnitt 2,3 kurze Schulungen. Längere Schulungslehrgänge hingegen werden nur 0,3-mal pro Jahr belegt und Eins-zu-Eins-Coachings 0,5-mal. Auch bei Führungskräften überwiegt das kompakte Schulungsformat (2,9-mal pro Jahr) gegenüber längeren Weiterbildungen (0,8-mal pro Jahr) und Eins-zu-Eins-Coachings (1,3-mal jährlich)
Schlechte Kommunikation bei Weiterbildungsbudgets
Missverständnisse gibt es bei den verfügbaren Budgets für Lernmaßnahmen: Laut den befragten HR-Verantwortlichen liegt dieses bei 850 Euro pro Mitarbeiterin und Mitarbeiter. Auf dieselbe Frage antworteten die Führungskräfte allerdings mit einem mehr als doppelt so hohen Budgetrahmen von 2.000 Euro. Doch ganz egal, wie groß die Weiterbildungsbudgets tatsächlich sind: Der Großteil der Befragten, über alle Hierarchie-Ebenen hinweg, ist der Meinung, dass sie nicht vollständig ausgeschöpft werden. Hier ist also noch Luft nach oben – sowohl bei der Kommunikation als auch bei der Umsetzung von Weiterbildungsmaßnahmen.
Über den Learning & Development Monitor von Studytube
Seit 2020 untersucht Studytube mit dem Learning & Development Monitor in den Niederlanden aktuelle Trends und Schwerpunktthemen beim beruflichen Lernen und in der beruflichen Weiterentwicklung. 2024 erscheint zum zweiten Mal eine deutsche Version. Für die Deutschland-Ausgabe hat das Marktforschungsinstitutotivaction 515 HR-Verantwortliche (L&D-Manager und andere), 362 Führungskräfte sowie 922 Mitarbeitende aus Organisationen mit über 200 Mitarbeitenden online befragt.
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