Studie: Diese Trends und Themen beschäftigen Führungskräfte

Die digitale Transformation und die Coronapandemie stellen Führungskräfte, Vorstände und Aufsichtsräte vor neue Herausforderungen. HR-Themen rücken, auch außerhalb des Personalwesens, auf der Agenda nach oben. Zu diesem Ergebnis kam die Atreus-Studie "Leadership 2021".

Die fortschreitende Digitalisierung und die Coronapandemie stellen Unternehmen und Führungskräfte vor neue Herausforderungen. Wandel ist kein abstrakter Begriff mehr, sondern wird zunehmend sichtbar. Vor diesem Hintergrund führte die Interim-Management-Beratung Atreus im Januar 2021 eine Befragung unter 884 "Leadern" durch, darunter Unternehmer, Geschäftsführer, Vorstände, Aufsichtsräte und Beiräte von Unternehmen sowie Interim-Manager. Die Studie mit dem Titel "Leadership 2021" beleuchtet die Trends und Themen, die Führungskräfte gegenwärtig beschäftigen. HR-Themen rücken dabei auf der Agenda nach oben (siehe Grafik oben).

Zwischen neuen Arbeitsplatzmodellen und Innovationskultur

Die meisten Unternehmen gehen selbstreflektierend aus der Coronakrise hervor und sehen die größte Herausforderung darin, ein nachhaltiges Geschäftsmodell sowie eine entsprechende Unternehmenskultur auf- und auszubauen. Beides richtet sich stark an den übergreifenden Anforderungen durch die Digitalisierung und Zukunftsfähigkeit aus. Für die Unternehmen spielen hier insbesondere eine ausgeprägte Innovationskultur sowie neue Beschäftigungs- und Arbeitsplatzmodelle, darunter Mobile Work und Hybrid- beziehungsweise Homeoffice, eine tragende Rolle.

Digital Leadership ist gefragt

Getragen werden diese Entwicklungen von der Erkenntnis, dass die Digitalisierung im gesamten Unternehmen zur Hauptaufgabe sowie zum wichtigsten Erfolgsfaktor geworden ist. Dabei stehen nicht nur die Digitalisierung des Geschäftsmodells oder betrieblicher Abläufe im Fokus. Auch die Unternehmens- und Mitarbeiterführung muss künftig stärker als bisher den Anforderungen der Digital-Ära Rechnung tragen. Distance Leadership spielt hierbei eine besondere Rolle. In vielen Unternehmen bedeutet das, Führung neu zu denken und neu auszurichten. Neben den Führungskräften stehen aber auch die Mitarbeitenden im Fokus. Hier sehen die Befragten Rekrutierung, Motivation und Mitarbeiterbindung als wichtige Erfolgsfaktoren.

Von der Krisenbewältigung zur Zukunftssicherung

Interessant dabei ist, wie sich die Herausforderungen verschieben. Gefragt nach den größten Führungsaufgaben 2020 nannten die Studienteilnehmer am häufigsten die folgenden: Liquidität sichern (31 Prozent), Homeoffice/Zusammenhalt aufrechterhalten (31 Prozent), operative Restrukturierung (31 Prozent), Gesundheit und Sicherheit (29 Prozent) sowie Kommunikation mit den Mitarbeitenden (29 Prozent). Akutmaßnahmen der Krisenbewältigung bestimmten den Führungsalltag.

Im zweiten Jahr der Coronapandemie richtet sich der Blick von Führungskräften 2021 stärker in Richtung Zukunft. Als wichtigste Herausforderungen nannten die Befragten: Digitalisierung (48 Prozent), Talente gewinnen, begeistern und binden (46 Prozent), Restrukturierung (44 Prozent), Unternehmenskultur (41 Prozent) sowie Weiterentwicklung der Mitarbeitenden (40 Prozent). Der Faktor Mensch rückt nach oben auf der Agenda der Unternehmen.

Keine Angst vor der Frauenquote

Aus der Umfrage geht außerdem hervor, dass die Veränderungen durch die Coronapandemie und den digitalen Wandel Unternehmen vor Herausforderungen stellen, die weit über das Jahr 2021 hinausreichen werden. Restrukturierungen, im Sinne einer noch konsequenteren Ausrichtung auf eine digitalisierte Zukunft, sind in vielen Betrieben unerlässlich. Auch das Thema Diversität dürfte Unternehmen langfristig begleiten.

Insbesondere die Umsetzung einer Frauenquote in Führungspositionen könnte einige Unternehmen vor Herausforderungen stellen - und entsprechend Zeit und Energie in Anspruch nehmen. Immerhin 40 Prozent der Befragten halten es für schwierig, die richtigen weiblichen Führungskräfte zu finden und zu gewinnen. Knapp 20 Prozent fürchten durch die Besetzung gar eine Diskriminierung vom Männern im Top-Management. Dass 48 Prozent der Befragten in der Umsetzung einer Frauenquote keine Herausforderung sehen, lässt sich als positives Zeichen mit Blick auf die Chancengleichheit werten.


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