"Der September ist ein sehr guter Monat für eine HR-Veranstaltung"
Haufe Online Redaktion: Welche Idee steckt hinter der neuen HR Online Expo?
Alexander Petsch: Die Grundidee ist, dass wir den Teilnehmern auf der virtuellen Messe ähnliche Erfahrungen wie auf einer richtigen Messe ermöglichen wollen. Deshalb soll die HR Online Expo über die Online-Konferenz-Formate hinausgehen, die wir schon eine Weile veranstalten, auch schon vor Corona. Wir wollen das Messeformat dahingehend ausbauen, dass eine stärkere Interaktion zwischen den Anbietern und Fachbesuchern stattfinden kann und dass sich die Besucher über Produkte und Dienstleistungen ähnlich wie auf einer richtigen Messe informieren können. Das Ganze wird mit Inhalten wie Keynotes und Diskussionen ergänzt sowie mit Networking-Möglichkeiten.
Hintergründe des Messetermins der neuen HR Online Expo
Haufe Online Redaktion: Die virtuelle Messe findet ausgerechnet an dem Termin statt, der ursprünglich für die Zukunft Personal Europe in Köln vorgesehen war, die als virtuelles Event in den Oktober verlegt wurde. Welches Signal wollen Sie damit senden?
Petsch: Ich glaube, dass der September ein sehr guter Monat für eine HR-Veranstaltung ist. Nicht ohne Grund haben wir vor 20 Jahren die Zukunft Personal in den September gelegt. Auf der einen Seite haben die Unternehmen im September noch einige laufende Projekte. Auf der anderen Seite werden im Herbst viele strategischen Investitionen für das folgende Jahr vorbereitet. Deshalb ist der September zunächst ein guter Zeitpunkt für eine Messe. Nachdem dieser Messetermin frei wurde und zahlreiche HR-Experten und Anbieter sich dieses Datum geblockt hatten, und da die virtuelle Zukunft Personal Europe auf unseren Termin für die Talent-Pro Online-Konferenz im Oktober verschoben wurde, haben wir uns entschieden, die HR Online Expo vom 15. bis 17. September durchzuführen.
"Die HR Online Expo deckt den gesamten HR-Bereich ab und ist daher für die HR-Generalisten vielleicht auch spannender." - Alexander Petsch (@hrm_com), Veranstalter der #hronlineexpo
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Haufe Online Redaktion: Die Themen der HR Online Expo sind ähnlich wie die der ZP Europe Virtual. Es geht um HR-Software, HR-Services, Recruiting, Learning & Development und Corporate Health. Ist das bewusst so gewählt?
Petsch: Wir wollen mit der virtuellen Messe die aktuellen HR-Themen abbilden und das sind die Cluster, die es in diesem Kontext gibt. Aber das unterscheidet die HR Online Expo von unseren sonstigen spezialisierten Formaten der Talent-Pro, die sich gezielt mit den Themen Recruiting, Talent Management und Employer Branding befasst, und L&D Pro, die sich an Verantwortliche im Bereich Learning and Development richtet. Die HR Online Expo deckt den gesamten HR-Bereich ab und ist daher für die HR-Generalisten vielleicht auch spannender.
Haufe Online Redaktion: Gibt es thematische Schwerpunkte an den drei Messetagen? Wie wird das Programm aussehen?
Petsch: Alle Themen werden an allen drei Tagen stattfinden. Das Programm wird sich aus Keynotes, Podiumsdiskussionen und Best-Practice-Vorträgen zusammensetzen. Es wird bis zu fünf parallele Tracks geben. Für die Keynote-Bühne haben wir nationale und internationale Größen der HR-Szene angefragt. Im Moment arbeiten wir mit Hochdruck daran, das Programm zusammenzustellen und werden es voraussichtlich sechs bis acht Wochen vor der Messe veröffentlichen können.
Vorträge, Aussteller-Chats und Networking: alles innerhalb einer App
Haufe Online Redaktion: Im März fanden die Talent-Pro Digital Days statt. Bei der ersten vom HRM Research Institute veranstalteten virtuelle Messe, die vor allem über die Anwendungen Go to Webinar und Zoom lief, war es manchmal schwierig, zwischen den einzelnen Formaten zu wechseln. Setzen Sie bei der HR Online Expo auf eine neue Technik?
Petsch: Die Talent-Pro Digital Days entstanden damals innerhalb von zwölf Tagen. Vom Entschluss "Wir führen sie virtuell durch" bis zum tatsächlichen Veranstaltungstermin war nicht mehr Zeit. Trotz der kurzen Vorbereitungszeit haben sie ganz gut funktioniert. Es gab Teile, die liefen sehr gut, und Teile, die etwas hakten. Wir haben uns genau angeschaut, was wir besser machen können. Ein Thema waren die "Medienbrüche" zwischen den Tools. Wir haben damals auf verschiedene Technologien gesetzt, die wir an unsere Bedürfnisse angepasst haben. Seitdem haben wir viel dazugelernt. Eines unserer Learnings von der Talent-Pro war, dass alles aus einem Guss sein muss. Es muss ein einziges System geben, in dem sich alle Nutzer bewegen. Wir haben uns etwa 50 Tools angeschaut und haben uns für Whova entschieden – eine Event-App, die auf mobilen Endgeräten und am Desktop funktioniert. Innerhalb dieser App wird alles ablaufen. Das ist der große Unterschied zu den Talent-Pro Digital Days.
"Wir glauben nicht, dass User Experience über das detailgetreue Nachbilden einer realen Messe im virtuellen Raum ermöglicht wird."
Haufe Online Redaktion: Heißt das, ich kann mit dieser App Vorträge anhören, an Ausstellerstände schauen und mit Ausstellern Kontakt aufnehmen?
Petsch: Ja, allerdings verstehen wir unter einer virtuellen Messe nicht eine dreidimensionale Abbildung eines Messestands mit Avatar, der dort die Besucher begrüßt. Sondern es handelt sich um Online-Anbieterprofile mit einer Live-Stream-URL, in die auch Videos eingebettet sein können. In einem virtuellen Chat können die Besucher in den Austausch mit einem Aussteller treten und sie können an Ausstellerpräsentationen teilnehmen. Wir glauben nicht, dass User Experience über das detailgetreue Nachbilden einer realen Messe im virtuellen Raum ermöglicht wird. Sondern es ist wichtig, dass sich Aussteller und Besucher austauschen können und dass die Nutzung komfortabel ist.
Kostenfreier Zugang - aber nur für Fachbesucher
Haufe Online Redaktion: Sie sagten vorhin, dass es Networking-Möglichkeiten geben soll. Heißt das, dass auch die Besucher miteinander in Kontakt treten können?
Petsch: Ja, es besteht auch die Möglichkeit, dass sich die Besucher untereinander austauschen. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, dass wir eine Besucher-Evaluierung vornehmen. Gerade weil wir auch eine Interaktion der Besucher untereinander zulassen, wollen wir vermeiden, dass sich Anbieter als kostenfreie Besucher anmelden. Deshalb schauen wir uns genau an, wen wir auf die Messe lassen. Oder anders formuliert: Dadurch, dass wir die Fachbesucher evaluieren, können wir innerhalb der HR Online Expo eine offene Kommunikation der Besucher untereinander ermöglichen und fördern.
"Die erfolgreichen Aussteller vereinbaren im Vorfeld Gesprächstermine mit ihren potenziellen Kunden, genauso läuft das bei der virtuellen Messe auch."
Haufe Online Redaktion: Welche Möglichkeit haben die Aussteller, ihre Stände zu bewerben? Bei den Live-Messen konnten die Anbieter Freikarten an Kunden und Interessenten versenden. Bei einer virtuellen Messe mit kostenfreiem Eintritt ist das nicht mehr gegeben.
Petsch: Solche Möglichkeiten gibt es weiterhin. Die Aussteller erhalten vorab einen Link zu ihrem Profil und sie können Besucher einladen, sich zu Eins-zu-eins Video-Gesprächen zu treffen. Das ist ähnlich wie auf einer Messe. Die erfolgreichen Aussteller vereinbaren im Vorfeld Gesprächstermine mit ihren potenziellen Kunden, genauso läuft das bei der virtuellen Messe auch: Sie können vor dem Event ihren Stand oder ihren Vortrag bewerben. Alle Aussteller haben die Möglichkeit, einen inhaltlichen Vortrags-Slot zusammen mit einem Kunden zu gestalten. Das ist bereits im Basispaket für Aussteller enthalten. Darüber hinaus gibt es verschiedene Zusatzpakete. Das Premiumpaket haben wir zweimal angeboten und das ist bereits ausgebucht.
Zur Person: Alexander Petsch, CEO der Boerding Messe und Gründer der HRM Research Institute GmbH, veranstaltet zielgruppenspezifische HR-Messen wie die Talent-Pro und L&D Pro. Seit er vor gut 20 Jahren die Zukunft Personal ins Leben rief, ist er in der HR-Szene aktiv. Die Zukunft Personal, die Anfang 2020 von Closer Still übernommen wurde, hatte er vor einigen Jahren an die Deutsche Messe verkauft. Die HR Online Expo organisiert er zusammen mit Hans Diegruber von der B2B Insider GmbH.
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