Neujahrstestament, Weihnachtsscheidung und andere Festfolgen
Fast alle freuen sich auf die Feiertage, doch nicht selten kommt es dann doch, trotz aller guten Ratschläge zur Stressvermeidung, zum folgenschweren Festtags-Fiasko. Aktuell spielt nicht zuletzt da Impf- und Testthema eine streitentflammende Rolle.
Familienrechtliche Streitigkeiten im Schlepptau des Weihnachtsfestes
Der markante Ausschlag nach oben bei familienrechtlichen Streitigkeiten im Dezember und Januar ist ein statistischer Wert, der Rechtsanwälte zum Einrichten von kanzleieigener Notdiensten anregen könnte. Aber Vorsicht: Freiberufler-Ehen sind besonders gefährdet. Wer zwischen den Feiertagen zu oft ins Büro verschwindet, untermauert am Ende die Statistik.
Vor den Festtagen: Überstunden und Nordmanntannen
Alle Jahre wieder erhofft sich jeder vom Weihnachtsfest Frieden und Harmonie. Dieses zweite Corona-Fest erhöht den Bedarf noch, wirft aber auch neue Fußangeln aus. Onkel Willi ist nicht geimpft, Thorsten will sich nicht testen lassen. Manchen ist schon vorher klar, dass sich die Aussicht auf Frieden und Glück in Grenzen hält. Doch auch bei vermeintlich glücklichen (Ehe-)Paaren und Familien bringt das Fest der Liebe oft mehr Ärger und Streit, als weihnachtlichen Entspannung.
Stress, Streit über Überstunden vor dem Fest oder Gestalt und Schmuck der Nordmanntanne, Notwendigkeit der weihnachtlichen Verwandschaftstreffen – dieses Jahr besonders fraglich – sowie Menüauswahl und -qualität stellen den Weihnachtsfrieden oft auf eine harte Probe noch ehe das erste Geschenk ausgepackt ist.
„Weißgold, ich sagte WEISSgold!!“
Oft entpuppt sich das Auspacken als weitere Klippe für die Feststimmung: Missverständnisse („Weißgold, ich sagte WEISSgold“), Geschmacksverirrungen, Undank und (vermeintliche) Knauserei können nicht nur bei Kindern Tränen und Ausbrüche verursachen, die zu Flüchen oder Fluchtversuchen in der Festgesellschaft führen. Dabei hatten sich doch fast alle auf die freien Tage gefreut.
Nach den Feiertagen: zum Anwalt oder zum Notar?
Nicht nur bei schon im Vorfeld wenig harmonischen Familienkonstellationen tun sich dann schnell juristische Fach- und Fangfragen auf: Zweifel am Fortbestand der Ehe, an Erbwürdigkeit oder Vaterschaft („Er kann ja nicht einmal eine Eisenbahn aufbauen!“) tauchen auf. Auszugspläne bei Partner oder Nachwuchs und – als letzter Korrekturversuch – Überlegungen, das Testament betreffend, stellen sich ein.
Hohe Nachfrage nach anwaltlicher Beratung
Auch bei schon gescheiterten Ehen regt sich um die Feiertage Nachfrage nach anwaltlicher Beratung. Trotz minutiöser Pläne oder gerichtlicher Umgangsregelung wird der Nachwuchs am 2. Weihnachtstag nicht herausgerückt („Grippe“) oder nicht abgeholt (Arbeit). Das lässt man sich nicht bieten und braucht eine einstweilige Verfügung oder sieht schnell noch mal in der Düsseldorfer Tabelle nach. Wird die nicht sowieso zum 1.1. geändert? Da rechnen wir doch gleich noch mal durch.
Traurige Zahlen auf dem Anwaltssuchportal
Nach Erhebungen des Anwaltsuchportals „anwalt.24“ nimmt in der Weihnachtszeit die Suche nach Fachanwälten für Familien- und Erbrecht signifikant zu, für Mandate zum Kindschaftsrecht stiegen die Suchanfragen noch massiver an (um bis zu 71, 6 %).
Fazit: Festtagsball flach halten, höflich sein zu zu älteren Verwandten und den Schwerpunkt des Friedensfestes auf die 1. Silbe legen. Für echte Notfälle gibt es auch die regionalen, Tag und Nacht erreichbaren Anwaltsnotdienste. Außerdem: Für Anwälte ist der Januar eher keine gute Urlaubszeit.
-
Wie lange müssen Eltern für erwachsene Kinder Unterhalt zahlen?
2.9592
-
Kein gemeinsames Sorgerecht bei schwerwiegenden Kommunikationsstörungen der Eltern
2.276
-
Auskunftsansprüche beim Kindesunterhalt
1.565
-
Neue Düsseldorfer Tabelle 2025
1.400
-
Wann gilt zusätzlicher Unterhaltsbedarf des Kindes als Mehrbedarf oder Sonderbedarf?
1.2332
-
Tilgungsleistungen auch beim Kindesunterhalt abzugsfähig
836
-
BGH zum Ablauf der 10-Jahres-Frist bei Immobilienschenkung mit Wohnrecht
786
-
Wohnvorteil beim betreuenden Elternteil hat keinen Einfluss auf den Kindesunterhalt
718
-
Auswirkung auf Unterhalt und Pflegegeld, wenn die Großmutter ein Enkelkind betreut
509
-
Kann das volljährige Kind auf Geldunterhalt statt Naturalunterhalt bestehen?
490
-
Neue Düsseldorfer Tabelle 2025
17.12.2024
-
Leistung aus Sterbegeldversicherung gehört zum Nachlass
27.11.2024
-
Erfasst ein Gewaltschutz-Kontaktverbot die Teilnahme an einer WhatsApp-Gruppe?
27.11.2024
-
Alleiniges Sorgerecht bei häuslicher Gewalt
16.10.2024
-
Anwälte müssen den sichersten rechtlichen Weg wählen
09.10.2024
-
Krankenhaus muss Behandlungsakte an Gericht herausgeben
08.10.2024
-
Irrtumsanfechtung einer Erbausschlagung
17.09.2024
-
Grundlagen eines Unternehmertestaments
16.09.2024
-
Nach der Trennung kein Wechselmodell für gemeinsamen Hund
13.09.2024
-
Wirksames Testament trotz Demenz
10.09.2024