Lichtwirkung: Beleuchtung am Arbeitsplatz

Der Tag hat 24 Stunden. Wer gegen diesen Rhythmus lebt, die Nacht zum Tag macht, hat auf Dauer Schwierigkeiten, seine innere Uhr mit dem 24-Stunden-Tag zu synchronisieren. Kann künstliches Licht dabei helfen, die biologische Uhr im Rhythmus zu halten? Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat dazu akute und mittelfristige Effekte von blau-angereicherter Beleuchtung in den Morgen- und Abendstunden untersucht.

Macht es einen Unterschied, ob wir morgens im Büro unter einer klassischen Glühlampe sitzen oder unter einer blau-angereicherten Lichtquelle? Durch den Blauanteil im Licht in der Natur am Morgen wird das Hormon Melatonin im Körper abgebaut, das auch als „Schlafhormon“ bezeichnet wird. Doch welche Folgen hat es z. B. für die Leistungsfähigkeit, wenn dieses blaue Licht am Morgen fehlt?

Probanden wurden abends drei und morgens zwei Lichtsituationen ausgesetzt

Für die Studie begaben sich 18 gesunde, junge Menschen 8 Tage lang abends ins Schlaflabor und blieben dort bis zum Morgen. Sie wurden abends jeweils für 30 Minuten drei verschiedenen Beleuchtungsbedingungen ausgesetzt: gedimmte Glühlampenbeleuchtung, orangefarbenes sowie blau-angereichertes Licht. Am nächsten Morgen wurden sie dann für drei Stunden entweder einer effektiven Bürobeleuchtung mit blau-angereichertem Licht oder einer warm-weißen Glühlampe-Beleuchtung ausgesetzt.

Beleuchtung am Arbeitsplatz wirkt sich auf innere Uhr aus

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Beleuchtung am Arbeitsplatz Auswirkungen auf die innere Uhr des Menschen haben können. Die Forscher fanden u. a. heraus, dass das blaue Licht eine aktivierende Wirkung zeigt.

  • Eine effektive Beleuchtung am Morgen macht sofort wach und erhöht die Reaktionszeit.
  • Die Morgenbeleuchtung wirkt auch am Abend noch. Die Probanden fühlten sich abends wacher und ihre Leistungsfähigkeit fiel weniger schnell ab.
  • Mittelfristig wirken sich die Effekte auch auf den Schlaf und die Regulierung der inneren Uhr aus.
  • Beim Einsatz von Glühlampen am Morgen ist dagegen eine auffällige Verschiebung der Schlaf-Wach-Phasen feststellbar.
  • Wird die Schlafzeit durch falsche Beleuchtung am Abend verkürzt, kann das chronische Schlafdefizit allerdings nicht allein durch eine effektive Beleuchtung am Morgen ausgeglichen werden.

Empfehlungen erst nach weiteren Studien möglich

Für Empfehlungen zur Gestaltung der Beleuchtung am Arbeitsplatz sind zusätzliche Studien notwendig, so die Forscher. Weitere Ergebnisse der Studie stehen im Bericht „ Circadiane Wirksamkeit AmI-basierter Beleuchtungssysteme: Wirkungsfragen circadianer Desynchronisation“.

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