Das Coronavirus schürt nach wie vor viel Unsicherheit in Deutschland und der Welt. Hierzulande kommt es nun nach und nach zu Lockerungen und damit zu etwas mehr Normalität im Alltag und im Arbeitsleben. Das heißt für viele Arbeitnehmer:innen: Aus dem Homeoffice zurück an den Arbeitsplatz. Dabei ist nicht nur ein vom Arbeitgeber ausgearbeitetes Hygienekonzept wichtig, sondern auch eine gute Wiedereingliederung und ein strukturiertes Reboarding, um allen einen guten „Neustart“ zu ermöglich. Was dabei zu beachten ist, lesen Sie hier.
Um zunächst schrittweise Normalität im Arbeitsleben zurückzuholen, sind vor allem Führungskräfte gefragt. Sie sollten Fragen und Ängste der Mitarbeiter:innen ernstnehmen und ihnen offen begegnen. Wichtig ist vor allem Transparenz: Änderungen und neue Vorgehensweisen sollten geteilt werden, damit sich alle Mitarbeiter:innen abgeholt fühlen, immer auf dem neusten Stand sind und Neuigkeiten nicht über vier Ecken erfahren. Das stärkt das Vertrauen in die Führungskraft und schweißt das Team zusammen – und Zusammenhalt im Arbeitsleben ist in diesen Zeiten wichtiger denn je.
Abstandhalten oder Maskenpflicht, wenn ein Abstand von 1,5 Meter nicht gegeben ist: Das wird uns wahrscheinlich noch eine ganze Weile begleiten und den Büroalltag prägen. Um das Ansteckungsrisiko so gering wie möglich zu halten, ist eine Rückkehr in das "bekannte" Arbeitsleben mit durchdachten Schritten, wie nachfolgend beschrieben, sinnvoll.
Ermöglichen Sie Ihren Mitarbeiter:innen neben Präsenzzeiten im Büro weiterhin Homeoffice. So kann sich das Team sinnvoll aufteilen und ein Teil von zuhause arbeiten, während der andere Teil das Büro nutzt. Das erleichtert die Umsetzung der Abstandsregeln, sorgt dafür, dass gar nicht erst zu viele Mitarbeiter:innen gemeinsam die Kaffeeküche benutzen und macht die Maske im Büro bei genügend Platz und Lüftung überflüssig. Denn den ganzen Tag mit Maske zu arbeiten, kann für manche Mitarbeiter:innen belastend sein – und wird bei hohen Temperaturen zur Qual.
Sich diese Frage zu stellen ist durchaus berechtigt und lässt sich mit Blick auf ein strukturiertes Reboarding relativ einfach beantworten:
Haben Sie neue Mitarbeiter:innen an Bord, bietet es sich an, zuerst diese aus dem Homeoffice zurückkehren zu lassen sowie deren Buddy – sofern Sie ein Buddy-Programm nutzen – bzw. Mitarbeiter:innen, die den Neuen unterstützend zur Seite stehen. So kann die Basis, die bereits zwischen dem:der neuen Mitarbeiter:in und dem:der betreuenden Kolleg:in entstanden ist, gefestigt und weiter ausgebaut werden. Der Neuzugang fasst so schneller und fester Fuß im neuen Arbeitsumfeld.
Wenn möglich sollten vor allem Eltern mit kleinen Kindern zuletzt aus dem Homeoffice zurück ins Büro geholt werden. Für sie ist es durch Kitaschließungen und unregelmäßige Schulzeiten schwer, Arbeit und Betreuung der Kinder unter einen Hut zu bringen. Nehmen Sie hier Rücksicht und entlasten Sie Ihre Mitarbeiter:innen im Arbeitsleben, das sorgt nicht zuletzt für bessere Arbeitsergebnisse und ein gutes Teamklima.
Es versteht sich von selbst, dass Mitarbeiter:innen mit Vorerkrankungen wie auch Kolleg:innen, die Risikopatient:innen (daheim) betreuen, auch möglichst im Homeoffice bleiben sollten. Ist dies nicht möglich, können diese vielleicht zeitversetzt oder in Randzeiten arbeiten.
Interessant für Sie: Unsere Reboarding-Infografik die Ihnen ausführlich das ganze Thema Reboarding aufzeigt.
In manchen Betrieben gang und gäbe und in Corona-Zeiten eine Möglichkeit der Kontaktbeschränkung: Schichtarbeit ist hilfreich, um nicht alle Mitarbeiter:innen auf einmal in den Räumlichkeiten zu versammeln und so das Infektionsrisiko zu senken. Darüber hinaus betreiben Sie so aktives Risiko-Management, denn wenn Sie Teams so teilen, dass jeweils mögliche Vertreter:innen in unterschiedlichen Schichten arbeiten, können Sie im Krankheitsfall und bei Quarantäne-Maßnahmen weiterhin handlungsfähig bleiben. Auch hier muss ein Hygienekonzept ausgearbeitet werden und es gilt, wie oben beschrieben: Damit Mitarbeiter:innen sich in dieser ungewohnten Situation des Arbeitslebens schnell zurechtfinden, sollten Führungskräfte alles daransetzen, das Vertrauen Ihrer Mitarbeiter:innen durch transparente Kommunikation zu festigen und Unsicherheiten abzubauen.
Damit das Konzept der Schichtarbeit auch konsequent durchgeführt werden kann, ohne dass sich beide Schichten begegnen, hilft ein wenig Kreativität. Denn: Bei Schichtarbeit ist eine Übergabe oftmals unerlässlich. Diese kann aber auch kontaktlos gestaltet werden, z. B. über elektronische Hilfsmittel wie das Smartphone. So können Bilder und Informationen geteilt werden, ohne dass sich die Mitarbeiter persönlich begegnen, der Kontakt im Arbeitsleben aber dadurch nicht abreißt.
Jeden Tag versorgen unsere HR-Experten kleine, mittlere und große Unternehmen mit den wichtigsten Tipps, Tools und Informationen rund um das Thema Human Resources.