Wind Onshore & Photovoltaik: Das gehört ins Immobilienportfolio
Neun von 13 institutionellen Immobilieninvestoren – rund zwei Drittel – haben bereits in Infrastrukturprojekte investiert. Ein Drittel beziffert den aktuellen Infrastrukturanteil im Portfolio auf drei bis fünf Prozent; in einem Fall entfallen fünf bis zehn, in einem anderen sogar zehn bis zwanzig Prozent des Portfoliovolumens auf die Assetklasse Infrastruktur. Das sind Ergebnisse einer Umfrage von Rueckercosnult und Investmentexpo.
Alternative Assets:
"Infrastrukturfonds werden oft über Luxemburger Vehikel aufgelegt, da diese flexibel und bei internationalen Investoren etabliert sind", sagt Rudolf Kömen, Geschäftsführer der Intreal Luxembourg. Wegen der großen Nachfrage werde man künftig auch Infrastrukturfonds administrieren.
Die Praxis zeige, dass der deutsche Gesetzgeber mit der Aufnahme des geschlossenen Sondervermögens ins Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) den richtigen Weg eingeschlagen habe, das bewähre sich auch für alternative Assets, ergänzt Alexander Lehnen, Partner bei Arnecke Sibeth Dabelstein: "Wesentliche Assetklassen sind aktuell Wind Onshore und Photovoltaik."
Fonds: Mehr Spielraum für Investitionen in Photovoltaik
Infrastruktur: Indirekte Investments über Fonds dominieren
Indirekte Beteiligungen über Fonds dominieren den Experten zufolge derzeit mit großem Abstand bei den Investments in Infrastruktur. Mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Umfrageteilnehmer nutzen die Möglichkeit bereits. Jeweils zwei Anleger investieren über direkte Beteiligungen oder Anleihen. Ein Investor gab zudem an, sich über Aktien oder alternative Investmentoptionen in diesem Marktsegment engagiert zu haben.
In den kommenden 18 Monate will knapp jeder vierte (23 Prozent) Profianleger den Anteil von Infrastruktur im Portfolio "stark erhöhen", mehr als jeder Dritte (39 Prozent) will den Anteil "leicht erhöhen". Insgesamt planen etwa zwei DRittel (62 Prozent) den Ausbau an Infrastrukturinvestments. Reduzieren will keiner der Befragten.
Deutschland beliebter Zielmarkt für Netzinfrastruktur
Bei den Präferenzen hinsichtlich der Zielmärkte und der Anlageklassen, die bei Infrastrukturinvestments grundsätzlich infrage kommen, wurden Deutschland und Europa mit jeweils knapp 30 Prozent bevorzugt, gefolgt von Nordamerika mit 18 Prozent. Bei den Anlageklassen wurden Investments in Netzinfrastruktur – wie Strom- oder Gasnetze – mit acht Nennungen am häufigsten erwähnt. Gleichauf mit jeweils vier Stimmen waren Windparks, Versorgungsunternehmen (Strom, Wasser), Telekommunikation / IT-Infrastruktur sowie soziale Infrastruktur – wie Schulen, Kitas, Kliniken oder Pflegeeinrichtungen.
Diversifizierung als Hauptvorteil – Politik ist größtes Risiko
Als Vorteile von Infrastrukturinvestments wurde die Diversifizierung des Portfolios an erster Stelle genannt (30 Prozent), gefolgt von stabilen Cashflows (fünf Nennungen), höheren Renditen als im Immobiliensegment (vier Nennungen) sowie geringem Inflationsrisiko (drei Nennungen).
Bei den möglichen Gründen oder Risiken, die gegen Infrastrukturinvestments sprechen, wurden politische Risiken wie Kurswechsel bei der Energiepolitik oder bei Subventionen von 47 Prozent am häufigsten genannt. Während vier Befragte angaben, sie sähen keine Gründe, die gegen Infrastrukturinvestments sprechen.
Infrastruktur sei für viele Investoren noch sehr erklärungsbedürftig, erklärt Rainer Pillmayer, Geschäftsführer der Garbe Infrastructur. Sie erforderten ganz andere Anforderungen an Lage, Technik und Finanzierung als als klassische Immobilien. "Aber auch die Regulatorik und Fördermöglichkeiten sind nicht so leicht zu durchblicken", so Pillmayer.
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