Nachverdichtung: Digitales Kataster prüft Flächenpotenziale
Eine neue digitale Datenbank wurde in Hessen freigeschaltet: Das sogenannte Potenzialflächenkataster können alle 422 hessischen Städte und Gemeinden kostenlos nutzen, sagte Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) am 4. April in Wiesbaden. So soll der Flächenverbrauch begrenzt und Potenziale für den Wohnungsbau und den Gewerbeneubau ermittelt werden.
Das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen (HMWEVW) hat das Projekt erhoben und nach einer rund dreimonatigen Testphase in Zusammenarbeit mit interessierten Kommunen umgesetzt.
Wohnungsbau: Nachverdichtung vor Außenentwicklung
"Wir als Land wollen die Kommunen unterstützen, den Grundsatz Innenentwicklung vor Außenentwicklung mit Leben zu füllen", so der Minister. Nach freien und nutzbaren Flächen innerhalb einer Gemeinde zu suchen und zu nutzen sei nicht nur flächensparend, sondern auch durch bereits vorhandene Infrastruktur wie Straßen oder Leitungen sinnvoll. Mit dem Planungstool könnte erstmals systematisch innerörtliches Baupotenzial identifiziert werden.
Mit der Web-Anwendung können Kommunen Baulücken, Brachflächen, geringfügig genutzte Flächen und Gebäudeleerstände einfach erfassen und damit mögliches Bauland mobilisieren. Dadurch solle der Baubedarf der kommenden Jahre sinnvoll gedeckt werden, erklärte Al-Wazir. Bisher hätten 45 Städte und Gemeinden Interesse an dem Projekt gezeigt.
Web-Tool: Mobile Suche nach Bauflächen vor Ort
Vorteile für die Kommunen sei nach Angaben des HMWEVW: keine Kosten für Betrieb, Updates und Systempflege. Luftbilder, topografische Karten, Liegenschaftskarte, Flächennutzungs- und Bebauungspläne können in das System eingebunden werden. Mit der mobilen Anwendung könnten Flächenpotenziale direkt vor Ort überprüft werden. Für die Dorfentwicklung bietet das Ministerium eine Mitnutzung des Potenzialflächenkatasters an.
Anmeldung Potenzialflächenkataster Hessen
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