Die Frankfurter Skyline soll bis 2040 um 14 Türme wachsen
Mit zwei Jahren Verspätung hat die Stadt Frankfurt am Main am 7.3.2024 den eigentlich für das erste Quartal 2022 erwarteten Hochhausentwicklungsplan – auch Hochhausrahmenplan – vorgestellt. Darin wird festgelegt, wo neue Gebäude mit einer Höhe von mehr als 60 Metern gebaut werden dürfen.
Bis 2040 soll die Skyline um 14 weitere Türme wachsen, sieht der Entwurf vor, den der Magistrat und die Stadtverordnetenversammlung noch billigen müssen. Er ist aber bereits zwischen den Parteien der Römerkoalition abgestimmt.
Hochhausplan: Auch Aufstockung kommt in Frage
Der erste Plan dieser Art wurde im Jahr 1998 aufgestellt, 2008 wurde er zuletzt aktualisiert. Zwölf Gebäude aus diesem Plan wurden bisher noch nicht realisiert. Insgesamt könnten bis zum Jahr 2040 also 26 neue Hochhäuser entstehen, wie Planungsdezernent Marcus Gwechenberger (SPD) erklärte. Ob sie wirklich gebaut werden, steht auf einem anderen Blatt.
Einer der inhaltlichen Schwerpunkte ist eine "Hochhauspromenade", die sich zwischen Alter Oper und Städtischen Bühnen an den Wallanlagen entlangzieht. Erstmals ist auch vorgesehen, niedrigere Gebäude zum Hochhaus aufzustocken, um Abriss zu vermeiden und Ressourcen zu schonen. Außerdem soll jedes neue Gebäude gemischt genutzt und in Teilen der Öffentlichkeit zugänglich sein, zum Beispiel durch Gastronomie im Erdgeschoss oder einen Dachgarten.
Hochhausbau in Clustern und hybrid
Schon der aktuelle Hochhausrahmenplan regelt, dass die (meisten) Hochhäuser nicht vereinzelt, sondern in Clustern stehen sollen – dadurch entsteht die markante Skyline, das Wahrzeichen Frankfurts. Die Cluster gibt es bereits im Bankenviertel und am Messegelände.
Für den neuen Hochhausrahmenplan sind Gebäude ab einer Höhe von etwa 60 Metern relevant. Derzeit gibt es etwa 30 Gebäude in Frankfurt, die hundert Meter überragen – die Hälfte davon ist höher als 150 Meter und gilt im Allgemeinen per Definition als Wolkenkratzer. 42 Gebäude sind laut Skyline-Atlas in Frankfurt am Main mindestens 100 Meter hoch. Das momentan höchste Gebäude in der Stadt ist der Commerzbank-Tower mit 259 Metern. Auf Platz zwei und drei folgen der Messeturm mit 256,5 Metern und das Hochhaus Westend 1 mit 208 Metern. Zählt man die Geschosse, liegt der Maintower mit 55 Stockwerken an der Spitze.
Im Schnitt ein bis zwei neue Hochhäuser pro Jahr
Derzeit würden im Schnitt ein bis zwei neue Hochhäuser pro Jahr in Frankfurt fertiggestellt, sagte Planungsdezernent Gwechenberger. Der jüngste Neuzugang ist das Ensemble "Four" in der Innenstadt, das kurz vor der Fertigstellung steht. Andere Projekte liegen auf Eis wie etwa der Umbau des alten Polizeipräsidiums, neben dem ebenfalls ein Hochhaus geplant ist.
Statt auf klassische Büro- und Bankengebäude soll künftig vermehrt auf einen Mix – etwa mit Wohnungen und Gastronomie oder kulturelle Nutzung im Erdgeschoss und einen allgemein zugänglichen Dachgarten – gesetzt werden. Solche Hybridtürme waren lange Zeit eher aus New York oder Singapur bekannt. "Ein wesentliches Ziel besteht darin, die Innenstadt zu stärken", so Gwechenberger. Jedes neue Hochhaus soll in Teilen der Öffentlichkeit zugänglich sein. Je nach Gebäude sollen 15 bis 30 Prozent Mischnutzung vorgeschrieben werden. Wichtig seien auch die Wege zwischen und die Plätze vor den Hochhäusern. Hier sollen die Fußgänger mehr beachtet werden.
Das könnte Sie auch interessieren:
Wohnungsnot: Das spricht gegen neue Hochhaussiedlungen
Die Hafencity wird 20 – und wächst immer weiter und höher
Hochhaus-Debatte: Kriegt München jetzt doch eine Skyline?
-
Bauzinsen auf dem tiefsten Stand des Jahres
3.846
-
Kürzere Nutzungsdauer: Erhöhte Gebäude-AfA für Vermieter
9022
-
Wohninvestments gehen immer: Hier stimmt die Mietrendite
267
-
Wohnen: Kaufpreise ziehen leicht an, Mieten steigen kräftig
256
-
Immobilienpreisprognose: Investitionschancen mit Wertzuwachs
2291
-
Basel III: Schärfere Regeln für Immobilienbanken ab 2025
127
-
Flaute bei Projektentwicklern: Neues Zyklushoch erst 2029
107
-
Finanzinvestoren sichern sich volle Kontrolle bei Aareal Bank
81
-
Berlin will Share Deals wieder zum Thema im Bundesrat machen
764
-
BelWertV-Novelle: Bafin passt Beleihungswerte an
76
-
Am Immobilienmarkt Europa ist Anpassungsfähigkeit gefragt
18.11.2024
-
Frist: ESG-Begriffe in Fondsnamen bald strenger reguliert
12.11.2024
-
Wohnen: Kaufpreise ziehen leicht an, Mieten steigen kräftig
11.11.2024
-
Investoren fehlt noch Klarheit bei Taxonomie-Fonds
05.11.2024
-
Logistik: Neubau und Projekte am besten vermietet
04.11.2024
-
Berlin will Share Deals wieder zum Thema im Bundesrat machen
01.11.20244
-
Immobilienmarkt: Spagat zwischen Sorgen und Aufbruch
28.10.2024
-
Wider den Kippmoment zum Stranded Asset
28.10.2024
-
Das Immobilienklima hellt sich im Oktober weiter auf
23.10.2024
-
Bauzinsen auf dem tiefsten Stand des Jahres
17.10.2024