Makler: Wohnungspreise steigen in jeder zweiten Großstadt

In 39 von 77 deutschen Großstädten haben sich Eigentumswohnungen seit Anfang 2024 wieder verteuert – im Schnitt um bis zu acht Prozent. Wo wieder höhere Preise möglich sind, zeigt eine Auswertung des Immowelt-Portals.

Die durchschnittlichen Angebotspreise von Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, drei Zimmer, erster Stock; Baujahr 1990er Jahre), die auf der Immobilienplattform Immowelt zwischen dem 1.1.2024 und dem 1.7.2024 inseriert waren, haben sich in diesem Zeitraum in der Spitze um knapp acht Prozent verteuert. Untersucht wurden die Märkte in 77 deutschen Großstädten.

"Der Markt für Kaufimmobilien hat sich in den vergangenen sechs Monaten spürbar belebt", kommentierte Immowelt-Geschäftsführer Piet Derriks die Zahlen. In 39 Städten haben demnach die Kaufpreise angezogen.

Trendwende bei den Preisen in den Metropolen – größtes Plus in Köln

Steigende Angebotspreise beobachtet Immowelt besonders in den hochpreisigen Metropolen. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis für eine Bestandswohnung in Deutschlands teuerster Großstadt München liegt aktuell bei 8.153 Euro. Anfang 2024 waren es noch 7.772 Euro, was einem Anstieg von 4,9 Prozent innerhalb von sechs Monaten entspricht.
 
Hinter München folgt im Preisranking Hamburg, wo der Quadratmeter derzeit 5.904 Euro kostet – das sind 2,7 Prozent mehr als im Januar 2024. In Frankfurt am Main, der drittteuersten deutschen Großstadt mit 5.199 Euro pro Quadratmeter, zeigt die Preiskurve ebenfalls wieder deutlich nach oben (plus 4,9 Prozent).
 
Den stärksten prozentualen Preisanstieg der 77 untersuchten Städte weist laut Immowelt Köln auf. Dort haben sich Eigentumswohnungen aus dem Bestand um 7,9 Prozent verteuert. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis einer in den 1990er-Jahren erbauten Wohnung liegt in der Domstadt inzwischen bei 4.729 Euro – zu Jahresbeginn waren es 4.383 Euro.

Eigentumswohnungen: Spürbar teurer in Hannover, Bremen und Leipzig

Eine Wiederbelebung des Immobilienmarkts zweigt sich der Analyse zufolge auch abseits der teuren Hotspots. Den zweitstärksten Anstieg der Analyse verzeichnet Hannover (3.266 Euro pro Quadratmeter), wo sich die Angebotspreise im ersten Halbjahr 2024 um 7,2 Prozent erhöht haben. In Bremen (2.941 Euro) liegt das Plus bei 4,2 Prozent, in Leipzig (2.504 Euro) bei 3,7 Prozent.
 
Auch in mehreren kleineren Großstädten zeigen die Preiskurven wieder nach oben. So zahlen Wohnungskäufer für Angebote, die aktuell auf Immowelt inseriert sind, in Koblenz (3.297 Euro) 4,5 Prozent mehr als im Januar 2024. In Darmstadt (4.089 Euro) haben die Angebotspreise um 3,6 Prozent zugelegt, in Herne (1.817 Euro) und Rostock (3.728 Euro) um jeweils 3,3 Prozent. Nur in Kassel hat sich nichts verändert im Vergleich Januar und Juli 2024: Hier stagnieren die Preise bei 2.709 Euro pro Quadratmeter.

Preisrückgänge gibt es auch: Leichtes Minus in Berlin

In Berlin lässt die Trendwende laut Immowelt noch auf sich warten. Die Hauptstadt verzeichnete im ersten Halbjahr 2024 sinkende Angebotspreise. Nach einem Minus von 0,9 Prozent innerhalb der vergangenen sechs Monate kostet der Quadratmeter einer Bestandswohnungen aus den 1990er-Jahren aktuell 4.879 Euro. Der Abstand zum bisherigen Höchstpreis aus dem Jahr 2022 ist trotz zurückliegender Rückgänge aber geringer als in den übrigen Metropolen.
 
Bestandswohnungen haben sich demnach auch in anderen Großstädten vergünstigt – insgesamt verzeichneten 37 der von Immowelt 77 untersuchten Städte sinkende Angebotspreise. Am deutlichsten fällt der Rückgang seit Jahresbeginn in Göttingen aus mit minus 5,3 Prozent. Dahinter folgen Saarbrücken (minus 3,7 Prozent), Wolfsburg und Chemnitz (jeweils minus 2,9 Prozent).

Im Osten Deutschlands verzeichnen demnach auch Jena (minus 2,5 Prozent) und Potsdam (minus 1,8 Prozent) vergleichsweise deutliche Preisrückgänge. In mehreren Großstädten des Ruhrgebiets wie Recklinghausen (minus 2,8 Prozent), Bochum (minus 1,6 Prozent) und Dortmund (minus 1,4 Prozent) sind Bestandswohnungen im Vergleich zum Jahresanfang ebenfalls günstiger geworden.


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