New Work: Nicht zögern, sondern gestalten
Der Begriff "New Work" ist in der heutigen Arbeitswelt allgegenwärtig. Kaum eine Branche diskutiert nicht darüber, seien es Finanzdienstleister oder Bäckerei-Filialen, das Ingenieurwesen oder Online-Personaldienstleister für die junge Generation, die "Generation Z". Wer aber eine klare und einheitliche Definition sucht, wird nicht fündig. Zwar reichen die gängigen Ansätze von Demokratisierung und Führen auf Augenhöhe über agiles Arbeiten und Vernetzung bis hin zur Flexibilisierung der Arbeit samt Homeoffice und kreativen Methoden der Zusammenarbeit. Und doch wird jede Verwaltung und jedes Wohnungsunternehmen einen eigenen Weg finden müssen.
Alternative Arbeitsmodelle spielen eine wichtige Rolle, ebenso die digitale Infrastruktur, die dieses Setting überhaupt erst hervorbringt, treibt und letztlich ermöglicht. Es gibt so einige Facetten, die wichtig sind, doch nicht für alle immer gleichermaßen.
- Tatsache ist, dass "New Work" mit der Digitalisierung und dem digitalen Wandel eine neue Bedeutung und Dringlichkeit bekommen hat.
- New Work umfasst viel mehr als Homeoffice und schicke Software-Tools, Cloud-Infrastruktur und mobiles Arbeiten. New Work ist vor allem eine Frage der Haltung, mit gravierenden Folgen für die etablierte Unternehmenskultur. New Work ist Veränderung.
- New Work ist eine Antwort auf eine Welt im steten Wandel. Eine Blaupause für New Work gibt es nicht. Jede Organisation muss ihren eigenen Weg finden.
Das treibt die Arbeitswelt 4.0
Die neue Arbeitswelt entwickelt sich seit Jahren, aus unterschiedlichen Gründen. Der Megatrend Digitalisierung ist dabei Auslöser und Enabler zugleich. Die Digitalisierung verändert nicht das gesellschaftliche Leben, sondern alle Bereiche der Wirtschaft, und damit in logischer Konsequenz auch die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft.
Die Informationstechnologie eröffnet neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit, die Effizienz, Effektivität und Produktivität erhöhen. Gleichzeitig weckt die Digitalisierung bei einigen aber auch Sorgen und Ängste. Denn Digitalisierung ist mehr als die Digitalisierung von Prozessen. Die Digitalisierung verändert die Art und Weise, wie wir uns Wissen aneignen, flexibilisiert Arbeitszeit und Arbeitsort, verändert das Kundenverhalten und die Kundenerwartungen. Mit anderen Worten: Die Digitalisierung bedingt ein neues Mindset und braucht neue Fähigkeiten und Kompetenzen von allen Menschen in einer Organisation – egal, ob mit oder ohne Führungsverantwortung.
Wertewandel: Mensch und Kompetenz als zentrale Ressource
Digitalisierung schafft Transparenz. In einer komplexen, digital bestimmten Arbeitswelt, in der Einzelne die Herausforderungen nicht lösen können, kommt es vor allem auf eines an: Auf das Teilen von Informationen und Wissen. Wissen ist die entscheidende Ressource für den Unternehmenserfolg. Die Fähigkeit, sich schnell Informationen zu beschaffen, sich gezielt mit anderen auszutauschen und anlass- und kontextbezogen zu lernen, wird zum bestimmenden Skill für Menschen.
Treiber der Veränderungen sind die Möglichkeiten, die die digitale Technik eröffnet. Wir können zumindest theoretisch zu jeder Zeit von jedem Ort der Welt mit Kolleginnen und Kollegen und Kundinnen und Kunden zusammenarbeiten. Wichtig dabei: All die digitalen Tools sind nur Enabler, wie es heute heißt. Sie sind Mittel, nicht Zweck der Digitalisierung. Und sie ermöglichen eine neue Form von Zusammenarbeit. Menschen können und sollen eigenverantwortlich, kreativ, neugierig und mutig wirksam werden. Das ist New Work.
People-Fokus durch gute Führungskultur
New Work hat nichts zu tun mit Anarchie. New Work braucht Führung. Aber es ist eine in Teilen radikal andere Art von Führung. Führung in New Work heißt, Orientierung geben. Führung heißt, den Rahmen setzen und Räume schaffen, in denen die Menschen mit ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten wirksam werden. Führung heißt, gemeinsam mit den Menschen die Ziele zu setzen, ausgerichtet auf die Unternehmensstrategie. Und fortlaufend mit dem Team zu überprüfen, ob die Ziele noch Sinn ergeben oder ob sie veränderten Marktbedingungen angepasst werden müssen. Führung in New Work heißt auch, Unterstützung zu bieten, den Rücken zu stärken, Mitarbeitende zu entwickeln. Mit einem Wort: Führung heißt Empowerment. Ob klassisch in Präsenz, in hybriden Arbeitsmodellen oder komplett remote.
New Work kommt nicht über Nacht, die Transformation ist ein Prozess. Sie verlangt Unternehmen und Mitarbeitenden viel ab. Vor allem die Bereitschaft, jeden Tag zu lernen und sich einzugestehen, dass wir vieles ausprobieren müssen, um das Richtige zu finden. Es ist wichtig, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf die Veränderungen der digitalen Transformation vorzubereiten. Und ihnen die Möglichkeit zu geben, jeden Tag zu lernen – von Kollegen, auf Youtube, in Seminaren und E-Trainings. Denn auch das gehört zu New Work: lernen und arbeiten verschmelzen. Lernen wird aufgaben- und kontextbezogener. "Ich habe ein Problem, wie kann ich es lösen? Nicht dann, wenn die Schulung anberaumt ist, sondern jetzt, weil ich es genau jetzt wissen muss." Das ist die Haltung, die eigenverantwortliches, selbstgesteuertes Arbeiten erst möglich macht. Und Unternehmen müssen die Umgebung bieten, in der dieses Lernen möglich wird.
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