Familiy Offices wollen mehr in Wohnimmobilien investieren

Family Offices in Deutschland wollen in den kommenden Jahren deutlich mehr in Immobilien investieren. Dabei rücken laut einer Studie von Catella Research zunehmend Hotels und Sozialimmobilien sowie Mikroapartments und Studentenwohnungen in den Fokus der Büroimmobilienspezialisten.

Die Investitionstätigkeit von Family Offices hat sich in den vergangenen zehn Jahren weltweit erhöht, schreibt Catella Research. Der durchschnittliche Immobilienanteil der Investorengruppe liegt demnach aktuell bei 34 Prozent und soll bis zum Jahr 2025 auf 42 Prozent steigen. 46 der befragten Investoren haben vor allem Immobilien der Risikoklasse Core plus im Blick; 23 Prozent setzen auf Value Add. Der Blick auf das zukünftige Verhalten zeigt, dass die Risikoaffinität steigt: Für das Jahr 2021 plant keiner der Befragten, die Investments im Core-Segment zu erhöhen.

"Damit wird klar, dass mit Blick auf die unmittelbare Vergangenheit Family Offices keineswegs nur eine ausschließlich sicherheitsfokussierte Investorengruppe darstellen", sagt Catella-Chefanalyst Thomas Beyerle. Analysiert wurden 81 Family Offices auf Basis von Gesprächen und Datenbanken, ausführliche Angaben gab es von 16 Prozent.

Beyerle geht davon aus, dass Family Offices, die bislang vor allem in Büroimmobilien investiert haben und das auch weiterhin so handhaben wollen, in den kommenden fünf Jahren auch Hotels und Sozialimmobilien, aber ebenso Wohnimmobilien, Mikroapartments und Studentenwohnungen in den Fokus rücken werden. Für das Retail-Segment wird ein nachlassendes Investitionsinteresse prognostiziert.

Markt für Family Offices: immer noch intransparent

Catella zufolge sind vermögende Privatpersonen und Family Offices nach den institutionellen Investoren weltweit die zweitwichtigste Investorengruppe im Immobilienbereich. Dennoch seien diese Investoren noch immer eine sehr intransparente Käufergruppe, die jedoch zunehmend aktiver wird.

Die Mehrheit der Family Offices investiert in lokale Teilmärkte: 60 Prozent der Befragten agieren regional in Deutschland. Catella zufolge wird der geografische Fokus bei beiden Gruppen (vermögende Privatpersonen und Family Offices) künftig über Deutschland hinaus gehen. Angesichts der 2019 erfolgten Zinssenkungen in den USA beobachtet Beyerle etwa Multi Family Offices, die ihre Aktivitäten zum Beispiel in Richtung Nordamerika erweitern möchten.

"Im Zuge des sinkenden Zinsniveaus und der steigenden Liquidität zieht es Family Offices seit 2015 sichtbar in andere Anlagemöglichkeiten mit dem Ziel des langfristigen Vermögensaufbaus und der Diversifikation, sodass Catella auch zukünftig mit einer steigenden Investmentaktivität rechnet", sagt Beyerle abschließend.


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