Kodex für faire Mieten: VdW Südwest will Standards setzen
"Wir haben einen Kodex beschlossen, der einer Million Menschen die Sicherheit bietet, bis ins hohe Alter sorglos bei unseren Mitgliedern zur Miete wohnen zu können", sagte Dr. Axel Tausendpfund, Direktor des VdW Südwest. Im Verband sind rund 200 genossenschaftliche, kommunale, öffentliche, kirchliche und private Wohnungsunternehmen in Hessen und Rheinland-Pfalz organisiert. Zusammen halten sie einen Bestand von zirka 400.000 Wohnungen. Den Kodex unterzeichnet haben 26 der Verbandsmitglieder.
Unterzeichner des Kodex
- Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt
- GWH Wohnungsgesellschaft mbH Hessen
- Bauverein AG Darmstadt
- Gemeinnütziges Siedlungswerk GmbH
- Wohnbau Gießen GmbH
- Gewobau Rüsselsheim
- Vereinigte Wohnstätten 1889 eG
- Volks- Bau- und Sparverein Frankfurt eG
- Wetzlarer Wohnungsgesellschaft mbH
- Gemeinnützige Wohnungsbau GmbH Marburg-Lahn
- kwb Kommunale Wohnungsbau GmbH Rheingau-Taunus
- Baugenossenschaft Viernheim eG
- Hofheimer Wohnungsbau GmbH
- Hattersheimer Wohnungsbau GmbH
- Wohnungsbaugenossenschaft Arolsen eG
- Gemeinnützige Baugenossenschaft Rüsselsheim eG
- Genossenschaft für Bau- & Siedlungswesen Herborn eG
- Frankfurter Wohnungs-Genossenschaft eG
- Hans Reichardt-Stiftung
- Gemeinnützige Baugenossenschaft 1951 Langendiebach eG
- GAG Ludwigshafen
- Wohnbau Mainz GmbH
- Gemeinnützige Baugesellschaft Kaiserslautern AG
- GEWO Wohnen GmbH
- WBG Wohnungsbaugesellschaft Neustadt a.d. Weinstraße mbH
- Gemeinnützige Baugenossenschaft Speyer eG
Verzicht auf Luxussanierungen
In dem Kodex verpflichten sich die Unternehmen neben bezahlbarem Wohnen auch zum Bau geförderter und seniorengerechter Neubauwohnungen sowie sozialem Engagement in den Wohnquartieren. Luxussanierungen sowie Kündigungen wegen Eigenbedarfs und Spekulation mit Leerstand werden ausgeschlossen. Man wolle mit dem Kodex für faires Wohnen Standards setzen, auf die sich die Mieter verlassen können, erklärte Tausendpfund.
Die Durchschnittsmieten der Mitglieder des VdW Südwest liegen laut Tausendpfund in Hessen mit 6,39 Euro und in Rheinland-Pfalz mit 5,84 Euro pro Quadratmeter bereits deutlich unter den Werten vieler Mietspiegel.
Moderate Mieterhöhungen: maximal zwei Prozent pro Jahr ohne Modernisierung
Die 26 Wohnungsunternehmen, die den Kodex unterschrieben haben, wollen ihre Mieten in laufenden Mietverhältnissen (ohne Modernisierung) um durchschnittlich nicht mehr als zwei Prozent jährlich anheben. Mieterhöhungen nach einer Modernisierung sollen höchstens zwei Euro pro Quadratmeter innerhalb von sechs Jahren betragen.
"Damit bleiben die Wohnungsunternehmen freiwillig einen Euro unter der gesetzlich möglichen Mieterhöhung bei Modernisierungen. Das macht in der Branche sonst keiner." Dr. Axel Tausendpfund, Direktor des VdW Südwest
Klimaneutralität und Mieterschutz
Alle rund 200 im VdW Südwest vertretenen Wohnungsunternehmen streben bis 2050 einen weitgehend klimaneutralen Gebäudebestand an. Dieser Weg werde konsequent weiter verfolgt, sagte Verbandsdirektor Tausendpfund, als er vergangene Woche den Kodex an den Hessischen Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) übergab. Die finanzielle Unterstützung von Bund, Land und Kommunen müsse daher verbessert werden.
"Allein im Gebäudesektor sind in Hessen und Rheinland-Pfalz bis 2050 zusätzliche Investitionen in Höhe von 54 Milliarden Euro nötig." Dr. Axel Tausendpfund, Direktor des VdW Südwest
Die hessische Landesregierung wolle bis 2024 für den sozialen Wohnungsbau 2,2 Milliarden Euro bereitstellen, versicherte der hessische Wirtschaftsminister. Er freue sich deshalb außerordentlich über das klare Signal des VdW Südwest für eine gesellschaftlich verantwortliche Geschäftspolitik. Al-Wazir ist zudem Aufsichtsratschef des VdW-Südwest-Mitglieds Nassauische Heimstätte | Wohnstadt.
VdW Südwest Kodex "Faires Mi(e)teinander", Juni 2020
Das könnte Sie auch interessieren:
Unternehmen der Wohnungswirtschaft gründen "Klimabündnis"
Bezahlbare Mieten – wie steht es um das Masterziel der Bundesregierung?
Energieeffizient Bauen und Sanieren: Staatliche Förderung wird gut genutzt
-
Heizkostenabrechnung: So viele müssen nachzahlen
3.705
-
Aufwertung der Baualtersklasse: Reicht's für die Mieterhöhung?
509
-
Mieter insolvent – Was bleibt dem Vermieter?
500
-
Asbest im Boden entfernen: Kosten und Vorschriften
473
-
Verschärfte Regeln für Energieausweise treten in Kraft
457
-
Berliner Wohnungsunternehmen dürfen Mieten wieder erhöhen
294
-
Zweckentfremdung: Neues Gesetz in Schleswig-Holstein
225
-
Vermietung von Wohnraum an Geflüchtete
150
-
KI – Gamechanger für die Immobilienwirtschaft
146
-
BilRUG: Umsatzerlöse neu definiert
142
-
Klimaneutralität – den Letzten beißen die Hunde
20.11.2024
-
Vorrang für Neubau bis zwölf Euro pro Quadratmeter
20.11.2024
-
Hipp, hipp, hurra: 100 Jahre GdW
18.11.2024
-
Manifest gegen Hochschrauben der Gebäudeeffizienz um jeden Preis
15.11.20241
-
Kommunale Wohnungsunternehmen in der Krise
13.11.2024
-
Dicke Bäume, stumpfe Äxte
08.11.2024
-
So bleibt bestimmt keine Tonne stehen
07.11.2024
-
Sozialer Wohnungsbau: So fördern die Bundesländer
07.11.2024
-
Genossenschaften stärken: Gesetz geht in die nächste Runde
06.11.2024
-
Sanierungsquote im Gebäudebestand viel zu niedrig
29.10.20241