50 Jahre Städtebauförderung: Urbane Resilienz und Smart City

Seit 1971 gibt es die Städtebauförderung – die Problemlagen haben sich seitdem massiv gewandelt. (Pandemie-)resiliente Innenstädte und Smart Cities sind heute zentrale Themen. Zum 50. Geburtstag ziehen Bund, Länder und Kommunen ein Fazit: auf einem digitalen Kongress und mit virtuellen Projekten.

Der "Bundeskongress Nationale Stadtentwicklungspolitik" findet in diesem Jahr digital statt und wird am 3. und 4. Mai live aus der Flora in Köln übertragen. Der Kongress wird bereits zum 14. Mal gemeinsam von der Bauministerkonferenz der Länder, dem Deutschen Städtetag und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund ausgerichtet.

Zum 50-jährigen Jubiläum der Städtebauförderung gibt es eine Rückschau und Diskussionen zum Umgang mit den aktuellen Aufgaben und neuen Herausforderungen, die sich durch Themen wie die Corona-Pandemie, den Klimawandel oder die Digitalisierung ergeben. Dazu gehören unter anderem auch das zukunftsorientierte Wohnen und Arbeiten.

Im Rahmen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik wurde zudem das Memorandum "Urbane Resilienz – Wege zur robusten, adaptiven und zukunftsfähigen Stadt" erarbeitet, das auf dem Bundeskongress vorgestellt und verabschiedet werden soll.

GdW: Sozialen Zusammenhalt durch Städtebauförderung stärken

"Angesichts der großen Herausforderungen durch die Coronakrise und den Klimawandel ist es an der Zeit, die Städtebauförderung so auszugestalten, dass die urbanen Räume zu krisenfesten und lebenswerten Wohnorten der Zukunft werden", erklärte Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW, anlässlich des Kongresses.

Um die Städte nachhaltig zu stärken, müsse vor allem die Nutzungsvielfalt in den Stadtteilen erhöht werden, so der GdW-Chef. Die Trennung in Wohn- und Büroviertel, Einkaufszentren und Gewerbestandorte, die sich in den vergangenen Jahrzehnten herausgebildet habe, sei oft mit langen Wegen verbunden. Der Verband sieht die Lösung etwa in einer Umnutzung von Büro- und Gewerbeflächen zu Coworking-Plätzen oder Tante-Emma-Läden im Wohnumfeld.

Der aktuelle Trend, dass Stadtbewohner verstärkt in ländliche Regionen umziehen, sollte laut Gedaschko dafür genutzt werden, das Wohnen in den Ortskernen des suburbanen Raums zu fördern. Regionen und Kommunen sollten verstärkt zusammenarbeiten und den öffentlichen Nahverkehr zwischen Städten und ihrem Umland stärken.

Probleme des Zusammenlebens in den Wohnquartieren infolge eines Auseinanderdriftens der sozialen Lebenslagen der Bewohner rücken dem GdW zufolge den sozialen Zusammenhalt verstärkt in den Fokus. Mit dem Programm "Soziale Stadt" sei bereits Großes geleistet worden, so Gedaschko: "Dieses vorbildliche Engagement sollte ausgebaut werden."

Tag der Städtebauförderung am 8. Mai

Am 8.5.2021 sind bundesweit zudem alle Städte und Gemeinden eingeladen, sich am Tag der Städtebauförderung – einer Initiative von Bund, Ländern, Deutschem Städtetag sowie Deutschem Städte- und Gemeindebund – zu beteiligen, um ihre Projekte, Planungen und Erfolge vorzustellen.

Pandemiebedingt werden die Veranstaltungen nicht in gewohnter Form ablaufen können, dafür aber mit kreativen Formaten – von virtuellen (Stadt-)Rundgängen über Online-Gesprächsrunden bis hin zu digitalen Stadtrallyes.

Eine Bilanz aller politischen Maßnahmen zu Themen rund um den Städtebau bis hin zu Smart-City-Projekten, zieht auch die Bundesregierung in ihrem  Stadtentwicklungsbericht 2020, der alle vier Jahre veröffentlicht wird.


Das könnte Sie auch interessieren:

Wohnquartiere am Limit: Corona schürt vorhandene Konflikte

Das Leben in der "Sozialen Stadt" – es gibt noch viel zu tun

Bund stellt Extra-Geld für krisenfeste Innenstadtkonzepte in Aussicht


Schlagworte zum Thema:  Wohnungswirtschaft