Kleinunternehmer

Als Kleinunternehmer bezeichnet man im Umsatzsteuerrecht Unternehmer, die bestimmte Umsatzgrenzen nicht überschreiten. Seit 1.1.2025 erbringen Kleinunternehmer bis zum Erreichen der Umsatzgrenze steuerfreie Umsätze. Im Gegenzug dürfen sie keinen Vorsteuerabzug aus Eingangsumsätzen geltend machen.
Die Kleinunternehmerbesteuerung nach § 19 UStG greift bei Unternehmern, deren Gesamtumsatz im letzten Kalenderjahr 25.000 EUR nicht überschritten hat und im laufenden Kalenderjahr 100.000 EUR nicht überschreitet. Bei der Prüfung des Gesamtumsatzes werden bestimmte steuerfreie Umsätze und Umsätze aus der Veräußerung oder Entnahme von Anlagevermögen nicht berücksichtigt.
Kleinunternehmer und Umsatzsteuer
Kleinunternehmer dürfen in ihren Rechnungen keine Umsatzsteuer ausweisen, zur Angabe einer Steuernummer, USt-IdNr. oder Kleinunternehmer-IdNr. sind sie aber formal verpflichtet, wobei das Fehlen dieser Angabe zumindest für den Leistungsempfänger mangels Vorsteuerabzug folgenlos bleibt. Kleinunternehmer müssen regelmäßig keine Umsatzsteuer-Voranmeldungen, Umsatzsteuererklärungen oder Zusammenfassenden Meldungen abgeben. Innergemeinschaftliche Erwerbe und Einfuhren müssen Kleinunternehmer wie andere Unternehmer versteuern. Bei Leistungen, für die das Reverse-Charge-Verfahren (§ 13b UStG) gilt, muss unterschieden werden: Ist der Kleinunternehmer Leistungsempfänger, wird er zum Steuerschuldner, ist er dagegen Leistender, kommt es nicht zu einem Übergang der Steuerschuldnerschaft auf den Leistungsempfänger.
Verzicht auf Kleinunternehmerregelung
Kleinunternehmer können auf die Kleinunternehmerregelung verzichten (Option zur Regelbesteuerung). Das kann z. B. sinnvoll sein, wenn sie hauptsächlich vorsteuerabzugsberechtigte Unternehmer als Kunden haben oder größere Investitionen anstehen (Vorsteuerüberhang). Der Verzicht kann dem Finanzamt formlos und bis Ende Februar des zweiten auf den Besteuerungszeitraum folgenden Kalenderjahres unwiderruflich erklärt werden. Der Verzicht bindet den Unternehmer mindestens für 5 Kalenderjahre.