Fachbeiträge & Kommentare zu Rechtsprechung

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ZAP 1/2015, Rechtsprechungs... / 1. Erkennungsdienstliche Behandlung

Nach § 81b Alt. 2 StPO dürfen Lichtbilder und Fingerabdrücke des Beschuldigten auch gegen seinen Willen aufgenommen und Messungen und ähnliche Maßnahmen an ihm vorgenommen werden, soweit es für die Zwecke des Erkennungsdienstes notwendig ist. Hiermit im Zusammenhang steht die Frage nach dem maßgeblichen Zeitpunkt für die Beurteilung der Rechtmäßigkeit der Anordnung einer vol...mehr

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ZAP 9/2017, Rechtsprechungs... / 2. Rücknahme einer Einbürgerung

Nach § 10 Abs. 1 Nr. 1 StAG ist ein Ausländer, der seit acht Jahren rechtmäßig seinen gewöhnlichen Aufenthalt im Inland hat und handlungsfähig nach § 37 Abs. 1 S. 1 oder gesetzlich vertreten ist, auf Antrag einzubürgern, wenn er sich zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland bekennt und erklärt, dass er keine Bestrebu...mehr

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ZAP 9/2017, Rechtsprechungs... / 1. Bestandsschutz nach § 35 Abs. 4 S. 1 Nr. 5 BauGB

Nach § 35 Abs. 2 BauGB können sonstige Vorhaben im Einzelfall zugelassen werden, wenn ihre Ausführung oder Benutzung öffentliche Belange nicht beeinträchtigt und die Erschließung gesichert ist. Den nachfolgend bezeichneten sonstigen Vorhaben im Sinne des Absatzes 2 kann nach Absatz 4 nicht entgegengehalten werden, dass sie Darstellungen des Flächennutzungsplans oder eines La...mehr

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ZAP 3/2016, Rechtsprechungs... / c) Mehrzahl von Gesprächen

Haben mehrere Gespräche stattgefunden, sind sie sämtlich mitteilungspflichtig, nicht nur das letzte Gespräch (BGH NStZ 2014, 217 = StRR 2014, 223 [Hillenbrand]). Das gilt auch, wenn das Gericht in der Hauptverhandlung neue Verständigungsvorschläge macht (BGH NStZ 2014, 416), es sich um sondierende Vorgespräche mit Verständigungsbezug mit verschiedenen Verfahrensbeteiligten h...mehr

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ZAP 2/2016, Rechtsprechungs... / aa) Geisterfahrer

Eine Geisterfahrt, also das Fahren entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung, stellt keinen Verstoß gegen das Rechtsfahrgebot gem. § 315 Abs. 1 Nr. 2e StGB dar (OLG Köln, Beschl. v. 10.12.2015 – III-1 RVs 225/15, ZAP EN-Nr. 266/2016 = VRR 3/2016, 3 [Ls.]). Denn das Rechtsfahrgebot trifft seinem Sinn nach denjenigen Verkehrsteilnehmer nicht, der entgegen der vorgeschriebene...mehr

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ZAP 7/2017, Rechtsprechungs... / a) Vorsorgevollmacht

Die Vorsorgevollmacht für den Bereich der Gesundheitsfürsorge, mit der der Betroffene die Vertretung in Fragen der medizinischen Versorgung und Behandlung regelt, muss schriftlich erfolgen sowie die Voraussetzungen des § 1904 Abs. 5 S. 2 BGB erfüllen, wenn darin die Entscheidung übertragen wird, lebensverlängernde Maßnahmen nicht einzuleiten oder sie später zu beenden. Sie m...mehr

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ZAP 7/2017, Rechtsprechungs... / a) Wohnungszuweisung

Nach § 1361b Abs. 1 BGB kann jeder Ehegatte während der Trennungszeit die Zuweisung der Ehewohnung an sich verlangen, wenn dies auch unter Berücksichtigung der Belange des anderen Ehegatten notwendig ist, um eine unbillige Härte zu vermeiden. Eine solche unbillige Härte hat das OLG Hamm (FamRZ 2016, 1082) in einer beengten Wohnungssituation bei wiederholten, teilweise nächtli...mehr

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ZAP 7/2017, Rechtsprechungs... / bb) Entschädigung wegen Nutzung des Hausrats

Bei einer gerichtlichen Zuweisung gemeinsamer Hausratsgegenstände kann das Gericht gem. § 1361a Abs. 3 BGB eine angemessene Vergütung für die Benutzung festsetzen. Das OLG Düsseldorf (FamRZ 2016, 1087) stellt klar, dass dieser Anspruch erst nach der angemessenen und billigen Verteilung des Hausrats in Betracht kommt, wie sich aus dem Normzweck und der gesetzlichen Formulierun...mehr

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ZAP 9/2017, Rechtsprechungs... / 2. Verschlechterung im Gesamturteil einer dienstlichen Beurteilung im Rahmen eines Stellenbesetzungsverfahrens

Nach Art. 33 Abs. 2 GG hat jeder Deutsche nach seiner Eignung, Befähigung und fachlichen Leistung gleichen Zugang zu jedem öffentlichen Amt. Der in der Verfassung selbst vorgegebene Maßstab gilt danach unbeschränkt und vorbehaltlos. Die von der Vorschrift erfassten Statusämter dürfen nur nach Kriterien vergeben werden, die unmittelbar Eignung, Befähigung und fachliche Leistu...mehr

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ZAP 1/2015, Rechtsprechungs... / 2. Eingriff in das Recht auf informationelle Selbstbestimmung bei polizeilicher Datenerhebung

Beim Einsatz einer Einrichtung der automatisierten Erfassung von Kraftfahrzeugkennzeichen und deren Abgleich mit Fahndungsdatenbeständen, bei dem zwar eine Übereinstimmung des tatsächlich erfassten Kennzeichens mit einem im Fahndungsbestand vorhandenen Kennzeichen angezeigt wird, ein visueller Abgleich durch den damit betrauten Polizeibeamten aber eine mangelnde Übereinstimm...mehr

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ZAP 9/2015, Rechtsprechungs... / 4. Räuberischer Angriff auf Kraftfahrer (§ 316a StGB)

Bei einer in Raubabsicht durchgeführten vorgetäuschten Polizeikontrolle beginnt bereits damit die Tathandlung des § 316a StGB aufgrund der objektiv nötigungsgleichen Wirkung, wenn sich der Geschädigte dadurch zum Anhalten gezwungen sieht (BGH NStZ-RR 2014, 342 = VRR 2014, 389/StRR 2014, 506 [jew. Deutscher]). Hinweis: Dieses Verfahren hat beim BGH zu einem massiven Zuständigk...mehr

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ZAP 9/2015, Rechtsprechungs... / 2. Reform des Punktesystems

Am 1.5.2014 ist das neue Punktesystem in Kraft getreten. Erwartungsgemäß haben sich die Gerichte danach mit der Reichweite der Übergangsvorschrift des § 65 Abs. 3 StVG zur Überführung vom alten zum neuen System beschäftigen müssen (VGH Mannheim NJW 2015, 186 = DAR 2015, 31 m. Anm. Schäpe = VRR 2014, 479 [Burhoff]; OVG Münster DAR 2015, 37; VG Göttingen DAR 2015, 38; weiterfü...mehr

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ZAP 3/2016, Rechtsprechungs... / 1. Gegenstand der Verständigung

Die Frage der Fortdauer der Untersuchungshaft (vgl. § 268b StPO) kann Gegenstand einer Verständigung sein (BGH NStZ 2015, 294 = StRR 2015, 141 [Burhoff]), nicht hingegen vollumfängliche Einstellungen des Verfahrens nach §§ 152, 153a, 154 StPO (KG NStZ 2014, 293 = StRR 201, 224 [Krawczyk]) im Gegensatz zu Teileinstellungen (BGH, Urt. v. 17.6.2015 – 2 StR 139/14). Steht eine St...mehr

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ZAP 3/2016, Rechtsprechungs... / b) Erste Ausnahmen des BGH

Eine Ausnahme hiervon wird allerdings gemacht, wenn zweifelsfrei feststeht, dass es keine verständigungsbezogenen Gespräche gegeben hat (BGH NJW 2015, 1260 m. Anm. Magnus; NStZ 2015, 232 = StRR 2015, 140 [Burhoff]). Eine weitere Ausnahme hat der BGH anerkannt, wenn der Angeklagte von seinem Verteidiger vollumfänglich über den Inhalt der Verständigungsgespräche unterrichtet w...mehr

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ZAP 1/2015, Rechtsprechungs... / II. Ausländer- und Asylrecht (Modifizierte Anforderungen an die Ausweisung bei besonderem Ausweisungsschutz)

Nach § 56 Abs. 1 S. 1 AufenthG genießt ein Ausländer, der einen gesicherten Aufenthaltsstatus nach Nrn. 1 bis 5 besitzt, besonderen Ausweisungsschutz. Er wird nach S. 2 nur aus schwerwiegenden Gründen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung ausgewiesen. Schwerwiegende Gründe der öffentlichen Sicherheit und Ordnung liegen i.d.R. in den Fällen der §§ 53 und 54 Nr. 5 bis 5b und...mehr

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ZAP 16/2016, Verfahrenstipp... / V. Gebührenrecht

Hinzuweisen ist zum Abschluss noch auf den Beschluss des OLG Braunschweig vom 25.4.2016 (1 ARs 9/16, NStZ-RR 2016, 231 [Ls.]), der noch einmal zu der Frage Stellung nimmt, wann der Pauschgebühranspruch nach § 51 RVG verjährt. Die Frage wurde bis dahin von der Rechtsprechung nicht ganz einhellig beantwortet. Die h.M. in Rechtsprechung und Literatur geht/ging davon aus (vgl. s...mehr

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ZAP 12/2015, Internetreport / Auflösende Bedingungen in Unterlassungserklärungen

In Unterlassungserklärungen findet man häufig die von Unterlassungsschuldnern eingefügte Formulierung "unter der auflösenden Bedingung einer auf Gesetz oder höchstrichterlicher Rechtsprechung beruhenden eindeutigen Klärung des zu unterlassenden Verhaltens als rechtmäßig". Hiermit wollen Unterlassungsschuldner bezwecken, dass bei einer Änderung der Rechtslage oder der Rechtsp...mehr

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zfs 8/2016, Zum Unfallbegri... / c) Verhüllte Obliegenheit

Es wird höchstrichterlich darauf hingewiesen, dass bei einer von vornherein nur ausschnittsweisen Deckung eine Risikobeschränkung vorliegt und nur bei gegebenem Versicherungsschutz ein nachlässiges Verhalten des Versicherungsnehmers eine Obliegenheitsverletzung ist.[21] Das schließt dennoch nicht aus, dass die Rechtsprechung den Begriff "Bedienungsfehler" zukünftig doch als ...mehr

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ZAP 3/2016, Werkvertragsrec... / c) Anmerkung

Wie der Senat in seiner Entscheidung vom 1.8.2013 ausdrücklich ausführte, betraf die Rechtsprechung des BGH zu Mängelansprüchen aus einem Bauvertrag, der eine "Ohne-Rechnung-Abrede" enthielt, nicht die Fälle, in denen ein Verstoß gegen das Gesetz zur Bekämpfung der Schwarzarbeit in Rede stand. Der Einwand der unzulässigen Rechtsausübung, den der BGH nach früherer Rechtsprech...mehr

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ZAP 4/2016, Schönheitsrepar... / 1. Inhaltskontrolle von Schönheitsreparaturklauseln (§ 307 BGB)

In der Vergangenheit hat eine zunehmende Annäherung der Rechtsprechung des 12. Zivilsenats des BGH an die Rechtsprechung des 8. Zivilsenats bei der Kontrolle von Schönheitsreparaturklauseln stattgefunden (BGH, Urt. v. 6.4.2004 – XII ZR 308/02; BGH, Urt. v. 8.10.2008 – XII ZR 84/06). Hieran wird vereinzelt kritisiert, dass die Rechtsprechung quasi automatisch den strengen Prü...mehr

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ZAP 7/2017, Neuordnung des ... / 2. Abgrenzung des Arbeitnehmers vom Selbstständigen

Da die Neuregelung nur eine Kodifizierung der Rechtsprechung enthält und keine inhaltliche Änderung der Rechtslage bezweckt, sind ihre Auswirkungen für die Praxis gering. Etwas überspitzt könnte man den Wert der Neuregelung so formulieren: Bislang hat man direkt auf die Rechtsprechung des BAG zurückgegriffen, nun richtet sich der Blick zunächst auf § 611a BGB, um sich sodann...mehr

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ZAP 12/2015, Das neue Minde... / 2. Anrechenbare Vergütungsbestandteile

Problematisch gestaltet sich ferner die Frage nach der Anrechenbarkeit von zusätzlichen Vergütungsbestandteilen auf den Mindestlohn. Der Gesetzgeber hat (trotz der Bitte des Bundesrates auf gesetzgeberische Klarstellung) darauf verzichtet, festzuhalten, welche Entgeltbestandteile bei der Feststellung des Mindestlohns zu berücksichtigen sind. Fest steht, dass die Arbeitsvertra...mehr

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ZAP 3/2016, Werkvertragsrec... / VII. Ausblick

Wie einer Pressemitteilung des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung e.V. (IAW) vom 3.2.2015 zu entnehmen ist, ist der langjährige Rückgang der Schattenwirtschaft 2015 zum Stillstand gekommen. Zwar übten die robuste Situation auf dem Arbeitsmarkt und das geringe, aber positive Wirtschaftswachstum einen dämpfenden Effekt auf das Ausmaß der Schattenwirtschaft aus. Alle...mehr

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ZAP 18/2016, Praktische Fra... / b) Standardisierte Messverfahren

Bei den (einfachen) Brücken-/Videoabstandsmessverfahren wird ein Abstandsverstoß lediglich anhand einer Videoaufzeichnung dokumentiert und nicht mit einer mittels geeichten Charaktergenerators generierten Zeitenmessung synchronisiert. Dieses Messverfahren ist – im Gegensatz zum VAMA- oder ViBrAM-Brückenabstandsmessverfahren (s.u.) – kein standardisiertes Messverfahren im Sin...mehr

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ZAP 18/2015, Das Kopftuch a... / 3. Richter

Für Richter gelten wiederum andere Voraussetzungen. Die Literatur geht (noch) mehrheitlich davon aus, dass das Kopftuchtragen im Dienst verboten ist. Angenommen wird, dass für die Rechtsprechung ein striktes Neutralitätsgebot gelte. Hier trete der Staat den Bürgern als Hoheitsträger gegenüber und mache von seinem Gewaltmonopol Gebrauch. Jede staatliche Bezugnahme auf die Rel...mehr

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ZAP 8/2017, Wettbewerbsrech... / c) Fazit

Diese Ausführungen belegen, dass sich zumindest bei den Regelungen der §§ 4, 4a, 28 BDSG sowie der §§ 13, 15 TMG die Ansicht in der Rechtsprechung manifestiert, dass es sich hierbei um Marktverhaltensregelungen i.S.d. § 3a UWG handelt. Die vorgenannten Fallkonstellationen dürften für die Betreiber von Websites in der Praxis von sehr hoher Bedeutung sein. Die Vorhaltung von W...mehr

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ZAP 10/2017, Die schlüssige... / f) Schadensersatz wegen entgangener Urlaubsfreude, § 651f Abs. 2 BGB

Der Schadensersatzanspruch wegen entgangener Urlaubsfreude ist ein gesetzlich geregelter Fall des Ersatzes immaterieller Schäden. Er setzt eine erhebliche Beeinträchtigung oder vollständige Vereitelung der Reise voraus. Die Vereitelung liegt vor, wenn die Reise gar nicht angetreten werden kann oder zu Beginn abgebrochen werden muss (BGH RRa 2005, 57). So führt etwa der Hinwe...mehr

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ZAP 3/2016, Werkvertragsrec... / c) Anmerkung

Diese schon damals umstrittene Rechtsprechung hat der BGH nunmehr endlich aufgegeben (s. nachfolgend unter V.). Es wäre schon früher zur Durchsetzung der Ziele des Gesetzes zur Bekämpfung der Schwarzarbeit geboten gewesen, nicht nur Mängelansprüche, sondern auch Bereicherungsansprüche strikt auszuschließen. Letztlich hat diese Rechtsprechung von der Rechtsordnung nicht gewün...mehr

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ZAP 23/2016, Der Franchisev... / 2. Standortanalyse und Rentabilitätsberechnung

Bestandteil der vorvertraglichen Aufklärung ist jedoch nicht eine vom Franchisegeber durchzuführende Standortanalyse. Hier hat sich die Rechtsprechung geändert. Seit der Entscheidung des OLG Brandenburg (Urt. v. 28.9.2005 – 4 U 37/05, NJW-RR 2006, 51; dazu Flohr BB 2006, 389, 392) steht in Übereinstimmung mit der Entscheidung des OLG Düsseldorf (Urt. v. 30.6.2004 – VI U Kart...mehr

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ZAP 12/2015, Praktische Fra... / b) Standardisiertes Messverfahren

Insbesondere in Zusammenhang mit Geschwindigkeitsmessverfahren spielt der aus der Rechtsprechung des BGH stammende Begriff des "standardisierten Messverfahrens" eine große Rolle (vgl. dazu grundlegend BGHSt 39, 291 = NJW 1993, 3081; BGHSt 43, 277, 284 = NJW 1998, 321; aus der fast unüberschaubaren OLG-Rspr. u.a., OLG Dresden VRS 2005, 196 = DAR 2005, 637 [Abstandsmessung]; O...mehr

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ZAP 8/2016, Praktische Frag... / bb) Rotlichtüberwachung durch Rotlichtkamera

Nach allgemeiner Meinung in der Rechtsprechung ist eine Rotlichtüberwachungskamera ein zulässiges Beweismittel (vgl. dazu grundlegend KG DAR 1992, 224), sie muss aber geeicht sein (KG a.a.O.; OLG Hamm VRS 84, 51; OLG Karlsruhe VM 94, 7). Das mit der automatischen Überwachungskamera gekoppelte Uhrwerk wird nämlich als Zeitmesser eingesetzt und gezielt zu Beweiszwecken benutzt...mehr

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ZAP 8/2016, Praktische Frag... / 1. Allgemeines

Beim qualifizierten Rotlichtverstoß tritt in der Praxis häufig ein weiteres Problem auf. Das ist die Frage, ob das nach der BKatV, in diesem Fall nach Nr. 132.3 BKatV, an sich verwirkte (Regel-)Fahrverbot tatsächlich zu verhängen ist oder ob Besonderheiten vorliegen, die – bereits – den Tatbestand ausschließen und damit die Verhängung eines Fahrverbots schon von daher nicht ...mehr

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ZAP 2/2016, Rechtsprechungs... / a) Widerlegung der Regelvermutung des § 69 StGB

Das OLG Hamm (Beschl. v. 10.11.2015 – 5 RVs 125/15, VRR 4/2016, 11 = StRR 7/2016, 15) rückt noch einmal eine Frage in den Fokus, die bei der Verteidigung im Verkehrsstrafrecht häufiger übersehen wird, nämlich die der Widerlegung der Regelvermutung des § 69 StGB. Davon war das LG, das den Angeklagten u.a. wegen Verstößen gegen §§ 142, 35c StGB verurteilt hatte, aufgrund von B...mehr

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ZAP 1/2015, Rechtsprechungs... / 1. Dauerhafte Zuweisung höherwertiger Aufgaben

Zur geschützten Rechtsstellung des Beamten gehört in erster Linie sein Amt im statusrechtlichen Sinne. Aus diesem bestimmt sich der wesentliche Inhalt seines Rechtsverhältnisses, insbesondere der Anspruch auf Alimentation. Das statusrechtliche Amt und dessen Zuordnung zu einer bestimmten Besoldungsgruppe bringen abstrakt die Wertigkeit des Amtes zum Ausdruck und legen die am...mehr

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ZAP 9/2015, Rechtsprechungs... / 5. Ersatz von Sachschäden (§ 249 BGB)

a) Nach § 249 Abs. 2 S. 1 BGB kann der Geschädigte statt der Naturalrestitution den zur Schadensbeseitigung erforderlichen Geldbetrag verlangen. Grundsätzlich kann dabei fiktiv abgerechnet werden auf der Grundlage eines Sachverständigengutachtens. Das vom Geschädigten im Verfahren vorgelegte Schadensgutachten eines von ihm beauftragten Sachverständigen stellt einen substanzi...mehr

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ZAP 1/2015, Rechtsprechungs... / 2. Erschließungsvorteil für eine im Außenbereich liegende Teilfläche eines im Übrigen im unbeplanten Innenbereich liegenden Grundstücks

In seinem Urteil vom 12.11.2014 (9 C 7.13, NVwZ 2015, 298 ff. = BWGZ 2015, 188 ff.) hat sich das BVerwG mit dem Anwendungsbereich einer satzungsrechtlichen Tiefenbegrenzung befasst und erkannt, dass dieser nicht darauf beschränkt sei, den Innen- vom Außenbereich abzugrenzen. Grundstücke, die teilweise im Außenbereich lägen, seien mit ihren im Außenbereich liegenden Flächen n...mehr

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ZAP 1/2015, Rechtsprechungs... / 1. Änderung des Ehenamens bei gemischt-nationalen Ehen

Gemäß § 3 Abs. 1 NamÄndG darf ein Familienname nur geändert werden, wenn ein wichtiger Grund die Änderung rechtfertigt. Ein wichtiger Grund rechtfertigt i.S.v. § 3 Abs. 1 NamÄndG die Änderung des Familiennamens, wenn die Abwägung aller für und gegen die Namensänderung streitenden Umstände ein Übergewicht der für die Änderung sprechenden Interessen ergibt (BVerwG Buchholz 402...mehr

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ZAP 9/2015, Rechtsprechungs... / 1. Trunkenheitsfahrten und die Folgen (§§ 69, 69a, 222, 315c, 316, 323a StGB, § 111a StPO)

a) Die vorsätzliche Gefährdung des Straßenverkehrs nach § 315c Abs. 1 Nr. 1 StGB setzt hinsichtlich aller Tatumstände zumindest bedingten Vorsatz voraus. Es ist daher nicht nur Vorsatz hinsichtlich der Kenntnis der Fahrunsicherheit, sondern auch bezüglich der konkreten Gefahr erforderlich. Der Täter muss die Umstände kennen, die den Gefahrerfolg in Form eines Beinaheunfalls ...mehr

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ZAP 1/2015, Rechtsprechungs... / VIII. Presserecht (Presseauskunftsersuchen in Bezug auf Namen von Funktionsträgern im gerichtlichen Verfahren)

Die Presse hat mancherorts bei gerichtlichen Verfahren ein Interesse an den Namen der am Prozess Beteiligten. Hierbei können das in den Schutzbereich der Pressefreiheit (Art. 5 Abs. 1 S. 2 GG) fallende Auskunftsinteresse mit den Persönlichkeitsrechten der Funktionsträger kollidieren. Dabei ist einerseits zu berücksichtigen, dass der Schutz der Pressefreiheit auch die Recherc...mehr

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ZAP 7/2017, Rechtsprechungs... / a) Negative Kindeswohlprüfung

Nach § 1626a Abs. 2 BGB überträgt das Familiengericht bei nicht miteinander verheirateten Eltern auf Antrag eines Elternteils die elterliche Sorge beiden Eltern gemeinsam, wenn die Übertragung dem Kindeswohl nicht widerspricht. Das Gesetz beruht auf der Annahme, dass die gemeinsame elterliche Sorge grundsätzlich den Bedürfnissen des Kindes nach Beziehungen zu beiden Elternte...mehr

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ZAP 1/2015, Rechtsprechungs... / 5. Widerspruch gegen Widerspruchsbescheid

Gemäß § 68 Abs. 1 S. 1 und Abs. 2 VwGO sind vor Erhebung der Anfechtungs- oder Verpflichtungsklage Rechtmäßigkeit und Zweckmäßigkeit des Verwaltungsakts in einem Vorverfahren nachzuprüfen. Damit verfolgt der Gesetzgeber mehrere Zwecke: Zum einen soll das Vorverfahren eine Selbstkontrolle der Verwaltung durch die Widerspruchsbehörde ermöglichen. Zum anderen soll es einen effe...mehr

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ZAP 2/2016, Rechtsprechungs... / 1. Verabreichung von Betäubungsmitteln (§ 223 Abs. 1 Nr. 1 StGB)

Das OLG Zweibrücken (Beschl. v. 11.1.2016 – 1 OLG 1 Ss 2/16) hatte über folgenden Sachverhalt zu entscheiden: Der Angeklagte besucht an Heiligabend seine Mutter zu einem gemeinsamen Heiligabendfest. Der Angeklagte brachte selbstgebackene Plätzchen mit, in die er Cannabis eingearbeitet hatte. Für jeden Gast auf der Feier offen zugänglich legte der Angeklagte diese Kekse auf d...mehr

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ZAP 1/2015, Rechtsprechungs... / 3. Entschädigungsanspruch wegen Altersdiskriminierung bei der Besoldung

Grundlage der Besoldung der Beamten auch der Länder sind §§ 27 und 28 BBesG in der Fassung der Bekanntmachung vom 6. August 2002 (– §§ 27 und 28 BBesG a.F. –, BGBl I S. 3020) gewesen. Diese Bestimmungen galten nach dem Übergang der Gesetzgebungskompetenz für den Bereich der Besoldung der Beamten der Länder zunächst als Bundesrecht (Art. 125a Abs. 1 S. 1 GG, § 85 BBesG) und –...mehr

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ZAP 1/2015, Rechtsprechungs... / 2. Anspruch auf Übernahme der Aufwendungen für die Vollzeitpflege von Enkelkindern

§ 36a Abs. 3 S. 1 SGB VIII verleiht einen Anspruch auf Übernahme der erforderlichen Aufwendungen für selbst beschaffte Hilfen (etwa Hilfe zur Erziehung in Gestalt der Vollzeitpflege). Das sind Hilfen, die vom Leistungsberechtigten selbst abweichend von § 36a Abs. 1 und 2 SGB VIII erbracht werden, ohne dass eine Entscheidung des Trägers der Jugendhilfe oder eine Zulassung dur...mehr

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ZAP 9/2017, Rechtsprechungs... / X. Waffenrecht

Verbot des Waffenhortens für Sportschützen Der Anspruch auf Erteilung der Erlaubnis zum Erwerb und Besitz einer Waffe ist daran geknüpft, dass der Antragsteller hierfür ein Bedürfnis nachgewiesen hat (§ 4 Abs. 1 Nr. 4, § 8 WaffG). Der Nachweis ist erbracht, wenn er einer der in § 8 Nr. 1 WaffG aufgeführten Personengruppen angehört, etwa Sportschütze ist, und nach § 8 Nr. 2 Wa...mehr

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ZAP 17/2015, Anwaltsmagazin / Zeugenbelehrung beschäftigt den Großen Strafsenat des BGH

Die Frage, ob ein Ermittlungsrichter im Rahmen von Befragungen einen Zeugen qualifiziert belehren muss, beschäftigt demnächst den Großen Strafsenat des BGH. Der 2. Strafsenat hält dies in Abkehr von der bisherigen Rechtsprechung für nötig. Da aber sämtliche anderen Strafsenate des BGH dies nicht so sehen, hat er nun den Großen Senat angerufen, wie aus einem erst jetzt bekann...mehr

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ZAP 12/2017, Praktische Fra... / 3. Fahrlässigkeit

Fahrlässigkeit liegt vor, wenn der Betroffene hätte erkennen können und müssen, dass er unter der Wirkung des berauschenden Mittels steht (vgl. dazu grds.u.a. BGH NJW 2017, 1403 = zfs 2017, 292 = VRR 5/2017, 17; KG DAR 2010, 274, 275 = VRR 2010, 193 = VRS 118, 205; VRS 127, 244 = VA 2015, 47 = VRR 2/2015, 14; OLG Bremen NStZ-RR 2014, 257 [Ls.] = VA 2014, 174; OLG Celle NZV 2...mehr

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ZAP 8/2017, Wettbewerbsrech... / b) Datenschutznormen als Marktverhaltensregelung i.S.d. § 3a UWG

Ob eine Geltendmachung insbesondere von Unterlassungs- und Kostenerstattungsansprüchen auf Basis datenschutzrechtlicher Verstöße überhaupt in Betracht kommt, und – sofern dies positiv zu beantworten ist (so ausdrücklich Ernst WRP 2004, 1133, 1137) – die Verletzung welcher Datenschutzrechtnormen geltend gemacht werden kann, wird in der Rechtsprechung nicht einheitlich beantwo...mehr

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ZAP 18/2016, Verletzung des Willkürverbots: Nichtzulassung der Berufung durch Amtsgericht

(BVerfG, Beschl. v. 27.5.2016 – 1 BvR 345/16) • Die Nichtzulassung der Berufung durch das AG kann das Willkürverbot aus Art. 3 Abs. 1 GG verletzen. Dies setzt voraus, dass die Rechtsanwendung des AG oder das Verfahren unter keinem denkbaren Aspekt mehr rechtlich vertretbar ist und sich daher der Schluss aufdrängt, dass die Entscheidung auf sachfremden und damit willkürlichen...mehr

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ZAP 16/2016, Aktuelle Entwi... / b) Verwirkung der Maklerprovision

Die Grundsätze über die Provisionsverwirkung greifen nach der höchstrichterlichen Rechtsprechung über den in § 654 BGB unmittelbar geregelten Fall der unzulässigen Doppeltätigkeit weit hinaus. Auch bei anderweitigen besonders schwerwiegenden Treuepflichtverletzungen des Maklers kommt, soweit ihm auch in subjektiver Hinsicht ein zumindest grob leichtfertiges Fehlverhalten anz...mehr