Fachbeiträge & Kommentare zu Strafrecht

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / I. Allgemeines

Rz. 439 Das Ordnungswidrigkeitenrecht [227] beruht auf der Erkenntnis, dass es eine Reihe von Verstößen gibt, die sich grundlegend von Straftaten unterscheiden. Deshalb hat der Gesetzgeber bewusst solche Verhaltensweisen aus dem Bereich des Strafrechts ausgeklammert, die in ihrem Unrechtsgehalt erheblich unter denjenigen von Straftaten liegen. Das Ordnungswidrigkeitenrecht ke...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / c) Strafantrag (§§ 77 ff. StGB)

aa) Rechtliche Grundlagen Rz. 265 Bei einer verhältnismäßig geringen Anzahl von Tatbeständen, die regelmäßig den Bereichen der kleineren und mittleren Kriminalität zuzuordnen sind, ist das Vorliegen eines wirksamen Strafantrags Prozessvoraussetzung. Fehlt er – etwa weil er nie, nicht vom Antragsberechtigten gestellt oder wieder wirksam zurückgenommen wurde –, entsteht ein Ver...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / 3. Einzelhaft (§ 119 StPO)

a) Typischer Sachverhalt Rz. 239 Rechtsanwalt R hat jeweils für Herrn A und Herrn B in verschiedenen Verfahren das Mandat übernommen. Beide befinden sich in Untersuchungshaft. Während Herr A sich in seiner Einzelzelle langweilt, muss sich Herr B den ganzen Tag mit seinem lautstarken Zellengenossen Z herumärgern. Herr A bittet seinen Rechtsanwalt, sich darum zu kümmern, dass e...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / e) Ablehnungsverfahren

aa) Rechtliche Grundlagen Rz. 294 Das Institut der Ablehnung sollte nur gezielt eingesetzt werden. Dies ergibt sich nicht zuletzt aus der großen Erfolglosigkeit der Ablehnungsanträge. Dabei sollten auch die Nachteile sowohl der erfolglosen als auch der erfolgreichen Ablehnung im Auge behalten werden: Scheitert der Ablehnungsantrag, verbleibt es beim abgelehnten Richter. Ob er...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / aa) Absolute Revisionsgründe (§ 338 Nr. 1–7 StPO)

(1) Typischer Sachverhalt Rz. 406 Dem Strafverfahren gegen Herrn A wird in der Öffentlichkeit eine hohe Beachtung geschenkt. Der Fortsetzungstermin findet an einem Freitagnachmittag statt. Dort haben sich jedoch lediglich noch zwei Zuhörer im Gerichtssaal eingefunden. Nach Sitzungsende und Urteilsverkündung stellt der Verteidiger des Herrn A fest, dass am Haupteingang des Lan...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / 2. Rechtliche Grundlagen

a) Vertretung und Akteneinsicht Rz. 451 Aufgrund der Sachverhaltsschilderung könnte sich Herr A zumindest einer Ordnungswidrigkeit nach §§ 24, 24a StVG, also des fahrlässigen Führens eines Kraftfahrzeugs im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss, schuldig gemacht haben. Um den Mandanten sachgerecht beraten und mit ihm das weitere Vorgehen abstimmen zu können, ist es deshalb erf...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / II. Rechtliche Grundlagen

1. Mitwirkungsmöglichkeiten bei der Terminierung der Hauptverhandlung Rz. 269 Bereits die Terminierung der Hauptverhandlung kann Auswirkungen auf den inhaltlichen Ausgang des Verfahrens haben, nämlich dann, wenn aus Sicht des Verteidigers zu kurzfristig terminiert wird und damit zu wenig Vorbereitungszeit verbleibt oder die Hauptverhandlung auf bereits anderweitig verplante T...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / 1. Antrag auf mündliche Haftprüfung

a) Typischer Sachverhalt Rz. 201 Herr A befindet sich in Untersuchungshaft. Ihm wird vorgeworfen, 1 kg Haschisch nach Deutschland verbracht zu haben, um dieses gewinnbringend zu veräußern. Dies ergebe sich aus der Aussage eines anderen Beschuldigten Herrn B, der von A 50 g Haschisch bezogen haben will. Es bestehe der Haftgrund der Fluchtgefahr, da der beschuldigte Herr A ledi...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / b) Sachrüge

aa) Typischer Sachverhalt Rz. 414 Im Rahmen einer allgemeinen Verkehrskontrolle machte Herr A einen leicht alkoholisierten Eindruck auf die Polizisten. Eine um 4.49 Uhr entnommene Blutprobe ergab eine BAK von 0,89 Promille im Mittelwert und 0,51 mg/L Benzoylecgonin. Das Amtsgericht verurteilte daraufhin Herrn A wegen fahrlässiger Trunkenheit im Verkehr zu einer Geldstrafe, es ...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / d) Vergütungs- und Auslagenvorschuss gem. § 47 RVG

aa) Rechtliche Grundlagen Rz. 65 Nicht selten kommt es vor, dass sich Hauptverhandlungen über einen längeren Zeitraum erstrecken (Umfangsverfahren). Da der zum Pflichtverteidiger bestellte Rechtsanwalt laufende Kosten abzudecken hat, kann er in der Regel nicht erst das Ende eines langen Verfahrens abwarten, bis die ihm zustehende Vergütung zur Festsetzung und Auszahlung kommt...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / B. Verteidigung im Vorverfahren

I. Anzeige der Verteidigung und Antrag auf Akteneinsicht (§ 147 Abs. 1 StPO) 1. Typischer Sachverhalt Rz. 67 Ausgangspunkt ist der Sachverhalt wie oben (siehe Rdn 1) dargestellt. Der Rechtsanwalt nimmt eine Vollmacht von Herrn A entgegen und veranlasst das nun weiter Erforderliche. 2. Muster: Anzeige der Mandatsannahme gegenüber der Staatsanwaltschaft Rz. 68 Zunächst zeigt der V...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / III. Berufung

1. Einlegung der Berufung Rz. 375 Die Berufung[191] ist ein umfassendes Rechtsmittel, das sich gegen ein noch nicht rechtskräftiges Urteil richtet und zur Nachprüfung in tatsächlicher und rechtlicher Hinsicht durch ein höheres Gericht führt. Sie ist gem. § 312 StPO zulässig gegen die Urteile des Strafrichters und des Schöffengerichts, sowie gegen die Urteile des Jugendrichter...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / 1. Beiordnung durch das Gericht/Ablehnung durch bestellten Rechtsanwalt

a) Typischer Sachverhalt und rechtliche Grundlagen Rz. 45 Nach Abschluss der Ermittlungen gegen Herrn A wegen schwerer Körperverletzung hat die Staatsanwaltschaft Anklage beim Amtsgericht erhoben. Nach Eröffnung des Hauptverfahrens und Zustellung der Anklageschrift schreibt Herr A dem Amtsgericht, dass er sich selbst nicht verteidigen, sich aber auch keinen Rechtsanwalt leist...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / 1. Ausgestaltung der Untersuchungshaft

a) Typischer Sachverhalt Rz. 229 In der Regel erhalten die Untersuchungsgefangenen bei der Aufnahme in die JVA ein Merkblatt über die Haftbedingungen und die Hausordnung. Oftmals stimmen diese Regeln aber mit den Anforderungen, die die OLG-Rechtsprechung in dem entsprechenden Bezirk an die Ausgestaltung der Untersuchungshaft stellt, nicht überein. Daher sollte regelmäßig die ...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / c) Strafmaßberufung

aa) Typischer Sachverhalt Rz. 388 Herr A wurde wegen Betrugs zu einer Freiheitsstrafe ohne Bewährung verurteilt, obwohl er bereits einen Großteil des Schadens wiedergutgemacht hatte. Rechtsanwalt R möchte erreichen, dass die Strafe zur Bewährung ausgesetzt wird. bb) Muster: Begründung einer auf das Strafmaß beschränkten Berufung Rz. 389 Muster 41.60: Begründung einer auf das St...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / 3. Vergütung

a) Pflichtverteidigervergütung gem. Nr. 4100 ff. RVG-VV aa) Typischer Sachverhalt Rz. 50 Ausgangspunkt ist der Sachverhalt (siehe Rdn 36) mit der Abänderung, dass der Verteidiger im Rahmen der erstinstanzlichen Hauptverhandlung als Pflichtverteidiger durch das Gericht bestellt wurde. bb) Rechtliche Grundlagen Rz. 51 Grundsätzlich erhält der Pflichtverteidiger erst für Tätigkeite...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / a) Sofortige Beschwerde gegen Gesamtstrafenbeschluss

aa) Typischer Sachverhalt Rz. 364 Herr A hatte sich nacheinander vor zwei unterschiedlichen Gerichten zu verantworten. Vor dem Amtsgericht X wurde er zu einer Freiheitsstrafe von neun Monaten mit Bewährung verurteilt, das Amtsgericht Y erkannte auf eine Freiheitsstrafe von zwölf Monaten mit Bewährung und einer gesonderten Geldstrafe. Aus den beiden Einzelentscheidungen wurde ...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / II. Verkehr mit dem Mandanten

1. Typischer Sachverhalt Rz. 189 Gegen Herrn A wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Untersuchungshaft angeordnet. Von der JVA aus nimmt er mit Rechtsanwalt R Kontakt auf. Dieser will Herrn A alsbald in der JVA aufsuchen und wird dazu vorher mit der JVA einen Besuchstermin vereinbaren. 2. Einzelsprechschein a) Rechtliche Grundlagen Rz. 190 Bei einem schon bestehenden Mandatsve...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / c) Ablehnung des Sachverständigen

aa) Typischer Sachverhalt Rz. 281 Der vom Gericht bestellte Sachverständige S verschweigt, dass er im Auftrag der Justizbehörden handelt, weil er befürchtet, sonst nicht an die erforderlichen Angaben zu kommen. Infolgedessen belehrt er den Zeugen Z auch nicht ordnungsgemäß. Außerdem war er in der gleichen Sache bereits zuvor auf Seiten der Ermittlungsbehörde tätig. Der Rechts...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / 4. Rechtliche Grundlagen zur Verteidigungsanzeige/Akteneinsicht

a) Missachtung der Anzeige der Verteidigung Rz. 72 Nicht selten werden die Anzeige der Verteidigungsbevollmächtigung und die Mitteilung, dass der Mandant bei der Polizei keine Angaben machen wird, von der Polizei missachtet. Insbesondere Mandanten, die sich in U-Haft befinden, werden von der Polizei aufgesucht und vernommen, ohne dass der Verteidiger hiervon vorab Kenntnis er...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / V. Weitere Beschwerde gem. § 310 StPO

1. Typischer Sachverhalt Rz. 213 In Ergänzung des Sachverhalts (siehe Rdn 211): Die Beschwerdekammer beim Landgericht hat den Haftbefehl aufrecht und in Vollzug gelassen. Die Staatsanwaltschaft hatte mitgeteilt, dass an der Glaubwürdigkeit des Tatopfers auch aufgrund des Verletzungsbildes keinerlei Zweifel gehegt werden könnten. An der Verzögerung des Verfahrens treffe die St...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / I. Wahlverteidigung (§§ 137, 138 StPO)

1. Typischer Sachverhalt Rz. 1 Herr A hatte eine Auseinandersetzung mit Herrn B, infolge derer Herr B leicht verletzt wurde. Wenige Tage später erfährt Herr A von der Staatsanwaltschaft, dass Herr B gegen ihn eine Strafanzeige wegen gefährlicher Körperverletzung erstattet hat. Kurze Zeit später wird er von der Polizei zu einer Beschuldigtenvernehmung geladen. Herr A bittet nu...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / 2. Einzelsprechschein

a) Rechtliche Grundlagen Rz. 190 Bei einem schon bestehenden Mandatsverhältnis gilt der Grundsatz des ungehinderten Verkehrs zwischen Verteidiger und Mandanten. Gespräche zwischen diesen beiden und deren Korrespondenz untereinander dürfen nicht überwacht und kontrolliert werden. Der Nachweis der Verteidigerbestellung in Form einer Vollmacht oder Pflichtverteidigerbestellung i...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / I. Beschwerde

1. Einfache Beschwerde gegen Durchsuchung und Beschlagnahme gem. § 304 StPO a) Typischer Sachverhalt Rz. 358 Anlässlich einer Hausdurchsuchung werden bei Herrn A u.a. zwölf Aktenordner von der Polizei mitgenommen. Diese will der Mandant zurückhaben, weil es sich dabei ausschließlich um private Dinge handelt. b) Rechtliche Grundlagen Rz. 359 Die Beschwerde[183] nach §§ 304 ff. St...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / b) Beweisanträge

aa) Rechtliche Grundlagen Rz. 341 Ein Beweisantrag[170] sollte so kurz und knapp wie möglich formuliert sein. Langatmige Umschreibungen vergrößern lediglich die Möglichkeit, Fehler zu machen und dadurch dem Gericht die einfache Möglichkeit zur Ablehnung zu eröffnen. Es sollte zunächst die konkrete Beweisbehauptung aufgestellt werden, die mit der Angabe des bestimmten Beweismi...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / II. Isolierte Anfechtung der Adhäsionsentscheidung

1. Typischer Sachverhalt Rz. 430 Das Amtsgericht hat den Angeklagten Herrn B wegen gefährlicher Körperverletzung im Adhäsionsverfahren zu einer Schmerzensgeldzahlung in Höhe von 7.500 EUR verurteilt. Herr B empfindet die Höhe des Schmerzensgeldes als unbillige Härte und möchte die Adhäsionsentscheidung des Amtsgerichtes anfechten. 2. Rechtliche Grundlagen Rz. 431 Die Adhäsionse...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / b) Pauschvergütung gem. § 51 RVG

aa) Typischer Sachverhalt Rz. 57 Rechtsanwalt R wurde in einem sehr umfangreichen und komplizierten Fall beigeordnet, der ihn zu zahlreichen und langen Haftbesuchen veranlasst hat. Die Hauptverhandlung bei der Schwurgerichtskammer dauerte 12 Tage. Es wurde jeweils von 8.30 Uhr bis 18.00 Uhr verhandelt. Es wurden 40 Zeugen – teilweise über mehrere Stunden hinweg – gehört, fünf...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / 3. Strafrechtliches Mandat

a) Dritte als Mandatsvermittler Rz. 3 Typischer Sachverhalt: Herr A erscheint bei Rechtsanwalt R mit seinem Bekannten Herrn X, der Rechtsanwalt R empfohlen hat und auch an dem Gespräch mit dem Rechtsanwalt teilzunehmen wünscht. Rz. 4 Häufig werden Rechtsanwälte von Dritten empfohlen. Nicht selten werden die (zukünftigen) Mandanten sogar von den Mandatsvermittlern zum Besprechu...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / VIII. Beauftragung von Sachverständigen

1. Typischer Sachverhalt Rz. 140 Herr A ist des sexuellen Missbrauchs eines Kindes verdächtig. Er bestreitet die Tat. Für das angebliche Tatgeschehen gibt es außer dem Kind keine weiteren Zeugen. Rechtsanwalt R überlegt deshalb, ob er zur Frage des dringenden Tatverdachts ein Gutachten eines zur Beurteilung kindlicher Zeugenaussagen befähigten Sachverständigen beantragen soll...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / 4. Mandatsannahme/Verteidigerpost

a) Typischer Sachverhalt Rz. 196 Rechtsanwalt R hat bei dem Anbahnungsgespräch in der JVA mit Herrn A noch kein Mandatsverhältnis begründet, weil er prüfen will, ob er an der Übernahme des Mandats durch eine Kollision gehindert ist. Nach negativer Überprüfung entschließt er sich, das Mandat zu übernehmen und teilt dies Herrn A schriftlich mit. b) Rechtliche Grundlagen Rz. 197 M...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / 1. Einstellung des Verfahrens mangels hinreichenden Tatverdachts

a) Typischer Sachverhalt Rz. 87 Anhand der Aktenlage konnte Rechtsanwalt R feststellen, dass in mehreren Zeugenvernehmungen der von Herrn A geschilderte Sachverhalt bestätigt wurde. Zwar berichtete Frau C zunächst das Gleiche wie Herr B, der den Vorfall bestreitet. Aufgrund weiterer Nachfragen gab diese aber schließlich an, sich nicht mehr zu erinnern. Wegen der Sachverhaltss...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / G. Nebenklageverfahren

I. Rechtliche Grundlagen Rz. 418 Die Nebenklage[215] setzt die Erhebung der öffentlichen Anklage voraus, an die sich der Nebenklageberechtigte in jeder Lage des Verfahrens anschließen kann, § 396 StPO. Damit dient die Nebenklage nicht dem Zweck, ein Strafverfahren in Gang zu bringen, sondern es soll dem Betroffenen als Verletztem die Möglichkeit geben, das Strafverfahren unte...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / 13. Beweisaufnahme

a) Einleitung Rz. 337 Die Beweisaufnahme ist der Teil der Hauptverhandlung, in dem sämtliche für die Schuld- und Straffrage relevanten Tatsachen und Erfahrungssätze durch Erhebung der im Gesetz vorgesehenen Beweismittel geklärt werden sollen. Wichtigstes Prinzip der Beweisaufnahme ist neben dem Grundsatz der Unmittelbarkeit die gerichtliche Aufklärungspflicht nach § 244 Abs. ...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / c) Vergütungsanspruch gegen den Mandanten gem. § 52 RVG

aa) Typischer Sachverhalt Rz. 60 Nachdem das Mandat von Herrn A beendet war, stellte sich heraus, dass dieser eine Erbschaft gemacht hatte, von der er die Gebühren eines Wahlverteidigers ohne Weiteres hätte bestreiten können. Da die gesetzliche Vergütung für den Wahlverteidiger wesentlich höher liegt als für den Pflichtverteidiger, bietet es sich an, nunmehr den Mandanten noc...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / 2. Einstellungsmöglichkeiten der Staatsanwaltschaft vor Klageerhebung

a) Typischer Sachverhalt Rz. 90 In der Ehe zwischen Herrn A und Frau A gibt es seit längerem Probleme. Eines Abends kam Herr A früher nach Hause und sah das Fahrrad von Herrn B vor der Haustür. Das ganze Haus mit Ausnahme des Schlafzimmers war dunkel. Es war offensichtlich, dass Herr B bei Frau A nächtigte. Herr A war außer sich über diesen Vertrauensbruch seiner Ehefrau. Übe...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / I. Wiedereinsetzung in den vorigen Stand

I. Typischer Sachverhalt Rz. 433 Der Rechtsanwalt von Herrn A versicherte diesem, fristgerecht Berufung gegen ein erstinstanzliches Urteil einzulegen. Leider ließ er trotzdem die Berufungseinlegungsfrist verstreichen. Herr A wendet sich nun an einen anderen Rechtsanwalt und fragt, ob er jetzt überhaupt noch etwas gegen das Urteil machen könne. II. Rechtliche Grundlagen Rz. 434...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / b) Rechtliche Grundlagen

aa) Legalitäts- und Opportunitätsprinzip Rz. 91 Grundsätzlich ist die Staatsanwaltschaft dem Legalitätsprinzip unterworfen. Das Legalitätsprinzip wird jedoch durch zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten der Staatsanwaltschaft im Ermittlungsverfahren durchbrochen. Faktisch tritt also in diesen Fällen das Opportunitätsprinzip in den Vordergrund. Zu unterscheiden ist zwischen den ...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / 5. Schriftliche Vollmacht

a) Muster: Vollmacht Rz. 12 Eine schriftliche Vollmacht ist zum Nachweis des Verteidigungsverhältnisses grundsätzlich nicht erforderlich. Ebenso wenig bedarf sie einer bestimmten Form. Die Verteidigerbestellung ist auch wirksam, wenn keine schriftliche Vollmachtsurkunde vorliegt, sondern die Bevollmächtigung nur mündlich oder durch schlüssiges Handeln erfolgt ist.[5] In der R...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / bb) Relative Revisionsgründe (§§ 337, 338 Nr. 8 StPO)

(1) Typischer Sachverhalt Rz. 409 Herr A wird unter Freispruch vom Vorwurf des Raubes wegen dreifachen Erwerbs von jeweils 3 g Haschisch zu einer Gesamtgeldstrafe verurteilt. Das Urteil stützte sich maßgeblich auf die Ergebnisse der Telefonüberwachung, die bei dem Verkäufer des Haschischs geschaltet war. Der Verteidiger hatte der Verwertung der Ergebnisse aus der Telefonüberw...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / IX. Ladung von Zeugen im Vorverfahren

1. Typischer Sachverhalt Rz. 143 Gegen Herrn A ist Haftbefehl ergangen. Er wird beschuldigt, einen Diebstahl mit einer Waffe begangen zu haben. Der dringende Tatverdacht stützt sich auf einen Zeugen, der Herrn A am Tatort gesehen haben will. Die Wiedererkennung beruht auf der Vorlage eines in einem früheren Ermittlungsverfahren gemachten Lichtbildes. Herr A hat bisher von sei...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / III. Antrag auf Haftprüfung

1. Antrag auf mündliche Haftprüfung a) Typischer Sachverhalt Rz. 201 Herr A befindet sich in Untersuchungshaft. Ihm wird vorgeworfen, 1 kg Haschisch nach Deutschland verbracht zu haben, um dieses gewinnbringend zu veräußern. Dies ergebe sich aus der Aussage eines anderen Beschuldigten Herrn B, der von A 50 g Haschisch bezogen haben will. Es bestehe der Haftgrund der Fluchtgefa...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / II. Unbestimmtes Rechtsmittel

1. Rechtliche Grundlagen Rz. 373 Stehen wahlweise Berufung oder Revision als Rechtsmittel zur Verfügung, genügt es zunächst, lediglich die Anfechtung des Urteils schlechthin zu erklären und die Art des Rechtsmittels einer späteren Erklärung vorzubehalten.[189] Diese kann bis zum Ablauf der Revisionsbegründungsfrist (§ 345 Abs. 1 StPO) abgegeben werden. Diese Vorgehensweise bi...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / 4. Herausgabe aus der Habe

a) Typischer Sachverhalt Rz. 244 Nach Einlieferung in die Haftanstalt wurden Herrn A sämtliche Gegenstände, die er bei der Festnahme bei sich trug, abgenommen. Die Anstaltsleitung teilt ihm mit, dass er die Sachen nicht in seiner Zelle aufbewahren darf, weil die Gefahr zu groß sei, dass einige Dinge gestohlen werden, oder dass mit wertvollen Gegenständen ein unzulässiger Taus...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / VI. Haftfortdauer (§§ 121, 122 StPO)

1. Typischer Sachverhalt Rz. 219 Herr A befindet sich inzwischen schon seit sechs Monaten in Untersuchungshaft, ohne dass das Hauptverfahren gegen ihn eröffnet wurde. 2. Rechtliche Grundlagen Rz. 220 Eine zeitliche Obergrenze für die Dauer der Untersuchungshaft findet sich in der StPO mit Ausnahme des § 122a StPO nicht, so dass die Untersuchungshaft bis zum rechtskräftigen Absc...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / II. Notwendige Verteidigung (§§ 140 ff. StPO)

1. Beiordnung durch das Gericht/Ablehnung durch bestellten Rechtsanwalt a) Typischer Sachverhalt und rechtliche Grundlagen Rz. 45 Nach Abschluss der Ermittlungen gegen Herrn A wegen schwerer Körperverletzung hat die Staatsanwaltschaft Anklage beim Amtsgericht erhoben. Nach Eröffnung des Hauptverfahrens und Zustellung der Anklageschrift schreibt Herr A dem Amtsgericht, dass er ...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / III. Anregung auf Erlass eines Strafbefehls

1. Typischer Sachverhalt Rz. 108 Nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft hat sich Herr A einer fahrlässigen Trunkenheitsfahrt sowie unerlaubten Entfernens vom Unfallort strafbar gemacht. Aufgrund der Tatsache, dass nur ein unbedeutender Sachschaden entstanden, der Mandant nicht vorbestraft ist und er den Sachverhalt frühzeitig eingeräumt hat, möchte der Rechtsanwalt R an...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / I. Voraussetzungen der Untersuchungshaft (§§ 112, 112a StPO)

1. Allgemeines zur Untersuchungshaft Rz. 154 Nach der Rechtsprechung des BVerfG darf die Untersuchungshaft[68] nur angeordnet werden, wenn und soweit der legitime Anspruch der staatlichen Gemeinschaft auf vollständige Aufklärung der Tat und auf rasche Bestrafung des Täters nicht anders gesichert werden kann als durch die vorläufige Inhaftierung eines Verdächtigen. Hier wird d...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / 1. Haftbeschwerde gegen eine Haftfortdauerentscheidung wegen fehlenden Haftgrundes

a) Typischer Sachverhalt Rz. 205 Herr A hatte aus drei Personenkraftwagen Autoradios bzw. Navigationsgeräte entwendet. Kurz danach nahm ihn die Polizei vor seiner Wohnung mitsamt der Beute fest. Der Amtsrichter erließ Haftbefehl. Die daraufhin beantragte und durchgeführte Haftprüfung blieb ohne Erfolg. Rechtsanwalt R erwägt nun, dagegen Haftbeschwerde zu führen. b) Rechtliche ...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / 6. Untervollmacht

a) Rechtliche Grundlagen Rz. 22 Anders als ein Pflichtverteidiger, bei dem sich die Beiordnung durch das Gericht auf die Person des Pflichtverteidigers beschränkt und eine Unterbevollmächtigung deshalb unzulässig ist,[10] kann der Wahlverteidiger jederzeit einem anderen Rechtsanwalt eine Untervollmacht für die Verteidigung des Mandanten erteilen, sofern der Mandant hierzu sei...mehr

Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premium
§ 41 Strafrecht / 2. Begründung der Berufung

a) Berufung in vollem Umfang aa) Rechtliche Grundlagen Rz. 381 Anders als bei der Staatsanwaltschaft ist eine Begründung der Berufung durch den Verteidiger oder Angeklagten im Gegensatz zur Revision nicht vorgeschrieben. Liegen allerdings die Voraussetzungen einer Annahmeberufung nach § 313 Abs. 1 StPO vor, ist eine Begründung indes ausnahmelos anzuempfehlen. Im Übrigen kann d...mehr