Inklusion

Inklusion bedeutet, dass alle Personen dazugehören, unabhängig von ihrem Aussehen, ihrer Sprache oder einer Behinderung. Das gilt für das Miteinander in der Familie, in der Freizeit und am Arbeitsplatz. Wichtige Stichworte für Inklusion im Unternehmen sind Teilhabe und Selbstbestimmung.

Der Begriff Inklusion hat seinen Ursprung im Lateinischen und bedeutet Einschließung und Einbeziehung. In der Soziologie beschreibt er eine Gesellschaft, in der jeder Mensch akzeptiert wird und gleichberechtigt und selbstbestimmt an dieser teilnehmen kann.





Wann spricht man von Inklusion?

Von Inklusion spricht man, wenn alle Menschen dabei sein können, wenn es normal ist, verschieden zu sein und wenn die Unterschiede als Bereicherung angesehen werden. Im Unternehmenskontext betrifft Inklusion in erster Linie die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Arbeitsleben. Fast zehn Prozent der Menschen in Deutschland haben eine Schwerbehinderung, aber noch immer ist die Arbeitslosigkeit unter schwerbehinderten Menschen deutlich höher als im Durchschnitt aller Deutschen.

Was ist gelungene Inklusion?

Inklusion ist dann gelungen, wenn ein Miteinander von Menschen ohne und mit Behinderungen am Arbeitsplatz selbstverständlich ist. Dafür sind nicht nur bauliche und technische Hilfsmittel wie Rollstuhlrampen, Behindertentoiletten, Lesehilfen oder höhenverstellbare Schreibtische notwendig, sondern vor allem auch das richtige Mindset in der Belegschaft sowie eine inklusive Unternehmenskultur. Inklusion ist eine Frage der Haltung, Führung und Kultur. Die zentrale Rolle dabei spielt der HR-Bereich.

Was bedeutet Inklusion im Unternehmen?

Die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung ist mehr als das Vermeiden der Ausgleichsabgabe, die Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten bezahlen müssen, wenn sie weniger als fünf Prozent der Stellen mit schwerbehinderten Menschen beschäftigen (lesen Sie dazu: Bundesrat billigt Gesetz zur Förderung eines inklusiven Arbeitsmarkts). Es geht unter anderem darum, Mitarbeitende, die im Laufe ihres Berufslebens einen Unfall hatten oder erkrankten, weiter einzusetzen, und darum, die Vielfalt im Unternehmen zu fördern.

Was bringt Inklusion in der Arbeitswelt?

Zunächst bringt Inklusion Kosten für Arbeitgeber mit sich. Doch Kosten für Umbauten entstehen meist einmalig und werden gegebenenfalls finanziell gefördert. Der Gewinn durch Inklusion ist vielfältig und reicht von diverseren Teams, offeneren Beschäftigten und einer wertschätzenden Unternehmenskultur bis zu konkreten Erkenntnissen für die eigene Produktentwicklung. Inklusion bringt auch positive Auswirkungen auf die Arbeitgebermarke mit sich. Im Recruiting können Unternehmen ebenfalls profitieren, wenn sie ihre Personalsuche breiter aufstellen.

Was bedeutet Inklusion am Arbeitsplatz?

Es gibt Unternehmen, für die die Teilhabe behinderter Menschen am Berufsleben ein wichtiges Anliegen ist. Sie sehen Inklusion als Teil ihrer gesellschaftlichen Verantwortung an und als wichtigen Bestandteil von Diversity. Und sie erkennen die Vorteile einer inklusiven Unternehmenskultur.

Zudem gilt: Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass im eigenen Unternehmen Menschen mit Behinderungen arbeiten, selbst wenn der HR-Bereich nichts davon weiß. Immer noch verschweigen Beschäftigte ihre Beeinträchtigung – entweder aus persönlichen Gründen oder weil sie Nachteile im Beruf befürchten.

Was ist ein inklusiver Arbeitsmarkt?

Ein Arbeitsmarkt wäre dann inklusiv, wenn die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt genauso hoch wäre wie die von Menschen ohne Behinderung. Doch das Inklusionsbarometer Arbeit der Hilfsorganisation Aktion Mensch präsentiert andere Zahlen für Deutschland. Demnach ist die Arbeitslosenquote bei Menschen mit Behinderung mehr als doppelt so hoch wie die allgemeine Quote.

Ernüchternung macht sich auch breit, wenn man einen Blick auf die fast 175.000 Unternehmen in Deutschland wirft, die gesetzlich dazu aufgefordert sind, mindestens fünf Prozent ihrer Arbeitsplätze an Menschen mit Behinderung zu vergeben. Hier liegt der Anteil der Arbeitgeber, die alle Pflichtarbeitsplätze besetzen, bei gerade einmal 39 Prozent.