Weiterbildung
Weiterbildung umfasst alle formalen und informellen Maßnahmen der persönlichen, beruflichen und kulturellen Weiterentwicklung. Sie schließt an eine Erstausbildung an beziehungsweise baut auf einer Erstausbildung auf. Im Unternehmenskontext spricht man auch von betrieblicher Weiterbildung, die Teil der Personal- und Organisationsentwicklung ist.
Die Grenzen zwischen persönlicher, beruflicher und kultureller Weiterbildung sind inzwischen fließend. Denn mit der zunehmenden Bedeutung von persönlichen Kompetenzen, sogenannten Soft Skills, im Berufsleben steht eine persönliche Weiterbildung immer auch in Zusammenhang mit der beruflichen Situation. Zugleich ist die Bedeutung kontinuierlicher Weiterbildung, also dem lebenslangen Lernen, gerade mit der Digitalisierung deutlich gestiegen.
Berufliche Weiterbildung und Fortbildung
Der Begriff "Weiterbildung" wird sehr oft synonym mit "Fortbildung" verwendet. Allerdings ist Fortbildung eigentlich eine Form der Weiterbildung, die im Berufsbildungsgesetz (BBiG) geregelt ist. Fortbildungen beziehen sich immer direkt auf den aktuellen Beruf, während Weiterbildung auch unabhängig von der derzeitigen Anstellung stattfindet und als Zusatzqualifikation dienen kann. Nach dem BBiG gibt es verschiedene Ziele von Fortbildungen (§ 1, Abs 4 BBiG): "Die berufliche Fortbildung soll es ermöglichen, die berufliche Handlungsfähigkeit durch eine Anpassungsfortbildung zu erhalten und anzupassen oder die berufliche Handlungsfähigkeit durch eine Fortbildung der höherqualifizierenden Berufsbildung zu erweitern und beruflich aufzusteigen."
Man unterscheidet daher vier Formen der Fortbildung: Erhaltungsfortbildung (berufliches Wissen und Fähigkeiten auffrischen), Erweiterungsfortbildung (Wissen und Fähigkeiten zur derzeitigen beruflichen Tätigkeit ausweiten), Anpassungsfortbildung (sich in technischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen oder rechtlichen Fragen auf den aktuellen Stand in Bezug auf den Beruf bringen) und Aufstiegsfortbildung (Qualifikation für die nächst höhere Position im Beruf).
Durch die Verankerung der Fortbildung im Berufsbildungsgesetz handelt es sich um öffentliche Maßnahmen, die in der Regel mit einer Prüfung durch eine staatliche Institution abschließen. Dies trifft insbesondere auf die Aufstiegsfortbildung zum Beispiel mit dem Erlangen eines Meister-Titels zu.
Weiterbildungsmöglichkeiten
Neben der Fortbildung gibt es noch weitere Weiterbildungsmöglichkeiten im Unternehmen, die sich in formale, nicht-formale und informelle Maßnahmen unterscheiden lassen. Zu den informellen Maßnahmen zählt das Erfahrungslernen im Arbeitsalltag. Eine nicht-formale Maßnahme ist zum Beispiel die Einarbeitung am Arbeitsplatz oder auch die Teilnahme an einer Messe oder einem Kongress. Unter den formalen Maßnahmen versteht man die Teilnahme an Lernangeboten wie Fachkursen, E-Learnings und (Web-)Seminaren, die ein bestimmtes Curriculum oder einen vordefinierten Lehrinhalt haben.
Anbieter für Weiterbildungen sind sowohl private Weiterbildungseinrichtungen/Akademien, als auch Berufsverbände und die IHK. Auch Hochschulen bieten neben berufsbegleitenden (Fern-)Studiengänge einzelne, sogenannte "Zertifikatskurse" an und legen einen Schwerpunkt auf die Weiterbildung von Führungskräften mit "Executive Education". Daneben gibt es noch unternehmensinterne Seminare, die vom Unternehmen angeboten werden. Sie sind auf zielgruppengenaue Inhalte ausgerichtet.