Immobilienwirtschaft

Die Immobilienwirtschaft ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige in Deutschland. Ihre Aufgabe ist es, Wohn-, Arbeits- und Lebensräume sowie Gewerbeflächen zu schaffen, zu vermieten, zu verkaufen und zu verwalten.





Was ist die Immobilienwirtschaft?

Mehr als jedes vierte Unternehmen in Deutschland und jeder zehnte Beschäftigte ist in der Immobilienwirtschaft tätig, wie Zahlen des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA) zeigen. Die Branche lässt sich grob in vier Teilbereiche gliedern: 

  • Die Grundstückswirtschaft ist dazu da, Grundstücke zu erschließen und zu vermarkten. 
  • Die Wohnungswirtschaft befasst sich mit Wohnimmobilien, also Gebäuden, die zum Zwecke des Wohnens gebaut sind. 
  • Gewerbliche Immobilienwirtschaft meint alle Berufsfelder, die mit dem Bau, der Finanzierung und der Vermarktung von Gewerbeimmobilien einhergehen. Analog dazu ist die betriebliche Immobilienwirtschaft auf Betriebsimmobilien spezialisiert, also zum Beispiel unternehmenseigene Lagerhäuser.

Unterschied Immobilienwirtschaft und Immobilienmanagement

Beispielsweise auf der Suche nach einem Studiengang treffen Interessierte neben der Fachrichtung Immobilienwirtschaft auch auf Studiengänge mit dem Fokus Immobilienmanagement. Für viele dürfte sich daher die Frage stellen: Was ist der Unterschied?

Die zwei Fachrichtungen haben viele Überschneidungen, denn in beiden geht es um Immobilienökonomie. Dabei ist Immobilienwirtschaft der breiter gefasste Begriff und meint verschiedene Tätigkeiten von der Projektentwicklung bis hin zum Handel und zur Marktforschung.

Beim Immobilienmanagement, oft auch Facility Management genannt, steht die Verwaltung von Immobilien und Immobilienrecht im Vordergrund. Immobilienmanager halten etwa im Hintergrund eines Bürokomplexes, Krankenhauses, Flughafens oder Einkaufszentrums das Gebäude am Laufen. Sie kümmern sich zum Beispiel um den reibungslosen Ablauf von Wartungsarbeiten. Auch die Mietersuche und Nebenkostenabrechnungen können zu den Aufgaben eines Facility Managers gehören.

Berufe und Studiengänge in der Immobilienwirtschaft

Wer beruflich in die Immobilienbranche einsteigen will, kann inzwischen aus einem vielseitigen Potpourri an Studiengängen, Ausbildungslehrgängen und Berufen auswählen.

Heutzutage ist das Planen, Bauen, Bewirtschaften und Vermarkten von Immobilien ein komplexer Prozess und mit hohen Anforderungen verbunden. Dazu zählen etwa gesetzliche Vorgaben für eine ressourcenschonende und nahhaltige Bauweise oder, je nach Bauvorhaben, auch Aspekte sozialer Verträglichkeit.

Moderne Wohn- und Arbeitsgebäude sind zunehmend durchdigitalisierte Smart Homes – der Umgang mit digitalen Technologin gehört für Berufsanwärter der Immobilienbranche also unter Umständen zum Arbeitsalltag.

Der Fachkräftemangel ist ähnlich wie in anderen Wirtschaftszweigen auch für die Immobilienbranche eine der größten Herausforderungen. Das hat umgekehrt aus Sicht von Bewerberinnen und Bewerbern einen Vorteil: Wer als qualifizierter Mitarbeiter oder qualifizierte Mitarbeiterin in der Immobilienwirtschaft Fuß fassen will, hat derzeit gute Aussichten. Denn die Branche benötigt spezialisiertes Fachpersonal, das sich mit den Anforderungen an Gebäude auskennt.

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Beispiele für Berufe in der Immobilienwirtschaft

Planung und Bau
Wer Architektur, Bauingenieurwesen oder Immobilienwirtschaft studiert, hat die Möglichkeit, sich auf eine Reihe von Berufen zu bewerben:

  • Immobilienentwickler leiten Bauvorhaben, kümmern sich um die Finanzierung eines Projekts und koordinieren die Gewerke auf der Baustelle. 
  • Bauleiter überwachen die Bauprojekte und kontrollieren die Qualität und die Einhaltung der Bauvorschriften. 
  • Immobiliensachverständige bewerten und beraten beim Kauf und Verkauf einer Immobilie sowie bei Sanierungsarbeiten und sie erstellen Gutachten. Zusätzlich zum Studium ist eine Zertifizierung als Gutachter Voraussetzung für den Berufseinstieg.
  • Architekten entwerfen und planen Gebäude. Dabei arbeiten sie eng mit Bauherren und Bauunternehmen zusammen und müssen eine Reihe an Bauvorschriften kennen und einhalten. Voraussetzung ist ein Studium der Architektur. 

Vertrieb und Finanzierung

Im Finanzwesen gibt es eine Reihe verschiedener Berufe mit Bezug zu Immobilien. Oft ist der Weg dorthin ein Studium der Betriebswirtschaftslehre oder der Immobilienwirtschaft. 

  • So verwalten Asset Manager etwa Immobilienfonds, Immobilienanalysten bewerten den Wert eines Gebäudes oder einer Gebäudeeinheit und arbeiten an Marktprognosen.
  • Als Leiter der Immobilienabteilung eines Unternehmens sind Fachkräfte für dessen Immobilienprojekte zuständig.

Auch mit einer Berufsausbildung lässt sich auf viele Arten im Immobilienvertrieb Fuß fassen:

  • Eine Lehre zum Bankkaufmann beziehungsweise Bankkauffrau kann den Weg zum Immobilienfinanzierungsberater ebnen, zum Beispiel bei einer Bank. 
  • Immobilienmakler vermitteln den Kauf und Verkauf von Häusern, Wohnungen und Gewerbeimmobilien. Sie kümmern sich um Exposés, Besichtigungstermine und die Abwicklung des Kaufs. Der klassische Weg in den Beruf ist eine Ausbildung zum Immobilienkaufmann beziehungsweise zur Immobilienkauffrau, doch mit dem nötigen Verkaufstalent ist auch ein Quereinstieg möglich. 

Verwaltung und Recht

  • Property Manager kümmern sich unter anderem um das technische Management eines Gebäudes, planen Modernisierungen und optimieren den laufenden Betrieb. Voraussetzung ist ein Studium der Immobilienwirtschaft bzw. des Immobilienmanagements.
  • Hausverwalterinnen und Hausverwalter kümmern sich um die kaufmännische Verwaltung von Immobilien. Dazu gehören etwa Nebenkostenabrechnungen und Mietverträge. Sie beauftragen Handwerker und Reinigungskräfte, planen Budgets und führen Buch über alle Einnahmen und Ausgaben des verwalteten Objekts. Voraussetzung ist eine Ausbildung zum Immobilienkaufmann beziehungsweise Immobilienkauffrau mit entsprechender Zusatzqualifikation, ein Studium der Immobilienwirtschaft oder des Immobilienmanagements. Auch ein Jura-Studium kann eine gute Voraussetzung für den Beruf sein.
  • Wer sich in einem Jurastudium auf Immobilienrecht spezialisiert, kann sich als Rechtsanwalt für Immobilienrecht mit rechtlichen Streitigkeiten rund um Immobilieneigentum und Mietrecht befassen.

PropTechs: Digitale Transformation prägt auch die Immobilienwirtschaft

In Sachen Digitalisierung haben zumindest Teile der Immobilienbranche den Ruf, noch in den Kinderschuhen zu stecken. Doch technische Innovation spielt auch für die Arbeit in der Immobilienwirtschaft bereits eine maßgebliche Rolle. Das zeigt eine Studie des Wirtschaftsprüfungsunternehmens EY in Zusammenarbeit mit dem ZIA.

Laut der Studie haben Immobilienunternehmen die digitale Transformation längst als wegweisend erkannt. 90 Prozent der Befragten wollen ihre Investitionen in Digitalisierung entweder auf dem gleichen Niveau halten oder aufstocken. Gleichzeitig sind die mangelnde Datenqualität und der Fachkräftemangel noch Haupt-Innovationsbremsen für die Unternehmen der Branche. 

Hier kommen PropTechs ins Spiel. Das sind Unternehmen, die technologische Lösungen rund um die Immobilienbranche anbieten, um Geschäftsprozesse effizienter zu gestalten. Der Begriff steht für Property Technology, zu Deutsch "Immobilien-Technologie". Ein Beispiel beim Vertrieb von Immobilien sind Online-Marktplätze wie Immoscout24 oder Immowelt, ebenso wie Anbieter virtueller 3d-Rundgänge in Immobilien.

Aber auch in der Architektur und auf der Baustelle spielen technische Innovationen bereits eine Rolle, etwa beim 3D-Druck von Bauteilen oder beim sogenannten Building Information Modeling. Hier setzen Bauleiter digitale Zwillinge als Software ein, die das ganze Gebäude virtuell abbilden und damit den Bauablauf optimieren können. 

Zu den Berufen, die in der PropTech-Branche besonders gefragt sind, zählen unter anderem Softwareentwickler und Datenanalysten, aber auch Projektmanager und (technische) Immobilienmanager, die alle Abläufe im Blick haben und verwalten.

Unser Magazin – Die "Immobilienwirtschaft"

Das Haufe-Fachmagazin "Immobilienwirtschaft" gibt es seit 1997. Gegründet als Zeitschrift für Immobilienverwalter, transformierte die Redaktion es 2003 in ein Magazin für die gesamte professionelle Immobilienbranche mit Themen wie Recht, mit Handlungsempfehlungen für technische Neuerungen und Marktberichten Finanzierungstipps.

Seit dem jüngsten Relaunch im Jahr 2023 sieht die Redaktion den Sinn der Fachzeitschrift im Wesentlichen in Hintergrundberichten, Analysen, in Meinungsbildung. Eine neue Bedeutung hat auch das haptische Erleben der Zeitschrift. Wer in dieser Zeit Print liest, will etwas Schönes in der Hand halten, so das Credo. Bildgewaltig, wortgewaltig – und auf nachhaltigem Papier gedruckt.

Mit diesem Ansatz konnte die "Immobilienwirtschaft" auch die Jury des Vereins Deutsche Fachpresse überzeugen und erhielt 2024 die Auszeichnung in der Kategorie "Beste Fachzeitschrift von einer Million bis 2,5 Millionen Euro Umsatz".

Fachmagazin im Coffee Table-Look

Die "Immobilienwirtschaft" ist die Informationsquelle für die Branche. In jeder der sechs Ausgaben pro Jahr finden Sie neben aktuellen Themen interessante Beiträge zu Menschen & Märkten, Verwaltung & Vermarktung, Investment & Finanzierung sowie Nachhaltigkeit & Technologie. Zusätzlich gibt es in jedem Heft Literaturtipps und die Infografik des Monats.

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