Teamarbeit

Teamarbeit gilt als Erfolgsgarant für Leistung und Kreativität in Organisationen. Damit die Teamleistung aber tatsächlich höher ausfällt als die Summe der Einzelleistungen, gilt es, die Gruppenarbeit aktiv zu gestalten und mittels Teamentwicklung zu fördern.

Eigentlich bilden sich Gruppen in Organisationen von selbst, wenn Mitarbeitende in räumlicher Nähe zusammenarbeiten. Auf Dauer entstehen dann automatisch neben aufgabenbezogenen Interaktionen auch soziale Beziehungen. Hochleistungsfähige Teams entstehen aber nicht zufällig. Vielmehr müssen sie aktiv geformt und gefördert werden. Die Teamentwicklung als Teilbereich der Personalentwicklung wird daher immer wichtiger.





Teamarbeit: Definition

Der Begriff "Teamarbeit" oder auch "Gruppenarbeit" bezeichnet die intensive und aktive Zusammenarbeit von Menschen. Grundlegende Elemente der Teamarbeit sind Kommunikation und gegenseitige Unterstützung. Die Beziehung der Teammitglieder ist im Regelfall auf Dauer angelegt, es können aber auch Teams für kürzere Projekte gebildet werden. Die Mitglieder eines Teams arbeiten an gemeinsamen Zielen und übernehmen gemeinsam Verantwortung. Im Idealfall ist ihre Zusammenarbeit von Loyalität und einem Gefühl der Zusammengehörigkeit, dem Wir-Gefühl, geprägt.

Im Prinzip bilden schon zwei Menschen ein Team. In der sozialpsychologischen Forschung geht man aber immer von einer Gruppengröße von mindestens drei Personen aus, da sich erst dann die bekannten gruppendynamischen Effekte entwickeln. Die Forschung zur idealen Gruppengröße kommt zu dem Ergebnis, dass fünf Personen am besten zusammenwirken können.

Vorteile Teamarbeit

Nicht umsonst wurde die Arbeit im Team in vielen Unternehmen zum Quasi-Standard. Sie bietet eine ganze Reihe von Vorteilen:

  • In einem Team können Kompetenzen verteilt werden. So lassen sich komplexe Aufgaben durch das Zusammenwirken unterschiedlicher Kompetenzträger lösen. Das wirkt sich positiv auf die Arbeitsergebnisse aus und steigert die Produktivität.
  • Darüber hinaus fördern Teams den Austausch von Erfahrungen und Know-how. Das Lernen im Arbeitsprozess wird gesteigert, was besonders wichtig ist vor dem Hintergrund der sich schnell ändernden Kompetenzanforderungen.
  • Teams fördern außerdem die Kommunikation, Selbstorganisation und eigenverantwortliche Entscheidungsfindung. Dadurch ermöglichen sie flachere Hierarchien.
  • Mit dem vorherigen Punkt hängt unmittelbar zusammen: Teams können klassische Funktionen von Führungskräften übernehmen. Dadurch senken sie den Bedarf an Führungskräften, was zu niedrigeren Lohnkosten führt. Auch geht man davon aus, dass Teams durch den flexiblen Arbeitseinsatz Rationalisierungspotenziale mit sich bringen.
  • Durch die stärkere Einbeziehung in Entscheidungsprozesse und eine Identifikation mit gemeinsamen Zielen fördern Teams die Motivation der Mitarbeitenden.
  • Die Zusammenarbeit von Menschen mit möglichst unterschiedlichen Fähigkeiten und Denkweisen kann zudem die Kreativität und Innovation fördern.
  • Kooperation und gemeinsame Verantwortung spielen heute vor allem für jüngere Generationen eine große Rolle in Gesellschaft und Arbeitswelt. Teamarbeit trägt diesem Wertewandel Rechnung.

Virtuelle Teamarbeit

Die Coronapandemie hat die Akzeptanz für mobiles Arbeiten und Homeoffice erhöht. Auch längerfristig werden hybride Arbeitsmodelle eine größere Bedeutung einnehmen. Das wirkt sich auch auf die Teamarbeit aus, die zunehmend virtuell verläuft.

Bei der virtuellen beziehungsweise hybriden Teamarbeit ist gute Kommunikation besonders wichtig. Der persönliche Kontakt zwischen Teammitgliedern spielt dabei eine ebenso große Rolle wie der Austausch von Informationen. Softwarelösungen für den virtuellen Austausch und die Zusammenarbeit unterstützen die Teamarbeit, wenn nicht alle Teammitglieder an einem Ort sind. Moderne Collaboration-Lösungen erfuhren in den vergangenen Jahren einen Entwicklungssprung.

Dennoch sollten Unternehmen die Bedeutung des direkten persönlichen Kontakts nicht unterschätzen und ausreichend Möglichkeiten dafür bieten. Die Kontakthäufigkeit und die direkte, persönliche Kommunikation sind ein großer Erfolgsfaktor für Teamarbeit. Eine Option können feste Bürotage für Workshops und zum Socializing sein, auf die sich die Mitglieder eines Teams verständigen.

Teamarbeit aktiv fördern

Doch nicht nur der direkte Kontakt und der Informationsaustausch tragen dazu bei, dass ein Team mehr als die Addition der Einzelleistungen hervorbringt. Auch die Aufgabenstellung und die gesetzten Teamziele sind dafür entscheidend. So muss die Aufgabe prinzipiell teilbar sein unter den Teammitgliedern, die jeweils unterschiedliche Aspekte und Rollen übernehmen. Anforderungsvielfalt, Handlungsspielraum und Feedback sind dabei für das Motivationspotenzial einer Aufgabe entscheidend. Das Gruppenziel sollte nicht zu Zielkonflikten unter den Teammitgliedern führen. Zudem sollten interpersonale Beziehungen nicht (vor-)belastet sein.

Unternehmen stehen daher vor der Herausforderung, nicht nur lose Arbeitsgruppen zuzulassen, sondern aktiv Teams zu formen und zu entwickeln. Dies geschieht im Zuge der Teamentwicklung.

Teamentwicklung auf Basis der Teamdiagnose

Die Teamentwicklung ist ein Bestandteil der Personalentwicklung in einem Unternehmen. Sie fängt schon bei der Zusammenstellung von Teams an: Teams zeichnen sich dadurch aus, dass sich die Kompetenzen und Qualifikationen der Mitglieder ergänzen. Teammitglieder sollten zudem sozial kompetent sein. Der Prozess der Teamentwicklung wird aktiv gesteuert, um positive Effekte zu erzielen. Am Anfang eines Teamentwicklungsprozesses stehen die Analyse des Ist-Zustands und die Formulierung von Zielen. Zu diesen gehören unter anderem die Förderung eines guten Arbeitsklimas im Team und die Steigerung der Effizienz durch bessere Zusammenarbeit. Auch die Förderung einer Feedback-Kultur und das Konzept der psychologischen Sicherheit spielen immer häufiger eine Rolle.

In bereits bestehenden Teams kann die Teamentwicklung mit konkreten Maßnahmen ansetzen, die die Verbesserung des Rollenverständnisses der Teammitglieder, die Verbesserung der Kommunikation, der Konfliktlösungskompetenzen, der Kooperationsbereitschaft sowie die Stärkung der gegenseitigen Unterstützung oder das gemeinsame Verständnis von ablaufenden Gruppenprozessen zum Ziel haben.

Wie die allgemeine Personalentwicklung stützt sich auch die Teamentwicklung in der Regel auf einen Survey-Feedback-Ansatz: Nach einer Teamdiagnose werden die Ergebnisse im Team widergespiegelt und besprochen. Das Team entwickelt daraus gemeinsam Regeln für die Zusammenarbeit, die in einem weiteren Schritt eingeübt werden. Erneute Teamdiagnosen folgen und sorgen für einen kontinuierlichen Prozess, bei dem die Ziele immer wieder neu angepasst und Übungen abgehalten werden.